Lui Dimanche schaut auf Dich !


© Franz Krahberger



Vor Jahren erzählte ich Lui Dimanche einige meiner Erinnerungen an eine venezianische Reise. Im Palazzo Ducale war das Gemälde Aufstieg ins Empyreum der Hieronymus Bosch ausgestellt. Ein Engel, der Engel des Lichts, geleitet die Seelen der Verstorbenen durch einen spiralförmigen Lichttunnel in die jenseitige Welt.

Die Farben des Bildes waren voellig verdunkelt, die Gestalten bloss noch fast schon schwarz/weiß gewordenen Hell/Dunkel Kontrasten erkennbar. Man haette meinen koennen, dass das Bild hinueber waere. Der Grund, Bosch verwendete mit Zink versetzte Farben, die langsam, doch gewiss, die Farbschichten des Bildes in Graustufen verwandelte. Zur Botschaft religioesser Jenseitsverheissung fuegte sich eine weitere, die Erkenntnis des materiellen Verfalls. Spaeter erfahre ich aus der Zeitung, daß das Bild nicht mehr ausgestellt wird. Dass es Schwierigkeiten mit der Restauration gaebe, daß eine völlige Wiederherstellung fraglich, man ueber die von Bosch verwendete und stark oxidierende Farbsubstanz zu wenig Bescheid wuesste. Dieses Erlebnis wurde mir zur Metapher des Verganglichen, zur Reflexion ueber den Zerfall menschlicher Artefakte. Ich las sie als Botschaft des Verschwindens desSchoenen, der Natur, wie des Geistigen.


Lui war von meiner Metapher elektrisiert. Sonntagskind, ewiger Raesoneur und grantelnder Wiener mit viel abwertenden Witz, beklagte nicht ohne nostalgische Sentimentalitaet seit vielen Jahren den Verlust des Kulturellen, den Verlust des Stils, des Persoenlichen zugunsten des kommerziellen Konformismus, zugunsten der Konfektion. Das hinderte ihn jedoch nicht, auch am Niedergang mit zu verdienen.

Chedredaktor Lipschuetz von KRONE I:San mag scheit, bleib ma bled

Dimanche zaehlte in den siebziger Jahren zu den Nonkonformistist, der er geblieben ist, der wie wir alle damals, mit den repressiven Werten zu brechen suchte. Das hat ihn nicht gehindert, sich einen Rolls Royce anzuschaffen, mit dem er am Schriftsteller Kongress im Wiener Rathaus zu Beginn der 80 er Jahre vorgefahren ist. Wie er die Kohle verdient hat, weiss ich bis heute nicht. So what ...

Das klingt fuers erste paradox, erweist sich jedoch bei genauerem Hinhoeren als abgeklaerter Lebenssinn, der eben nicht zu verdraengen, zu uebersehen oder wegzustecken ist. Wir unterhielten uns haeufig eingehend üeber den unerbittlichen und schleichenden Prozess materieller und kultureller Vernichtung durch den zuegellosen Neoliberalismus und Monetarismus. Was wiegt da schon dagegen die bilderstuermende Radikalitaet der Avantgarde. Die hat bei weitem weniger Zerstoerungskraft wie etwa der zuegellose Kapitalismus, der tief in der Krise steckt und seinem Ende entgegentaumelt. Artists Games zaehlen zu den freigegebenen Spielwiesen, auf denen sich die Artisten wechselseitig die Sandburgen zerstoeren duerfen, und ihre Identiatet wie Integritaet gleich mit vernichten.

