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Die Entwicklung der kulturellen Außenbeziehungen der Vereinigten Staaten von Amerika


© by Reinhold Wagnleitner


II. Der Ausbau der Kulturdiplomatie der USA seit 1938


Nachdem die Expansion des US-Informations- und Unterhaltungsnetzes in den zwanziger Jahren weltweit vorangetrieben worden war, kam diese Entwicklung in den dreißiger Jahren durch die Etablierung des „Dritten Reiches“, die Ausbreitung (semi-)faschistischer Systeme in Europa und die aggressive Außenpolitik Japans ins Stocken. In der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre wurden die Propaganda der Achsenmächte, aber auch der Einfluß sozialistischer Ideen in Lateinamerika immer mehr spürbar. Daher schienen die informellen Auslandskulturkontakte der Vereinigten Staaten am Vorabend des Zweiten Weltkriegs nicht mehr auszureichen, die Interessen der USA ausreichend zu vertreten. Die US-Regierung entschloß sich deshalb 1938, eine Kulturoffensive einzuleiten und etablierte im Department of State die Division of Cultural Affairs, die alle Aktivitäten koordinieren sollte. Die übrigen Großmächte, aber auch kleinere Staaten, hatten ihren Auslandskulturoffensiven übrigens. längst offiziellen Charakter verliehen. Die Alliance Francaise, die Deutschen Auslandsschulen und die italienische Dante Alighieri Gesellschaft waren schon vor dem Ersten Weltkrieg gegründet worden. 1925 folgte die Somjetische Gesellschaft für kulturelle Beziehungen mit fremden Ländern, und 1934 begannen nicht nur die Tschechoslowakei und die Schweiz ihren kulturdiplomatischen Apparat aufzubauen, sondern auch Japan mit der Gesellschaft für die Förderung internationaler kultureller Beziehungen und Großbritannien mit dem British Committee for Relations with Other Countries, aus dem der Britisch Council hervorging. Die neuen technischen Entwicklungen zur Propagierung positiver und negativer Bilder veränderten die Möglichkeiten der kulturellen Selbstdarstellung nicht nur im Ausland, sondem auch im eigenen Land entscheidend. Erst sie boten überhaupt die materiellen Voraussetzungen für eine völlig neue Form der Diplomatie, wie der britische Außenminister Anthony Eden 1937 feststellte:
It is perfectly true, of course, that good cultural propaganda cannot remedy the damage done by a bad foreign policy, but it is no exaggeration to say that even the best of diplomatic policies may fail, if it neglects the task of interpretation and persuasion which modern conditions impose. (9

Für die US-Kulturdiplomatie wurde Lateinamerika zum Exerzierfeld für die Entwicklung von Techniken zur Beeinflußung fremder Kulturen. Als Nelson Rockefeller 1940 zum Direktor des Office of the Coordinator for Inter-American Affairs bestellt wurde, zeigte sich einerseits noch die Scheu gegenüber einer totalen Verbürokratisierung des Kulturexportprogrammes, andererseits auch die personelle Kontinuität gegenüber den Programmen der Konzernstiftungen. Alle Möglichkeiten der Kulturpropaganda, die nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt werden sollten, vom Austausch von Wissenschaftlern und Künstlern bis zur direkten Medienmanipulation, wurden zunächst in Mittel- und Südamerika getestet. Unter anderem wurde Hollywood unter Druck gesetzt, Filme mit südamerikanischen Sujets herzustellen und Sequenzen älterer Filme, in denen lateinamerikanische Menschen stereotyp als ölige Verbrecher und dreckige Faulpelze aufgetreten waren, neu zu drehen. Selbst Donald Duck wurde für die nationalen Interessen an die Trickfilmfront geschickt. Um Sympathien zu gewinnen, produzierten die Disneystudios den Film Saludas Amigos, in dem der arme Gringo Donald ständig von einem brasilianischen Papagei an der Nase herumgeführt wird.
Obwohl die Lateinamerika-Programme offiziell unter dem Zeichen der Zurückdrängung des faschistischen Einflusses standen, richteten sie sich gleichermaßen auch gegen kommunistische und sozialistische Strömungen. Außerdem hatten diese Initiativen auch einen antieuropäischen Unterton, und the choice was thus not pro-Nazi or anti-Nazi - it was pro-America versus pro-Europe. l0. Waren 1940 für die US-Propaganda in Lateinamerika nur 3,5 Millionen Dollar zur Verfügung gestanden, so stieg das Budget 1942 schon auf 38 Millionen an. Bis Kriegsende wurde dieses Programm noch derart ausgebaut, daß es vom Department of State selbst als größte Propagandakampagne aller Zeiten bezeichnet wurde. (11

