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Das Problem Amerika als Artefakt der europäischen Expansion


© by Reinhold Wagnleitner


IV. Die Peripherie wird Zentrum: Die Bedeutung der USA in Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts


In Carlo Levis Roman Christus kam nur bis Eboli (1945) sind die armen Bauern und Landarbeiter des Mezzogiorno davon überzeugt, daß die Straßen der USA mit Gold gepflastert sind. Für diese degradierten Menschen, die sich nicht mit ihrer eigenen Nation identifizieren können und wollen, liegt ihre mythische Hauptstadt nicht in Neapel oder Rom, sondern in New York, und „fare l'America“ bedeutet: Erfolg haben. Dabei war New York seit der Jahrhundertwende mehr als nur mythische Kapitale und Leuchtfeuer der Hoffnung für zahllose depravierte Europäer. Es hatte sich tatsächlich zu einer Hauptstadt der Weltwirtschaft entwickelt.
Bereits vierzig Jahre vor der publizistischen Verkündung des "amerikanischen Jahrhunderts“ konnte die finanzielle Macht der USA auch in Europa nicht mehr ignoriert werden. 1901, also genau in jenem Jahr, als Großbritannien als erstes europäisches Land in den Vereinigten Staaten Kredit aufnehmen mußte, erschien in London W.T. Steads warnendes Buch über die Amerikanisierung der Welt, oder der Trend des 20. Jahrhunderts.(53
Steads Buch war kein Einzelfall, denn um die Jahrhundertwende erkannte eine ganze Reihe von Autoren die Bedeutung der US-amerikanischen wirtschaftlichen Übermacht. Bereits 1894 war auf die wachsende Abhängigkeit Großbritanniens von den USA hingewiesen worden, und in kurzen Abständen folgten Publikationen über die drohenden Gefahren aus dem Land des Dollars. 1906 sah dann auch H.G. Wells „Die Zukunft in Amerika“. (54

Den US-Exporten, Krediten und Investitionen folgten zwischen 1917 und 1919 zwei Millionen US-Soldaten, und am Ende des Ersten Weltkrieges waren nicht nur die besiegten Mittelmächte, sondern auch die siegreichen Alliierten wirtschaftlich von den USA abhängig. Das ehemalige Schuldnerland war 1918 zum wichtigsten Gläubiger Europas geworden. Die Regierung der Vereinigten Staaten war nach dem Ersten Weltkrieg imstande, die europäischen Staaten zu zwingen, den internationalen Goldstandard anzuerkennen und eine deflationäre Politik mit den bekannten sozialen Folgeproblemen durchzusetzen. Die USA finanzierten sowohl Kriegsschulden als auch Reparationen und konnten allfällige unwillige europäische Regierungen mit der Drohung, Hilfslieferungen und Kredite zu verweigern, auf den rechten Weg der Wiederetablierung kapitalistischer Volkswirtschaften zurückbringen. All dies lief unter der offiziellen Ideologie des friedlichen Wandels und der Politik der "offenen Tür“ - und des Antikommunismus. Recht, Ordnung und Geschäft bildeten die Dreieinigkeit.
Die US-Kredite dienten wohl nicht nur dem Wiederaufbau der schwer angeschlagenen europäischen Staaten, dazu waren die Konditionen zu ungünstig, die Lasten und Profite zu ungleich verteilt, denn the international economic structure was also weakened by American insistence on rebuilding with policies that stacked most burden on the eastern shore of the North Atlantic and most benefits on its own. (55 Zwischen 1913 und 1929 sprang das US-Außenhandelsvolumen von 4,5 Milliarden Dollar auf 10,2 Milliarden Dollar. Die US-Direktinvestitionen in Europa stiegen von 573 Millionen Dollar im Jahre 1914 auf 1353 Millionen Dollar im Jahre 1929. (56

In der Zwischenkriegszeit wurde der „amerikanische Traum" für viele Europäer zu einer verzerrten Vision von Massendemokratie, Konsumüberfluß, Standardisierung, Massenproduktion, Effizienz, technokratischem Fortschritt, Automatisierung, Mechanisierung, Taylorismus, Fordismus (Fordizatsia in der Sowjetunion), Spontaneität und - besonders wichtig - einer Kultur mit Massenappeal. US-amerikanische Exporte, Investitionen, Kredite, Missionare - nach dem Motto: Anywhere with Jesus, everywhere with Jesus -, Touristen, Künstler, Philanthropen, internationalistische Gesellschaften und vor allem die ständig zunehmende Beherrschung der Massenkommunikationsmittel garantierten den USA nach 1918 die Errichtung ihres Awkward Dominion (Frank Costigliola) in Europa.