Die neuen Freiheiten sind oft nur die Akzeptanz von Bequemlichkeit, Ignoranz und Dummheit. Charles Baudelaire hatte davon gesprochen, dass in diesen kläglichen Tagen eine neue Industrie hervorgetreten ist, die nicht wenig dazu beitrug, die platte Dummheit in ihrem Glauben zu verstärken, daß die Kunst nichts anderes ist und sein kann als die getreue Wiedergabe der Natur. Ein rächerischer Gott hat die Stimme dieser Menge erhört. Daguerre ward sein Messias. Heute muss dieser Satz anders gesagt werden. Es geht und Lifestyle, Werbung, PR und Selbstdarstellung. Die Kunsf der Guenstlinge und Exhibitionisten. Gegen die Fotografie an sich will ich nichts einwenden, so wie Baudelaire es getan hat. Wie die meisten Literaten hat er von neuen, ungewoehnlichen bildnerischen Stilmitteln und Darstellungsweisen wenig Ahnung gehabt. Vor allem ist die Story des Kameraauges nach fast 200 Jahren noch immer nicht am angelangt. Hohe Aufloesungen, grosse Licht & Dunkel Bandbreiten und Geschwindigkeit haben in der Digitalisierung weitere, bis dahin unvorstellbare Qualitaeten entfaltet. Das weiss auch Lui. Sein Bruder, der ebenso Fotograf ist, schleppt sich noch immer mit einem Kamerarucksack ab, waehrend Lui, so wie ich, alsbald die flinken hoch aufloesenden Digi Cameras zu nutzen wusste, deren Zoomtechnologie ohne grossen Objektivaufwand fantastische Ergebnisse erlaubt, deren Wirkung man mit Photoshop noch erkennbar steigern kann,

Es mag fuers erste irritieren, das Statement von Baudelaire in einen Text ueber einen Fotografen einzuflechten, der eben mit mit dem Foto Abbild arbeitet und umzugehen versteht. Verstandlich wird es dann, wenn man die Klagen des Sonntagskinds ueber die einengende Life- Style Fotografie, ueber die krampfhafte Kuenstlichkeit der subjektiven Fotografie, ueber den schlechten Boulevard Stil, den miesen Geschmack, und ueber die Unmengen touristischer Hobbyisten und Konformisten, die alle glauben die hohe Kunst der Fotografie mit dem Erwerb eines mehr oder weniger teuren Geraetes gepachtet zu haben, anhoert. Er wendet sich gegen die Anbiederung an das Mittelmaxx und ist gar nicht der Meinung Abe Lincolns, die heute vor allem von Werbeleuten und Politiker geflissentlich befolgt wird, nämlich, das Wenn man die öffentliche Meinung auf seiner Seite hat, kann nichts schiefgehen und meint, da wuerde so rueckgratlos vorgegangen, das alles nur mehr schief und auf Grund laufen kann. Er spricht von visuellem Sperrmuell, er spricht von Ausblendung von Wirklichkeit. Was wirklich gefallen und interessieren sollte, wird nicht ausgewaehlt.

Baudelaire hingehen hat mit seinem Statement ohnehin nicht recht behalten. Wer die wuchernde manieristische Foto - Bilderwelt des 20. und des 21.Jahrhunderts in all ihren Varianten einigermassen ueberschaut, weiss, wovon ich rede.

Otto Breicha hat in den 70erm in den p r o t o k o l l e n eine Reihe von Bildern Lui Dimanche abgedruckt. Diese Fotos zaehlen heute zu den Raritäten einer bereits wieder versunkenen Welt des armen Wien, die Welt verschrobener Originalen, die so auch in der Neuen Armut nicht wieder auftauchen werden. Heutzutage sind die Konditionen des Verdraengens an den Rand der Gesellschaft schleichend und viel haerter. Lange bevor der Begriff des Flaneurs wieder modern geworden ist, konnte Sonntagskind diesen fuer sich in Anspruch nehmen. Szenehoppeln, Szenegeier und andere Thekenhaenger sind nicht mit dem Typus des Flaneurs zu verwechseln. Der Stadt Flaneur hat Stil. Lui hat nie in Anspruch genommen, ein Dandy zu sein. Ich kenne ihn aus unzaehligen Treffen in Wiener Cafehaeusern. Der primaere Antrieb des flanierenden Society-, Promilenzen-, KuenstlerInnen- und Subsszenen-Fotograf, der bis heute sein Gesamtwerk nur in kleinen Portionierungen ans Licht der Oeffentlichkeit gebracht hat , ist und bleibt das Festhalten des anregenden Augenblick. Bilder da, Bilder dort. Fernab der ausgetretenen Pfade des Life-Style Trend. Er macht Lichtbilder einer kleinen und mittleren Welt, deren Reiz sich dem aufmerksamen und sensiblen Betrachter so erschliessen konnte. Will er nicht. Luis hortet seinen Mega Fundus.

