Arthur Schnitzler 150: Baden Bahnhof


Praesentiert von Franz Krahberger

Zwischen den realen Ein- und Abfahrten der OEBB Regionalzuege im halbstuendigen Takt toenen unvermutet An- un Abfahrtgeraeusche von Zuegen aus den Peron Lautsprechern, irritierend fuer die wartenden Fahrgaeste, da dem Laerm kein Zug folgt. Die Brigitte Kowanz transmediale Medienkunst Klasse, assistiert und betreut von Kozek, Obermair, Wildling und Kopf, Universitaet fuer angewandte Kunst war da, um Arthur Schnitzlers 150 Geburtstag im nun gleichnamigen Park, eingebettet in den Conrad Hoetzendorf- Bahnhofsplatz, durchschnitten vom Karl Landsteiner Weg zu feiern und medial zu illustrieren. Der Eroeffnungsabend der Objektkontextierungen zu Arthurs Spiel im Morgengrauen war jedoch verregnet wie unterkuehlt.

Seit Jahren versieht ein Mann namens Schnitzler, der nicht Arthur heisst, seinen Dienst im Info Center des Bahnhofes Baden. Er beanwortet Fragen hoeflich und genau, er kennt sich bestens im hyper-digitalisierten Fahrplan seines Computerterminals aus und ist vor allem dem Kontextierungseifer der angewandten Akademiker entgangen.

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Spiel im Morgengrauen und Das weite Land wurde von Arthur Schnitzler, der seine Kindertage im naechst gelegenen Bad Voeslau im Haus seiner Mutter verbracht hat, mit dem Hintergrund des Badener Soziotops verfasst. Baden traegt viele Masken und ist erneut zur potemkinischen Kleinstadt mit unuebersehbaren Neo-Russischen Zuspruch der Gazprom Generation geworden. Neun Jahre war hier nach 1945 das Hauptquartier der Roten Armee, Zone Lower Austria, verankert.

Es gibt allerdings weiteres, das vom Kowanz und Co. Team, das in Particular Technic nicht behandelt worden ist. Das sind Teil-Ansichten, die nicht im Unversial Synopsis Code agieren, und schon gar nicht im linear erzaehlenden Cinemascope 72 mm Format mit Rueckblenden.

Stanley Kubrick verfilmte 1999 die Traumnovelle Schnitzlers, die urspruienglich in Wien spielte, und unter dem Titel Eyes Wide Shut mit Nicole Kidman und Tom Cruise in den Hauptrollen von Kubrick ins aktuelle New Yorker Umfeld verlegt worden ist.



Ein weiteres, weniger bekanntes Stueck, schoepft aus dem Badener Theater Umfeld: Freiwild. Die Geschichte der Balleteusen, Kleindarstellerinen und Choristinnen, denen die Offiziere der k.u.k Soldateska hemmungslos am Buehnentuerl mit Wissen und unter Duldung der Theaterdirektion nachstellten. Ein Spiel, das 1918 zu Ende ging, nachdem Generalfeldmarschall Hoetzendorf die Truppen der kaiserlich koeniglichen Donaumonarchie dauerhaft und unwiderruflich im 1.Weltkrieg in den Untergang gefuehrt hat.

An Max Reinhardt, ebenso gebuertiger Badener, der lange Zeit in Neubenennung des Parks zur Debatte gestanden ist, hat an diesem Eroeffnungsabend niemand mehr gedacht. Seine Portraitbueste steht nun als steinener Gast im oberen Foyerring des Badener Stadttheaters.








Die groesste Leistung duerfte wohl der gebuertige Badener Karl Landsteiner, der 1939 die amerikanische Staatsbuergerschaft angenommen hat, vollbracht haben. Er hat erstmals die Blutgruppen sowie deren Vertraeglichkeit wie Unvertraeglichkeit bestimmt. Dafuer wurde er 1930 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. 1940 entdeckte er gemeinsam mit Solomon Wiener den Rhesusfaktor.


Max Reinhardt


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