Wenn die offizielle US-Außenpolitik auch gerne das Image des politischen Isolationismus pflegte - auch dies ein Euphemismus für die Unterstützung "rechter“ Problemlösungen im Ausland -, so besaßen die US- Konzerne bei ihren Auslandsgeschäften doch immer die vollste Unterstützung ihrer Regierung. Das Business der Vereinigten Staaten war schließlich das Business, und die US-Regierungen der Zwischenkriegszeit sorgten dafür, daß die Konzerne der USA ihr informelles Weltreich aufbauen konnten. Besonders in den Bereichen der modernsten technischen Entwicklungen, wie bei der Kabelkommunikation, den Radiowellen, den Nachrichtenagenturen, den Kinos, der Luftfahrt, der Auto- und Elektroindustrie, der Nahrungsmittel- und chemischen Industrie konnte der Vorsprung der USA - vom Zweiten Weltkrieg nur kurzfristig unterbrochen - ausgebaut und gesichert werden. Die Liste der US-Firmen, die von dieser Expansion in Europa profitierten, liest sich wie ein Auszug der ersten Industrieadressen: All-American-Cables, Radio Corporation of America, Associated Press, United Press International, PANAM, die Hollywood-Konzerne, International Telephone and Telegraph, Kodak, International Business Machines, National Cash Register, Coca-Cola, Carnation Milk, F.W. Woolworth, J. Walter 'Mompson, Du Pont, Standard Oil, Ford, General Motors und General Electric.
Owen D. Young war eben nicht nur Vorsitzender des New Yorker Expertenkomitees für Reparationsfragen und Namensgeber des Young-Planes, sondern auch Vorsitzender der Aufsichtsräte von General Electric und RCA sowie Direktor der American & Foreign Power und Aufsichtsrat der deutschen AEG. Die politische Bedeutung der Kommunikationsindustrie war den US-Wirtschaftsexperten, wie Owen D. Young, voll bewußt: The power of communications is a greater power than that of the combined armies and navies of the world. (57
Seit Ende des Ersten Weltkrieges konnten die Regierungen der USA allerdings das immanente Dilemma des Exportes US-amerikanischer Waren und (damit) der Kultur der USA, den Konflikt zwischen liberalidealistisch-universalistischer Theorie und realer Machtpolitik nicht lösen,denn
by helping American investments, products and culture reach more people, they claimed to combat injustice, poverty and ignorance. But they often offered ethnocentric solutions disguised as internationalist ones and subjektive judgments dignified by the name of rationality and fact. Inspired yet blinded by faith in expertise, most of the new professionals failed to see that foreign policy based on the exportation of Americanstyle liberalism might itself be illiberal. (58