Er fotografiert so, wie er spricht. Seine Redeweise vermengt permanent intellektuelle Einsichten mit Lebenswahrheiten, die er in einer besonderen Form des Wiener Slang vorbringt. Mit dem Slang, und mit diesem ist Sonntagskind verwachsen, bringt er seine Ein-, An- und Aussichten auf den Punkt, meistens desillusionierend, oft zynisch, aber herzlich. In seinem kenntnisreichen Gebrauch des Wiener Slangs liegt eine feine Ironie geborgen, die auf sensible Weltwahrnehmung schliessen laesst. Meist erschlaegt ihn die Fuelle von Widrigkeiten des alltaeglichen Lebens und dann verfaellt er in Resignation. Das macht den Umgang mit ihm nicht leichter. Er legt Wert darauf, ein Mysterioso zu sein, er ist es nicht, wenn man ihn naeher kennen lernt, laesst kaum jemand an sich heran und hat auch nie etwas wider die Legendenbildung, die sich in der Zwischenzeit um ihn rankt, jetzt wo er diese Stadt seit fast einem halben Jahrhundert belebt und bewohnt, unternommen. Man koennte ihn einen Bohemien nennen, der zwischendurch ueberraschend im Rolls Royce aufgetaucht ist.

Und da er ein Flaneur ist , sozusagen eine ruheloser Wanderfotograf, kommt es auch dazu, daß man oefter ihn sieht als seine Fotos. Ich weiss, dass er in seinem alten Atelier im 7.Bezirk eine Unmenge von Aufnahmen voellig chaotisch gelagert hatte, die zu sichten und zu verarbeiten von hohem Interesse und grossem Reiz gewesen waere. Das wird er aber nicht zu lassen, da er das Geschrei von Tout Vienne fuerchtet.

Sonntagskind, der visuelle Chronist der Wirklichkeit bezog sich gerne im Gespraech auf Walker Evans, den großen amerikanische Fotodokumentarist, der gemeinsam mit Dorothea Lange, Ben Shan, Arthur Rothstein, Russel Lee im Zuge des Rooseveltschen Reformprogramms (New Deal against Depression) das Bild des armen Amerikas den wohlhabenden Großstaedtern vor Augen fuehrte, um den notwendigen ökonomischen Ausgleich zwischen Arm und Reich in den USA wieder herbei zu fuehren. Diese Taetigkeiten der F.S. A. (Farm Security Administration) war entscheidender Beitrag zum Erfolg des New Deals. Kritische und wirklichkeitsnahe Fotoarbeit fuehrte zur Durchsetzung von mehr sozialer Gerechtigkeit im oeffentlichen Bewusstsein.

Diese Bemuehungen von Walker Evans und Kollegen fanden ihre Entsprechung im Programm der Wochenzeitschrift LIFE To see life - to see the world. Der Life-Dokumentarstil, ebenos wie der MAGNUM Agency Stil bestimmte ueber Jahrzehnte hinweg das Erscheinungsbild der Journale und der bunten Gazetten. Das LIFE Archiv umfasste schließlich 18 Millionen Photos. Die 1864 Ausgaben ergeben ein umfassendes Zeitbild. Dieser LIFE Dokumentarstil ist nicht zu verwechseln mit dem gaengigen Life -Style der Jetztzeit.

Einer der herausragenden Vertreter dieser Form war der aus Zloczew gebuertige Arthur Fellig mit dem Kuenstlernamen Weegee. Er war Straßen und Wanderphotograph, Lokalreporter, Polizeiphotograph und arbeitete ab 1947 fuer LIFE, Look und Harpers Bazaar. Weegee arbeitete ebenso an bedeutenden fototechnischen Innovationen. Weege, das Auge von New York City. Den sieht Luis als Grossmeister an, ist er auch. WESTLICHT zeigt ihn im Dezember 2011.

Im Gegensatz zu heute gaengigen Moden und stilbildenden Life Style Fotografie, die sich durch sämtliche Gazetten der westlichen Welt verbreitet hat., war diese Form imstande, humane und reflexive Haltungen hervorzurufen.und führte zu einer Bereicherung des Betrachters in Inhalt und Form.