Angesichts der massiven Propagandaanstrengungen der Vereinigten Staaten nach demKriegseintritt gegenüber Japan, dem „Dritten Reich“ und seinen europäischen Verbündeten kann diese Einschätzung allerdings nur als maßlose Übertreibung qualifiziert werden. Ähnlich wie in der Rüstung wurden im Informations- und Propagandabereich die scheinbar endlosen Ressourcen der USA, von den Ivy-LeagueUniversitäten bis Hollywood, von Opernsängern bis zur Tin-Pan-Alley, von Coca-Cola bis Wrigley's Kaugummi, durch Regierungskomitees zentral erfaßt und zur Hebung der eigenen Moral und der der Alliierten ebenso eingesetzt wie zur Unterminierung der Kampftnoral der Gegner. Gegenüber der US-Propaganda auf den europäischen, asiatischen und afrikanischen Kriegsschauplätzen zwischen 1942 und 1945 nahmen sich die Aktivitäten der 1938 gegründeten Division of Cultural Affairs und des Office of Inter-American Affairs eher wie harmlose Fingerübungen auf der Propagandatastatur aus.
Noch im Oktober 1941 war das Office of Facts and Figures, das 1942 vom Office of War Information vereinnahmt wurde, gegründet worden. 1942 wurde das Advisory Committee on Cultural Relations und 1943 das Liaison Committee on International Education etabliert. Außerdem wurden 1943 die ersten offiziellen Cultural Relations Attaches ernannt. 1944 wurde dann die Division of Cultural Relations in Division of Science, Education and Art umbenannt und das Office of Public Information eingerichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Agenden des Office of War Information, des Office of Inter-American Affairs und des Office of Public Information im Interim Information Service des Department of State zusammengefaßt, welches dann 1946 in Office of International Information and Cultural Affairs umbenannt wurde. Seit Anfang der 1950er Jahre werden die kulturellen Austausch und Informationsprogramme der USA von der United States Information Agency (USIA) betreut. (12
In den von der US-Armee ganz oder teilweise besetzten Ländern Japan, Südkorea, Deutschland. und Österreich übten aber in den ersten Nachkriegsjahren vor allem die militärischen Behörden einen erheblichen kulturellen Einfluß aus. Die Kulturabteilungen der US-Armee wurden vom New York Field Office der Civil Affairs Division des Department of War kontrolliert und koordiniert. Diese kulturellen Agenden wurden 1949/50 allmählich vom Department of State übernommen. Daneben sei noch auf die besonders seit Anfang der fünfziger Jahre zunehmenden kulturellen Aktivitäten der CIA hingewiesen., die u.a. zu den größten Verlagshäusern der Welt zählt.