Die Ideologie des liberal-protestantischen Kapitalismus US-amerikanischer Prägung, das Insistieren auf der offenen Tür für die wirtschaftliche Expansion und die nationalen Interessen der USA, sowie der Glaube an die Verbesserung der Lebensbedingungen aller Menschen durch Einführung US-amerikanischer Lebens- und Hygienestandards waren jeweils nach Interessenslage gegeneinander austauschbar und hatten die US-Außenpolitik schon seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestimmt.
Die wirtschaftliche Dominanz der USA in Europa nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte die traditionellen Bilder von Amerika als dem Neuen Jerusalem, die Stadt auf dem Hügel mutierte zur Fabrik auf dem Hügel.59 In Europa wurde nun - von Großbritannien bis in die Sowjetunion, von Frankreich bis Deutschland, von Italien bis Norwegen eine alle ideologischen Grenzen überschreitende äußerst intensive Diskussion der erhofften oder befürchteten Entwicklungen unter dem Titel Amerikanismus initiiert. Die beeindruckende materielle Macht der USA, die immense Kraft des Dollars, die materiellen Zerstörungen und spirituellen Zerrüttungen in Europa, die scheinbar unlösbaren sozialen und nationalen Probleme machten die Vereinigten Staaten, zumindest bis zum Börsenkrach und der Weltwirtschaftskrise, zum Ziel extremer Nachahmung, aber auch zum Hassobjekt. Die Künstler der "Neuen Sachlichkeit“ mit ihrem Versuch der wissenschaftlichen Objektivität nahmen ihre Anleihen ebenso in den USA wie die Modernisierungsapostel der Sowjetunion, die sich Lenin als Gott der politischen Erneuerung und Henry Ford als Petrus der materiellen Modernisierung vorstellen konnten.(60
Mehr denn je zuvor wurden nun die USA in Europa entweder zum idealen Vorbild für die Zukunft oder aber zum dräuenden Zentrum der Weltverschwörung gegen die Zukunft Europas stilisiert. Die Peripherie hatte, für viele noch immer unbemerkt, die Metropole überholt. Die Remigration der US-amerikanischen politischen und Wirtschaftlichen Macht ließ die USA als das neue Rom erscheinen, das den europäischen Griechen die neuen, unvermeidlichen Lebensbedingungen der Modernität diktieren konnte.(61
Wiederum hielten sich Faszination und Desillusionierung die Waage. Die russischen Vorstellungen vom Chicagismus und vom Ameri ans Tempo, die französischen Ideen über das système améicain, américanisme, américanisation, machinisme, syst&eagrave;me machine, homme-machine, technicisme und die deutschen Ängste vor den quasi-mythischen Mächten des US-Kapitals, der Yankee-Zivilisation, der Flucht in die Ware, der Emanzipation der Roboternation in die komplizierte Welt der Konsumsphäre der Markenartikel, der Tiefebene der US-amerikanischen Gleichheit, der abgrundtiefen Amoralität des imperialistischen Pragmatismus, der Demoplutokratie, der lächelnden Seelenlosigkeit des US-Bürgertums, dem Chor der Eunuchenknaben in den eisernen Kapellen der Plutokratie, der Komfortkultur, der Verweichlichung, der Feminisierung, dem Maschinenmenschen, der Asphaltliteratur, des Technikund Industriekults und die befürchtete Effeminierung des Abendlandes durch den Sexualbolschewismus(!) waren Repräsentationen der europäischen Verwirrung - Abbildungen von älteren, nun verstärkten Vorurteilen.(62 Berlin entwickelte sich in den 1920er Jahren nicht nur zur europäischen Hauptstadt des Amerikanismus, es wurde auch zu einem Zentrum der antiamerikanischen Reaktion. Viele Intellektuelle, die die Niederlage im Ersten Weltkrieg und den Übergang von der Monarchie zur Republik noch immer nicht verwunden hatten, sahen sich zwischen den gesellschaftlichen Modellen der USA und der Sowjetunion eingezwängt. Beide Entwürfe wurden zur Metapher für den größten Schrecken des Bildungs- und Kleinbürgers: den Verlust der vermeintlichen Individualität in der drohenden Massengesellschaft. In dem damals berühmtesten Buch über Amerika und der Amerikanismus (1928) von Adolf Halfeld finden sich diese Ängste am prägnantesten zusammengefaßt. Danach versuchten die USA mit der Energie des jungen Usurpators die Europäer durch die Taylorisierung des Privatlebens in die Kasernenexistenz der US-amerikanischen Pfahlbau-Bürger hineinzuzwängen. Die mammonisierte Maschinenzivilisation bedinge zwangsweise den Maschinenmenschen. Dieser sei geprägt vom Dollarkult als nationaler Religion dieses Volkes von Gottes Gnaden, dessen Geldstücke den Glauben an Gott verkünden müßten und dessen Salesmen als wahre Missionare ihrer Unternehmen den vertrauten Geist der stetigen Werbung, des Proselytenmachens und Missionierens verkörperten. Diese Erzphilister, verblödet von der Monotonie des Lebens in der Badezimmerzivilisation des industriellen Feudalismus, seien geprägt von Vergangenheitslosigkeit und Nervosität, der Feigheit der Massenseele und dem Bekenntnis zum Herdenideal und suchten deshalb Zuflucht in der Nummerndemokratie der Mobtyrannei. Dieser nach einer Schablone geformte Durchschnittstypus, dieser geistige Ausschuß der übrigen Welt unterwerfe sich der Zersetzung der geistigen Sphäre durch Feminisierung, eingezwängt zwischen philisterhaften Matronen und den Girls, jenen Treibhausgewächsen einer mechanisierten Welt. In diesem Land der regulierten Glückseligkeit, diesem Parvenu-Land par excellence, benötigten die umformen Menschen bereits uniformierte Speisekarten und sehnten sich nach herdenartiger Abfütterung, kurzum: das Leben in den Vereinigten Staaten entsprach der Einheitspsychose des brutalsten Kollektivismus. Hauptverantwortlich für die Verbreitung dieser Zivilisationsaberrationen war, nach Halfeld, vor allem die Tatsache, daß die USA seit dem Ende des Ersten Weltkrieges neunzig Prozent der Weltfilmproduktion und damit das einflußreichste Propagandamedium kontrollierten:
Der Handel folgt nicht mehr der Flagge, sondern dem Film, so pflegen es Amerikas leitende Wirtschaftsmänner auszudrücken. Und wir können hinzufügen: Nicht nur der Handel, sondern auch die Sitten und Gewohnheiten. Die Ironie aber ist dabei, daß die Welt für die Reklame, die der Film für Amerika macht, jährlich noch siebzig Millionen Dollars baren Reingewinn aus Filmexporten in die amerikanische Zahlungsbilanz einschießt.(63