Es sei an den um die Jahrhundertwende agierenden Fotografen Dr. Emil Mayer erinnert, der durch seine Wiedergabe von Wiener Typen und Lebensart als erster ein wirklichkeitsnahes fotografisches Abbild einbrachte. Die Fotografie von Dimanche steht in eben dieser Tradition. Years later - Was nun?

Dieses Uebermitteln und Uebertragen der Wirklichkeit verwandelte sich vor allem durch kommerziell orientierte werblichen Aktivitäten ab den Sechziger Jahren in eine artfizielle, konstruierte und damit manipulierte Vorstellungswelt, die dem Anreiz zum Kauf zu dienen hatte. Wirklichkeit wurde zugunsten des Artefakts ausgeblendet, sie ist nicht verschwunden, sie wird nur nicht mehr gesehen, bzw. sichtbar gemacht. Sie wirken sozusagen geschaeftstoerend im Stromlinien Markt Konzept.

Nur besonders starke Bilder konnte diesen illusionistischen Kordon durchbrechen. Ich erinnere an die Bilder von sich verbrennenden budhistischen Moenchen im Vietnamkrieg, eines davon hat Ingmar Bergman in seinm Film Persona gezeigt, bzw. jenes Bild, das die Erschießung eines Jungen durch einen suedvietnamesischen General zeigte. Ob die schrecklichen Fernsehbilder aus dem serbisch/kroatischen Krieg heute die selbe Wirkung zeitigen, ist allerdings durch die Abgebruehtheit und Ueberreiztheit unser heutigen Sehgewohnheiten zweifelhaft geworden. Man kann diesem Zusammenhang ruhig von einer Brutalisierung und Barbarisierung unserer Zivilisation, einen Verfall der Sitten, Desensibilisierung unseres Augenmerks gegenueber dem Augenblick feststellen.

Die poetisch sinnliche Dimension scheint verloren gegangen zu sein. Die Life Style Zeitung, Warhols Zeitgeist Bildergazette INTERVIEW zeigt einen etwas vergroesserten und aesthetisierenden Adabei Stil. Dabeisein und Drin sein war alles. Personen werden nur mehr auf sich selbst reduziert , ohne Kontext zu der sie umgebenden Wirklichkeit gezeigt. Der Kontext von Kuenstler und Wirklichkeit scheint verloren gegangen zu sein. Der Artdirektor ist Impressario, Regisseur und Zirkusdirektor in einem . Das Konzept Andy Warhols, be a Queen not more for than 3 seconds, viel laenger betrachtet man kein Bild im INTERVIEW, brachte mit sich, dass niemand mehr sich für die Kontinuität kunstlerischer Persoenlichkeit und Arbeit interessiert. Wir leben in einer Zeit der desparaten Wahrnehmung. Lethe, der Trunk und das weisse Rauschen des Vergessens.

Der gerichtete unumkehrbare Vektor der Zeit wird im Metromarkt der neuen Medienkultur ausgeblendet. Gleichzeitigkeit, Gleichfoermigkeit und saying Nothing, only the mediastructure is the massage. Letztendlicch Michaelangelo Antonionis Steppen-Villa, deren Sprengung er in extremer Zeitlupe verfilmt hat. Ebenso die Geschichte, die Erzählung, die Poesie. Personen, Individuen werden zu Versatzstücken einer medialen Strategie. PR ist alles und doch nichts.. Sie ist geschichtslos, ein Durchlauferhitzer fuer die Entsorgung der Aufmerksamkeit.

Nichts ist mehr festzumachen, alles stroemt vorbei und daneben, die erkennende Stille des Betrachters entfaellt. Der Bewusstseinstrom wird von einer quantitativen Bilderflut ueberlagert okkupiert. Die Bildinformation entspricht nicht mehr der eigenen Erlebnissphaere, es gibt kaum mehr den Akt des subjektiven Wiedererkennens. Dies bedeutet letzendlich, daß der Informationswert dieser Bildwelt gleich null ist. Eine ewig fliessende Fata Morgana, die des Fleisses nicht mehr bedarf.