Aber auch auf dem Gebiet der philanthropischen und wirtschaftlichen Hilfsleistungen, deren Einfluß auf die materielle Kultur der bedachten Länder völlig zu Unrecht unterschätzt wird, übernahm die USRegierung während des Zweiten Weltkrieges zentrale Kontroll- und Steuerungsfunktionen, die nach Kriegsende im Marshall-Plan und im Food for Reace Program kulminierten. Schon 1941 war das Committee on War Relief Board gegründet worden, das nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor zum Relief Control Board umgewandelt wurde. 1942 folgte das Office of Foreign Relief and Rehabilitation Operation (OFRRO) und 1943 die United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA). Nach dem Private Council of Voluntary Aid von 1944 und dem Advisory Committee on Voluntary Foreign Aid von 1945 wurde 1946 das besonders wichtige CARE-Program etabliert, dessen Hilfssendungen nicht nur zur Linderung der extremen Not in vielen europäischen Ländern beitrugen. Zusammen mit dem von den GIs zur Schau gestellten scheinbar endlosen Überfluß an Gütem wurden diese Hilfspakete im hungernden Europa gleichsam zu einem überbordenden Schaufenster für die Leistungen des US-Wirtschaftssystems. Philanthropische Hilfe und Ziele der US-Außenpolitik verschmolzen nach 1945 ineinander wie nie zuvor. (13
Die Konzentration aller Stränge der kulturellen Auslandskontakte, der Informationspolitik und der Propaganda in den Regierungszentralen der USA ab 1938 fand in der US-Öffentlichkeit übrigens zunächst durchaus keine ungeteilte Zustimmung; zu sehr widersprach dieser neue Kurs den bis dahin üblichen Gepflogenheiten. Wuchernde Bürokratien, gerade auf dem Kultursektor, standen in Widerspruch zum Selbstverständnis vieler Bürger(innen) der USA So wurde etwa das im Oktober 1941 gegründete Office of Facts and Figures in einem Leitartikel der New York Herald Tribune sofort als Office of Fun and Frolic lächerlich gemacht, das wohl zu nichts anderem fähig sein werde als to superimpose its own 'well organized facts' upon the splendid confusion, interpret the interpreters, redigest those who now digest the digesters, explain what those who explain what the explainers of the explanations mean, and co-ordinate the co-ordinators of those appointed to co-ordinate the co-ordination of the co-cordinated. (14

Erst die Propagandaerfolge während des Krieges - und nicht zuletzt in den USA selbst - brachten die Kritiker allmählich zum Verstummen. Die Resultate der US-Propaganda konnten sich auch durchaus sehen lassen. Alleine das Office of War Information verbreitete zwischen der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 und dem Kriegsende in Europa am g. Mai 1945 mehr als drei Milliarden Flugblätter. Daneben kontrollierte das OWI Ende 1944 bereits Radiostationen in London, Tunis, Palermo und Bari, vor allem aber Radio Luxemburg, den zweitstärksten Sender in Europa. 15 Selbst die liberalen, internationalistischen Kulturexperten, die immer wieder auf universalistische, offene Auslandskulturbeziehungen und den Einsatz „langsamer Medien“ (Erziehung, Wissenschaft, Hochkultur und, vor allem, Gegenseitigkeit) drangen, wurden allmählich von der inhärenten Logik der bürokratischen Zentralisierung überrollt, welche die kulturellen Programme unausweichlich der US-Außenpolitik unterordnete und sie für ihre Ziele instrumentalisierte.(16
Die Madison-Avenue-Methoden mit ihrer Strategie der „schnellen Medien" (Reklame durch Radio, Filme, Nachrichten aller Art) versprachen nicht nur kurzfristig mehr Erfolg. Die durchschlagende Propaganda über die Kanäle der Massenmedien - der zeitgemäße Euphemismus hieß und heißt Information - konnte darüber hinaus auch noch als „demokratischer“ hingestellt werden.
Denn die traditionellen Programme der liberalen Internationalisten, deren Universalismus im wesentlichen ohnehin nur auf dem ethnozentrischen Glauben beruhte, daß die Welt am US-amerikanischen Wesen genesen solle, hatte doch auf höchst undemokratische Weise vorwiegend die ausländischen Eliten angesprochen. Die neue Madison-Avenue-Garde setzte dagegen auf die Anziehungskraft der Botschaften der populären Kultur der USA die über die Kanäle der Mediennetzwerke verbreitet werden konnten. Mochten die Eliten auch die Nasen rümpfen, dieser neue Reklamedurch-Reklame-Stil bot die Möglichkeit, eine möglichst große Anzahl von Menschen schnell und direkt zu erreichen. Darüber hinaus hatte die neue Strategie den Vorteil, unilateral ausgerichtet zu sein - denn der Begriff Massenkommunikationsmittel ist ja durchaus irreführend: während diejenigen, die die Produktions- und Distributionsmittel kontrollieren, tatsächlich mit den „Massen“ kommunizieren können, verfügen die auf diese Weise Angesprochenen kaum über Möglichkeiten, zurückzusprechen. Innerhalb der Massenkommunikationssysteme kommunizieren also nicht die Massen. Allen Einwänden zum Trotz: die US-Informationsexperten wußten jedenfalls, daß die neuen Methoden der Kulturpropaganda quite simply, gave more bang for the buck than'culture' (17
Zweifellos ist die Populärkultur der USA in dem Sinne „demokratisch", als sie für viele Menschen über Klassenschranken und nationale Grenzen hinweg eine scheinbar unwiderstehliche Attraktion ausübt. Die häufige Künstlichkeit ihrer Produkte und die horizontale und vertikale Kontrolle der Produktionsmittel und Distributionskanäle in wenigen Händen zeigen andererseits ihren „undemokratischen“ Charakter auf. Dieser Widerspruch charakterisiert auch die Kulturpolitik der USA seit dem Zweiten Weltkrieg. Denn die US-Populärkultur kann auf Grund ihres Anklangs bei den Massen zweifellos revolutionär erscheinen und gleichzeitig by its ritualistic, escapist, and standardized nature, it could also prove profoundly conservative. (18