Die bösen Trustmagnaten aus den USA drangen also nun endgültig für alle sichtbar in die Reservate der ganz gewiß verantwortungsbewußten europäischen Industriekapitäne ein. Der Fordismus, die totale Rationalisierung der menschlichen Gesellschaft, wurde als ausschließlich USamerikanisches Zivilisationsphänomen interpretiert, nicht als allgemein inhärente Möglichkeit jeder kapitalistischen Kultur. Die Dichotomie: hie europäische Kultur, dort US-Zivilisation war ihrerseits nur ein Resultat der Unfähigkeit der bürgerlichen Kulturkritik, anzuerkennen, daß Kultur eben nicht außerhalb des gesellschaftlichen Arbeitsprozesses steht. Gerade auch wegen dieser ideologischen Scheuklappen konnten sich viele Europäer über das Phänomen "Amerika" hinwegtäuschen, denn die „Standardisierung“ des Lebens in den USA wird von ihnen ja nicht erkannt als Herrschaftstechnik-, die die Widersprüche gewalttätig unterdrückt, sondern als Zeichen einer ganz anderen, verhexten Gesellschaft begriffen.(64
Nur wenige Kommentatoren, wie Antonio Gramsci, Walther Benjamin, Siegfried Kracauer und Theodor W. Adorno, merkten an, daß der Amerikanismus nicht notwendig US-amerikanische, aber unbedingt kapitalistische Wurzeln hatte. Siegfried Kracauer bemerkte zu Recht, daß die Präzision der Tiller-Girls, einer damals vielbewunderten US-Revuetruppe, weder die Girlisierung der Zivilisation der USA, noch kulturfeministische Tendenzen der über ihre US-amerikanischen Männer steppenden Gebieterinnen (Adolf Halfeld) repräsentierten, sondern einem „Reflex der von dem herrschenden Wirtschaftssystem erstrebten Rationalität" entsprach.
Die Hysterie, mit der das europäische Bildungsbürgertum auf die Produkte der kapitalistischen Massenkultur der USA reagierte, erklärte Adorno mit der vorherrschenden Angst vor dem Übergreifen der kapitalistischen Rationalisierung auch auf die geheiligten Fluchträume der Bourgeoisie. Adorno selbst bewies allerdings, daß er die Denkbahnen der europäischen Kulturkritiker nicht ganz verlassen konnte, wenn er erklärte, daß die amerikanische Zivilisation (... ) ein System [ist], welches das ganze Leben einfängt, ohne dem unreglementierten Bewußtsein auch nur die Schlupflöcher zu gewähren, welche die europäische Schlamperei bis ins Zeitalter der großen Konzerne hinein offenhielt. (66
Viele Europäer, vor allem jene, die meinten, Europa besäße ein Monopol auf die hohe, die reine, die wahre Kultur, waren vollkommen überzeugt, daß die Vereinigten Staaten eine kulturelle Wüste waren. Gewiß, eine Reihe von US-amerikanischen Künstlem - Autoren, Schauspieler, Musiker - und Intellektuellen wurde auch von den europäischen Eliten akzeptiert und kopiert. Dabei war aber wohl entscheidend, daß in Europa vor allem gerade jene Künstler bewundert wurden, denen in den USA vermehrt das Etikett des „un-amerikanischen" umgehängt wurde.
Die vergleichende Vorurteilsforschung zeigt, daß die europäischen Amerika-Bilder der Zwischenkriegszeit jenen des 19. Jahrhunderts strukturell äußerst ähnlich sind. Wie seit Jahrhunderten repräsentierte Amerika den Kontinent der Hoffnungen und Träume, den Mythos des Westens ebenso wie Wildheit und Barbarei. Das Bild des „noblen Wilden“ traf in vielen europäischen Augen allerdings, wenn überhaupt, nur mehr auf die dezimierten „Indianer“ zu. Die weißen Amerikaner wurden vermehrt den „Barbaren“ zugerechnet, denen folgende Charakteristiken eigneten: Rohheit, Gesetzlosigkeit, Geschmacklosigkeit, brutalster Materialismus, emanzipierte Frauen, freche, fordernde und unfolgsame Kinder, ein primitives Erziehungssystem, Manierenlosigkeit, sprachliche Primitivität, Geschwindigkeitswahn, Rekordmanie, Oberflächlichkeit, hohe Kriminalitäts- und Scheidungsraten, glitzernde Reklamewelt, Lynchjustiz, unethische Geschäftsmethoden, Korruption, Geldanbetung, Prohibition, Mafia, Hollywood und Negermusik. (67
Die gleichen Europäer, die alle sensationellen Nachrichten aus den USA gierig verschlangen, machten den US-Medien den Vorwurf der Unseriosität. Die Unkenntnis über die tatsächlichen Vorgänge innerhalb der USA war auch in der Zwischenkriegszeit noch immer weit verbreitet.