Die visuelle Revolution hat zu einer Entsinnlichung der Bilderwelt gefuehrt. Anstatt eines Bildes von Henry Miller mit dessen ausdrucksstarken Antlitz in Big Sur erscheint Grace Jones mit Brikettfrisur als fauchende Katze im Netz.

Nur mehr zu Ikonen hochstilisierte Stars haben so etwas wie Identitat, konstruiertes Image. Die Kuenstlichkeit dieser Vorgänge laesst sich allerdings daran ablesen, wenn etwa sich ein Noch-Star wie Madonna des Images von Marylin Monroe zu bemaechtigen versucht.

ONLY A STAR ISNT A HYPERMEGA STAR, STARS ARE MOSTLY GLEAMSIS OR GLOOMIES 10-Tages Fliegen mit Dreitagebart und ein schoener Busen haelt auch nicht laenger.

Die Ikone bleibt gleich, der Schauspieler hat gewechselt. Dies bedeutet jedoch eine Ausschaltung der Identität des Einzelnen und schafft damit Identifikationsmöglichkeiten für den Betrachter. Dies meint jedoch: Ziel ist: to be the star and not to be yourself und lass mich mit der Welt in Ruh. Wirklichkeit gilt als schmerzlich und verpoent. Only good news, please ! Dont disturb !!!

Das Bekenntnis von Dimanche zur Wirklichkeit drueckt aus, dass er ein wahrnehmender Mensch ist. Das haelt er aber aus dem Tagesgeschaeft heraus. Er ist kein Parteigänger, aber er nimmt die gesellschaftlichen Tatsachen mit dem wachen Sinn war, der seine urspruenglichen Wurzeln in den Besuchern und Benutzern des Marktplatzes, der Agora, der Plazza hat.

Die Dynamik der Zeit und die bewegten Medien scheinen das Standbild auszuschließen. Der klassischen Fotografie scheint das selbe Schicksal zu blühen wie der Malerei. Beide benötigten die kontemplative Mitarbeit des Betrachters. Für ihn wird Kunst auch gemacht und nicht für den beliebigen Wahrnehmungs Passanten, der ebenso identitätslos geworden ist wie die Flut der Bilder selbst.

Visueller Sperrmüll. Die Fest-Platte ist voll, nichts geht mehr. Da sich alles im Wege steht, kann auch nichts mehr abstürzen, visueller End-Stau.
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Eine brauchbare Antwort fehlt derzeit in der bildenden Kunst. Sie ist redundant, zeigt nichts mehr. Sie ist sinnentleerter wie der gaengige Medienmuell.

Entropie findet statt. Die Wahrheit dieser Welt entspricht der Schlußeinstellung von Zabrieski Point von Michelangelo Antonioni und die Verwirrung des Gedaechtnisses erinnert an den Fotografen in Blow up.

Dieser aeusseren Wahrheit entspricht durchaus die Erkenntnis von Jean Luc Godard ( Pierrot le Fou / Alphaville / Weekend).

Die bedrohlichen Visionen der Filmemacher sind von der Gegenwart eingeholt und ueberholt. Photographie ist eine visuell Redigiermethode. Im Grund geht es darum, einen Ausschnitt aus dem eigenen Gesichtsfeld einzugrenzen, während man zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle steht. Zitat John Szarkowski; MoMA Direktor.

Es waere gut, Fotos des Dimanche oefter zu sehen. Er fotografiert nicht nach dem gaengigen Stil. Das heisst jedoch nicht, daß er etwa unzeitgemaess waere, ist doch sein Material die verrinnende und vergehende Zeit. Wir muessen es nur wieder wahrnehmen.

Der Engel des Lichts ist nicht verschwunden. Das Bild steht wieder hergestellt an seinem Platz . Es ist noch alles da.....Wer Augen hat, der kann sehen. Wer blind ist, braucht nicht zu hoeren. Er reicht die Lektuere der U-Bahnzeitung HEUTE, ein Dichand, kein Dimanche Produkt.

Alles im Mixing Mode. Pictures / TV / Mediaprint / Cocktails / Kraut und Rueben / Cubra Libre / Champagner / Stoli Vodka / und ganze Menge Sex und frischer Titten + PiPa PO.





Medienbaustein



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