Die Kulturdiplomatie der USA stand zwar mit ihrem Konzept des Peoples-Speaking-to-Peoples ganz in der liberalen Tradition der von Präsident Roosevelt am 6. Jänner 1941 verkündeten vier grundlegenden menschlichen Freiheiten: der Meinungsfreiheit, der Religionsfreiheit, der Freiheit von Not und der Freiheit von Angst. Emily Rosenberg hat aber nicht zu Unrecht darauf hingewiesen, daß das Insistieren auf dem vollkommen freien Fluß von Informationen, gleichsam als Postulat einer fünften grundlegenden Freiheit, auf ein kaum lesbares Dilemma stieß. Denn während die Vereinigten Staaten über jene Netzwerke verfügten, die die Kontaktaufnahme mit Bürgern anderer Staaten ermöglichten, konnten Gesellschaften ohne Kontrolle über globale Informationsnetze kaum antworten.
The liberal idea of free flow, like that of the economic open door, logically led not to a wide-open market full of varied and competing products but to dominance by the most technologically advanced producers. (19

Daher wurde aus den Peoples-Speaking-to-Peoples-Konzepten rasch USA-Speaking-to-Peoples-Programme, denen vorwiegend zwei Aufgaben zugedacht waren: Vor allem mußten die Interessen der Regierung der USA dem ausländischen Publikum durch ständige Information nähergebracht, erklärt und, wenn nötig, gegenüber Angriffen verteidigt werden. Erst an zweiter Stelle stand die Information über US-Kultur, die, wie es in kaum einzulösenden Konzepten hieß, im Ausland in toto darzustellen sei. (20 Seit 1945 erzielten die USA große Erfolge in beiden Bereichen, wenngleich auch die Treffer auf dem Gebiet der Informationspolitik überwogen. Die US-Experten gaben sich übrigens keinerlei Illusionen hin, wenn sie intern über den eigentlichen Zweck dieser "Information“ - im Klartext: US-Propaganda - räsonierten. Sie wußten selbst ganz genau: der Unterschied zwischen Information und Propaganda is largely verbal; but the connotations of 'information' are more palatable to Americans (21
Wie auch immer die Auslandskulturprogramme definiert wurden: Ob als Kulturbeziehungen, als kultureller Austausch, als kulturelle Kooperation, als Kommunikation von Ideen, als öffentliche Diplomatie oder als vierte Dimension der Außenpolitik: fast immer basierte die ideologische Offensive in diesem Krieg der Worte und Images auf einer Vermischung von politischer Propaganda und kultureller Selbstdarstellung, von Information und Desinformation. Die dominierende Position der Vereinigten Staaten innerhalb des internationalen Kommunikationsnetzwerkes hatte eben nicht nur zentrale politische Bedeutung, sondern auch kulturelle Auswirkungen, und der Ausbau der zivilen, geheimdienstlichen und militärischen Nachrichtennetze der USA macht deutlich, daß der bis in die Zwischenkriegszeit traditionell „privat" orientierten Außenkulturpolitik nach 1945 eine (Des-)Informationsmaschine folgte, die zur Verbreitung des Selbstportraits von Uncle Sam nicht nur über die ausgefeiltesten Tricks der psychologischen Kriegsführung, sondern auch über die jeweils neuesten Errungenschaften der Technik