Die britischen Amerika-Images erschienen dem Botschafter der USA Joseph P. Kennedy noch am Vorabend des Zweiten Weltkrieges derart verfälscht und dürftig, daß ihm eine intensive kulturelle Aufldärungskampagne nötig schien, so that the people in England would believe that something happens here besides gangster shootings, rapes and kidnappings. (68 Eine Meinungsumfrage vom Oktober 1940 ergab, daß nur 27 Prozent der befragten Briten den USA gegenüber positiv eingestellt waren. Damit rangierten die Sympathiewerte für die US-Amerikaner hinter jenen für Griechen, Polen und Juden. (69 Unmittelbar nach dem Kriegseintritt erreichten die USA zwar die erste Stelle in der Beliebtheitsskala, aber schon die Friktionen, die während des Zweiten Weltkrieges mit den in Großbritannien stationierten Gls entstanden - Oversexed, Overpaid, and Over Here-, ließen bereits den Nachkriegstrend anklängen, als die Sympathiewerte fast wieder auf das Vorkriegstief absanken.
Während in den skandinavischen Amerika-Klischees gewisse positive Einstellungen, allerdings abgeschwächt durch Dekadenzvorwürfe, anklangen, (70 häuften sich in Spanien Attacken gegen US-amerikanische Unoriginalität, Unkreativität, Monotonie, Vulgarität, Größenwahn und intellektuelle Inferiorität. Der 1939-52 gültige Lehrplan der spanischen Historikerausbildung lautete knapp:
Die Vereinigten Staaten von Amerika. Der materialistische und minderwertige Geist der amerikanischen Zivilisation. Das Fehlen fundamentaler Prinzipien und moralischer Einheit. Unmoralische Finanzpraktiken. Ihre ungerechte Aggression gegen Spanien und die spanisch-amerikanischen Staaten, Nicaragua, Haiti. Moralische Überlegenheit Spanisch-Amerikas gegenüber Nord-Amerika. (71

Die in Frankreich vorherrschenden Vorurteile waren wegen der länger dauernden und tieferen Auseinandersetzung mit den USA etwas qualifizierter. Obwohl viele Erscheinungsformen des US-Kapitalismus vehement abgelehnt wurden, bewunderten viele französische Intellektuelle doch den amerikanischen Mythos der Freiheit. Es waren auch vor allem französische Literaten gewesen, die, noch bevor sie mit den Autoren der "Lost Generation' in Pariser Cafes direkt konfrontiert wurden, Kunst und Literatur der USA in Europa eingeführt hatten und „le style ama-ricain“ imitierten und weiterentwickelten. (72
Die Situation in Italien war der in Frankreich ähnlich. Trotz der zwanzigjährigen Dauer des faschistischen Regimes trafen die US-Truppen 1943, wohl auch wegen der überaus engen familiären Bindungen vieler Italiener zu den USA, nicht nur auf negative Vorurteile. Bis zum Kriegsende fungierten Italien und Frankreich gleichsam als Treibhäuser für alle Versuche der Behörden der USA, positive Bilder über die Vereinigten Staaten zu fördern und Kulturprogramme zu testen, die später in Deutschland und Österreich durchgeführt werden sollten.
Die Probleme der US-amerikanischen Befreier in Europa exemplifizierten sich allerdings auch ziemlich drastisch unmittelbar nach der Landung auf Lampedusa. Auf dieser kleinen italienischen Insel gab die US-Armee die erste Zeitung in einem eroberten Gebiet heraus, deren Editorials die Bewohner von Lampedusa nicht nur von den Segnungen der westlichen Demokratie überzeugen sollten. Ganz im Sinne der Segnungen der westlichen Hygiene verbot die US-Armee den Lampedusanern auch, ihre Notdurft in der Öffentlichkeit zu verrichten. Als die Proteste der Befreiten bei den Besatzungsbehörden nichts fruchteten - die Lampedusaner konnten eben nicht ganz verstehen, warum sie alte Freiheiten für eine neue eintauschen sollten -, versammelte sich schließlich eine große Gruppe von Männern auf der zentralen Piazza and with one accord they struck a blow for freedom. (73

Obwohl gerade die liberalen Traditionen der politischen Kultur der USA den italienischen Liberalismus, den New Deal italiano stark befruchteten, konnten in der italienischen Rechten und Linken auch Stimmen vernommen werden, die meinten, daß nur die Wiederetablierung der Mafia im Süden und die Einführung des Christbaumes durch die US-Armee zu den wesentlichen Beiträgen der USA zur italienischen Nachkriegskultur gehörten.(74

Die nationalsozialistische Propaganda gegen das Amerikanische reflektierte allgemeine Trends reaktionärer Xenophobie, Unduldsamkeit und Ignoranz und markierte gewiß den Tiefpunkt der traditionellen europäischen Verständnislosigkeit gegenüber den USA- Die Serie des Völkischen Beobachters "Aus der Unkultur Amerikas“ vom Juli bis Dezember 1930 eröffnete nur eine erste Angriffswelle (75, die sich besonders nach dem Kriegseintritt der USA zu folgenden Konzepten verdichtete: Amerika als maßloser Kontinent, der unter der Führung der jüdischen Wall Street, als Teil der jüdischen Weltverschwörung, die Weltherrschaft anstrebe; zur Weltmacht der Trivialitäten; zur standardisierten Einheitszivilisation der Konservenkultur; der Homo Cummunis Hollywoodiensis als Patent-Hömunkulus; zur Hollywood-Zivilisation als Verwirklichung des Massenwahns, deren Nährboden der entwurzelte und rassisch minderwertige Pöbel darstelle; zum Stromlinienimperialismus des Amerikanismus als absolutes Gift und Kulturtod; zum Endkampf der puritanischen Einheitsbarbarei gegen Europa. Übrigens erregten sich nicht nur Parteigenossen über den pharisäischen Puritanismus der Prohibition, der den angeblich ohnehin schon leidgeprüften Deutsch-Amerikanern auch noch das, natürlich ehrlich verdiente, geheiligte Glas Bier vorenthalten wollte.(76
Antiamerikanische Gefühle und Propaganda erreichten ihren Höhepunkt in Europa sicherlich während der Herrschaft der Nationalsozialisten, aber die Propagandisten des „Dritten Reiches“ brauchten kaum neue Vorurteile zu erfinden. Sie konnten auf längst gefestigten Stereotypen aufbauen und diese, versehen mit einem Schuß extremen Antisemitismus, auf die Spitze der Paranoia treiben. Die Nationalsozialisten versuchten nach 1933, die „Reinheit der deutschen Kultur“ durch Aussonderung oder Ausrottung alles anderen, angeblich Undeutschen, Minderwertigen, Abartigen und Entarteten wiederherzustellen. Die „US-amerikanische-jüdische-Niggerkultur“ wurde bei diesem Unterfangen zu einem Hauptangriffspunkt. Wir können übrigens Nationalsozialismus und Faschismus durchaus als den Versuch, einen anderen Weg zwischen Henry Ford und Karl Marx zu finden, interpretieren.
Aber selbst die Vertreibung und schließliche Ausrottung des vermeintlich anderen konnte nicht verhindern, daß sich auch die NS-Filmproduktion in jenen formalen Ebenen bewegte, die der US-Tonfilm vorgegeben hatte, oder daß deutsche Tanzorchester einfach US-Schlager eindeutschten und eine, meist kaum zwingende, Abart des Jazz aufspielten. Offensichtlich waren sie selbst für Joseph Goebbels zu zickig, denn der nationalsozialistische Kulturchef ließ sich für seine Filmbälle in Berlin eigens Orchester aus London einfliegen.
Als Peter von Zahn 1959 versuchte, die Vorstellungen der Deutschen über die USA in der Zwischenkriegszeit zusammenzufassen, sprach er nicht nur für deutsche, sondern viele europäische Zeitgenossen, wenn er feststellte, daß die Vereinigten Staaten genau so simpel gewirkt hätten, wie die Fragen der US-Touristen; so gewalttätig wie die verbrecherischen Unternehmungen von Al Capone und Dillinger; so großzügig wie die Geschenke des emigrierten Onkels; so aufregend wie Jazz und so lustig wie Buster Keaton. Allerdings seien die USA auch nicht wirklicher erschienen als ein Hollywood-Film, kurz: sie hätten sich als ein Sammelsurium von Seltsamkeiten dargestellt,
Wie tiefsitzend diese Klischees in fast allen europäischen Ländern auch,noch nach 1945 waren, sollten US-Interviewer erfahren, die 1951 und 1952 in Linz, Salzburg, München und Nürnberg tschechoslowakische, polnische und ungarische Flüchtlinge über ihre Ansichten zu den Vereinigten Staaten befragten. Alle Interviewten hatten gerade dem realen Sozialismus ihren Rücken gekehrt und wollten unbedingt in die USA emigrieren. Die Interviewer waren nicht wenig bestürzt, als sie die Vorurteile der zukünftigen US-Bürger hörten, umso mehr, als ihnen die Interviewpartner glaubwürdig versicherten, daß ihre Meinungen nicht das Resultat irgendeiner sowjetischen antiamerikanischen Propaganda darstellten. Überhaupt nur ein Viertel meinte, daß die USA kulturell auf der gleichen Höhe seien wie Europa. Eine große Mehrheit der Flüchtlinge fand, daß die USA bestenfalls eine Art Pseudokultur besäßen, in der kulturelle Werte ausschließlich nach quantitativen Kriterien bemessen wurden und die totale Geschichtslosigkeit das ästhetische Empfinden auf das Erkennen der Schönheit von Autos und PinUps reduziert hätte. Die kultische Verehrung von Geld würde alle Möglichkeiten verschütten, das Leben wirklich zu, genießen. Die Vereinigten Staaten hätten nie einen kulturellen Fortschritt, sondern nur eine fortschrittliche materielle Zivilisation zustande gebracht. Die europäische Mentalität sei ganz einfach den allgemeinen menschlichen Idealen näher, denn die natürlichen menschlichen Gefühle würden in den USA durch den Zwang zur Uniformität unterdrückt. Man müsse deshalb auch nicht verwundert sein, daß nur in Europa ein wirklich feiner Geschmack entwickelt werden könnte. Diese Ansichten stammen übrigens nicht von "ungebildeten“ Menschen. Fragen über die kulturelle Bedeutung der USA wurden in diesen Interviewserien Oberhaupt nur mehr an sogenannte Intellektuelle gestellt, weil die ersten Befragungen bei Menschen mit geringer Schulbildung entweder vollkommenes Unverständnis oder aber noch katastrophalere Ergebnisse gezeigt hatten. Als Beispiel für eine den US-Interviewern noch relativ schmeichelnde Aussage möge die jenes ungarischen Philosophen stehen, der meinte, die US-Amerikaner seien natürlich primitiver als die Europäer, dafür seien sie aber wenigstens fortschrittlicher.(79
Wenn wir uns vorstellen, in welcher außergewöhnlichen Situation sich diese Menschen den US-Interviewern gegenüber befanden; wenn wir uns vor Augen führen, daß es sich bei der Urhebern dieser Ansichten nicht nur um Flüchtlinge aus Ländern unter dem Einfluß der Sowjetunion handelte, sondern auch um Menschen, die unbedingt in die USA emigrieren wollten, dann wird der folgende Schluß unausweichlich. Die europäischen Vorurteile gegenüber den USA, geprägt von der dialektischen Spannung zwischen totaler Amerika-Faszination und dem aggressiv-defensiven, kulturellen Superioritätsgefühl, mußten sich entscheidend auf die Entwicklung der europäisch-(US-)amerikanischen Beziehungen auswirken.