verfügt(e). Die Slogans - Strategy of Persuasion; Strategy of Truth; Selling the Story of America; Conquest of Spirits; Projection of America Abroad; U.S. Information, Please!; Propaganda Techniques and International Advertising; Commerce in Ideas; Battle of Ideas; War of Ideas; War of Words - eignen sich bestens, den kriegerischen Charakter und den politisch-ökonomischen Hintergrund dieser Kulturprogramme zu decodieren. Oft im Gegensatz zu den öffentlichen Beteuerungen über die Strategie der Wahrheit und Fakten - jener, wie sie Bertrand Russel einmal nannte, seltsamen hegelianisch-hebräischen Gottheit - setzten die US-Informationsexperten in der Auseinandersetzung mit "dem" Kommunismus im Kalten Krieg auf eine Strategie, die ich, bewußt verkürzt, auf den Nenner: Dog(ma)-Eat-Dog(ma) bringen möchte. (22
Mit diesem Informationsstil konnte nicht nur das ausländische Publikum, besonders die plumper Propaganda mehr als überdrüssigen Deutschen und Österreicher, besser angesprochen werden. Er verbesserte auch die Chancen der budgetären Absicherung im US-Kongreß. Denn unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, als gerade die US-Armee in ihren Besatzungszonen ausgeteilte kulturelle Kontrollbehörden einrichtete, schien zunächst die Kontinuität der während des Krieges aufgebauten zivilen Informationsmaschine am Widerstand des Kongresses zu scheitern. Viele Abgeordnete waren nicht willens, den staatlichen Informationsprogrammen in Friedenszeiten zuzustimmen. Während die Liberalen eine Rückkehr zu den universalistischen Prinzipien erhofften, fürchteten die Konservativen vor allem die Dominanz von New-DealEnthusiasten in den Kulturprogrammen. Außerdem waren viele konservative Abgeordnete, deren Horizont häufig bei den Grenzen ihrer Wahlkreise endete, vollkommen davon überzeugt, daß die USA der ganzen Welt auch ohne jeden Reklamerummel als leuchtendes Beispiel diente. Erst mit der Eskalation des Kalten Krieges gelang es dem Department of State, vom Kongreß wieder jene budgetären Mittel zu erhalten, die es zu benötigen glaubte, um die Auseinandersetzung mit 'dem' Kommunismus zu gewinnen. Das Smith-Mundt-Gesetz von 1947 sicherte dann den weiteren Ausbau dieser Programme.
Und dieses Gesetz war auch bestens vorbereitet worden. Mitglieder eines Komitees des Senates und des Repräsentantenhauses hatten im Herbst 1947 west- und osteuropäische Staaten bereist, wo ihnen vor Ort die scheinbare Übermacht der somietischen Propaganda vorgeführt wurde. Die politischen Debatten um das Smith-Mundt-Gesetz zeigen deutlich, daß sich spätestens 1947 auch die Internationalisten in den innenpolitischen Konsens des Kalten Krieges integriert hatten. Allfälligen Befürchtungen von rechten Abgeordneten, daß die kulturdiplomatische Offensive von liberalen New Dealern unterwandert werden könnte, wurden durch ideologische Auslesemechanismen entkräftet. Nicht nur der Abgeordnete Howard Smith äußerte seine Befriedigung darüber, daß das Gesetz jedwede Infiltrierung durch diese langhaarigen Kommunisten ausschloß. (23