Anmerkungen:

53) Stead, W.T. The Americanization of the World, or The Trend of the Twentieth Century.- London 1901;
54) Ludiaw, J.M.: The Growth of American Influence over England. In: Atlantic Monthly, November 1894, S. 618-623; Steevens, George W.: The Land of the Dollar.- London 1898; Adams, Brooks: America's Economic Supremacy.- London 1900; Lenschau, lbomas: Die amerikanische Gefahr.- Berlin 1902; Wells, H.G.: The Future in America.- New York 1906.
55) Costigliola, Frank: Awkward Dominion: American Political, Economic, and Cultural Relations with Europe, 1919-1933.- Ithaca, N.Y. 1984, S. 24.
56) Grünwald, Oskar und Ferdinand Lacina: Auslandskapital in der österreichischen Wirtschaft.- Wien 1970, S. 72. Der gesamte Auslandsbesitz der USA stieg im selben Zeitraum von 2,7 auf 7,6 Milliarden Dollar.
57) Costigliola, Awkward Dominion, S. 153; Elbert, Sarah: "Anywhere with Jesus, Everywhere with Jesus": American Women's Foreign Mission. In: American Quarterly, vol. 37, Winter 1985, No. 5, S. 755-761; Hill, Patricia R.: Tbe World 'Meir Household: 'Me American Women's Foreign Mission Movement and Cultural Transformation, 1870-1920.- Ann Arbor 1984.
58) Rosenberg, Emily S.: Spreading the American Dream: American Economic and Cultural Expansion, 1890-1945.- New York 1982, S. 86.
59) Costigliola, Awkward Dominion, S. 140-166.
60) Ebd., S. 157.
61) Chesterton, Gilbert Y-: What I Saw in America.- London 1922; Kisch, Egon Erwin: Beehrt sich darzubieten: Paradies Amerika.- Berlin 1930; Shaw, George Bernard: The Political Madhouse in America and Nearer Home.- London 1933; Gorer, Geoffrey: Hot Strip Tease and Other Notes on American Culture.- London 1937; Elliott, Andrew George: Hell! I'm British. A Plain Man Looks at America, Ameticans and Englishmen.- London 1939; Woodruff, William: America's Impact on the World.- Lon- don, Basingstoke 1975.
62) Lethen, Helmut: Neue Sachlichkeit 1924-1932.- Stuttgart 1970; Giese, Fritz: Girlkultur. Vergleiche zwischen amerikanischem und europäischem Rhythmus und Lebensgefühl.- München 1925; Allen, Donald Roy- French Views of America in the 1930s.New York, London 1979; Sommer, Walten Die Weltmacht USA im Urteil der französischen Publizistik 1924-1939.- Tübingen 1967.
63) Halfeld, Adolf- Amerika und der Amerikanismus.- Jena 1928, S. X-XI, 9-11, 27-43, 53-75, 103-104, 134-135, 217-220. Colyer, W.T.: Americanism: A World Menace.London 1922; Lüddecke,Meodon Amerikanisches Wirtschaftstempo als Bedrohung Europas.- Leipzig 1925; Voechting, Ftitz: Über den amerikanischen Frauenkult.- Jena 1926; Keyserling, Hennann: Amerika: Der Aufgang einer neuen Weit.- Stuttgart 1930.
64) Lethen, Neue Sachlichkeit, S. 26.
65) Kracauer, Siegfried: Das Ornament der Masse. Essays.- Frankfurt/Main 1963, S. 54.
66) Adorno, Tbeodor W.: Aldous Huxley und die Utopie. In: Prismen, Kulturkritik und Gesellscbaft.- München 1963, S. 92; Gramsci, Antonio: Philosophie der Praids.Frankfurt/Main 1967.
67) Thaller, Studien zum europäischen Amerikabild; 7he Tünes, 19. Mai 1939, S. 18. Zitierl nach Reynolds, David: Whitehall, Washington and the Promotion of American Studies in Britain during World War 11. In: Journal of American Studies, vol.16. August 1982, No. 2, S. 165-188, hier 171.
69) Ebd.
70) Skard, Sigmund: The United States in Norwegian History.- Westport, Conn. 1976; Scott, Franklin D.: American Influences in Norway and Sweden. In: Joumal of Modern History, vol. 18, March 1946, S. 37-44;
71) Marias, Julian: From Spain. In: Joseph, As Others See Us, S. 25-56, hier S. 32. Siehe auch Onis, José de: The United States as Seen by Spanish Writers.- New York 1952; Madariaga, Salvador de: Americans.- London 1930.
72) Braunschvig, Marcel: La vie americaine.- Paris 1931; Pomaret, Chartes: L'Amerique et la conquete de l'Europe.- Paris 1931; Soupault, Philippe-. Ibe American Influence in France.- Seattle 1930; Gibson, Delbert L.: French Impressions of American Character and Culture, 1900-1930.- Ph.D. Diss. University of Wisconsin 1930.
73) Winkler, Allan M.: The Politics of Propaganda: The Office of War Information, 19421945.- New Haven, London 1978.
74) Faenza, F.: Gli Americani in Italia.- Mailand 1976; lurlano, Giuliana: La Cultura Liberale Americana in Italia: "II Mulind' (1951-1969). In: Nuova rivista storica, vol. LXVII, 1983, S. 671-706; Donno, A.: La cultura americana nelle riviste italiane de dopoguerra. "Tempo Presente" (1956-1968). - Lecce 1978.
75) Thaller, Studien zum europäischen Amerikabild, S. 344.
76) Siehe Baurichter, Kurt (Hg.): Amerika trocken? Deutsche Urteile über das Alkoholverbot.- Berlin 1929.
77) Waicher, Jakob: Ford oder Marx- Die praktische Lösung der sozialen Frage.- Berlin 1925; Wirsing, Giselher-. Der maßlose Kontinent: Roosevelts Kampf um die Welthemchaft.- Jena 1942; Hausleitner, L.F. (Hg.): Quo Vadis Amerika?- Hamburg 1941; Hedin, Sven: Amerika im Kampf der Kontinente.- Leipzig 1942; Schröder, Hans-Jürgen: Deutschland und die Vereinigten Staaten 1933-1939.- Wiesbaden 1970; Weinberg, Gerhard: Hitler's Image of the United States. In: American Historical Review, vol. LXLX, 1964, S. 1006-1021; Knapp, Manfred et al: Die USA und Deutschland 1918-1975.- München 1978; Adams, Willi Paul und Knud Krakau (Hg.): Deutschland und Amerika: Rezeption und historische Realität.- Berlin 1985.
78) von Zahn, Peter: From Germany. In: Joseph, As Others See Us, S. 95-117, hier S. 96.
79) Media of Communication and the Free World as Seen By Hungarian Refugees. Prepared for Division of Radio Program Evaluation. Department of State. By Intemational Public Opinion Research.- New York 1952; Media of Communication and the Free World as Seen by Czechoslovak Refugees. Prepared for Division of Radio Program Evaluation. Department of State. By International Public Opinion Research.New York 1952; Media of Communication and the Free World ag Seen by Polish Refugees. Prepar-ed for Division of Radio Program Evaluation. Department of State. By International Public Opinion Research.- New York 1952, Diese Analysen befinden sich in der United States Information Agency Library/Historical Collection in Washington, D.C. (=USISAL/HC).


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