Der Stilwandel der US-Kulturdiplomatie zeigt sich auch bei der Bestellung ihrer Leiter. Der Autor und Librarian of Congress Archibald McLeish wurde im August 1945 von William Benton als Assistant Secretary of State for Public Affairs abgelöst. Bentons Hintergrund, er war nicht nur mehrere Jahre Vizepräsident des Board of Trustees der University of Chicago gewesen, sondern besaß auch Werbeagenturen, Filmfirmen, kommerzielle Musikverlage und Radiostationen, deren wichtigste übrigens MUZAK hieß, prädestinierte ihn bestens für den Ausbau des schnellen Medienstils. Auch der im August 1953 berufene Direktor der USA Theodore Streibert, brachte als früherer Präsident der Mutual Broadcasting Company einschlägige Erfahrungen für dieses Programm, den quasi-kulturellen Teil des Marshall-Planes, mit. (24

Die Aufteilung der offiziellen Budgetmittel, die für alle Auslandsaktivitäten nach dem Zweiten Weltkrieg zur Verfügung standen, zeigen eine Bevorzugung der Informationsaufgaben (International Broadcasting, Motion Pictures, Press and Publications) gegenüber den „reinen“ Kulturprogrammen (Educational Exchange, Libraries and Institutions). Insgesamt explodierten die Budgetmittel im Zeitraum 1947 bis 1956 um fast 500 Prozent, der Personalstand nahm um fast 300 Prozent zu. Wurden 1947 erst 19 und 1948 Oberhaupt nur 14 Millionen Dollar bewilligt, so standen 1949 bereits 27 Millionen Dollar, 1950 37, 1951 55,9, 1952 115,4, 1953 128,8,1954 90,1955 100 und 1956 110 Millionen Dollar zur Verfügung. 1947 wurden 3.008 Menschen beschäftigt, 1948 1.728, 1949 2.857, 1950 3.834, 1951 5.183, 1952 7.945, 1953 13.054, 1954 10.111, 1955 9.383 und 1956 10.038. (25 Die Einbrüche um 1954 reflektieren die Auswirkungen der Kampagne von Senator Joseph McCarthy, die auch die US-Kulturdiplomatie verunsicherte und beeinträchtigte. Die angeführten Zahlen beziehen sich übrigens ausschließlich auf die zivilen Programme. Die Aktivitäten der US-Armee und der Geheimdienste sind in diesen Summen nicht berücksichtigt.

Einerseits brachte also erst der Kalte Krieg die zivile Propagandamaschine der USA wieder auf Hochtouren, andererseits trugen gerade auch die durch ständig steigende Energiezufuhr kontinuierlich erhöhten Drehzahlen des Apparats zu einer weiteren Beschleunigung der Eskalation bei. Waren die Auslandskulturprogramme unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg noch unter dem Slogan Full and Fair Picture gestanden, so wurde 1950 die Campaign of Truth eingeläutet, die die härtere Gangart seit 1947/48 institutionalisierte und bis zum Great Society-Programm von 1965 als Losung galt. Zwar hatten die USA 1950 noch keine Wasserstoffbombe, offensichtlich aber eine Bombenpropaganda. Wohl nicht ganz zu Unrecht bezeichnete Dwight D. Eisenhower die neue Propagandalinie als 'T-Bomb of Trut“'.(26 Auf ein pikantes Detail der Finanzierungsmodalitäten dieses "Programmes der Wahrheit“ sei noch verwiesen. Obwohl der US-Kongreß alleine 1950 für diese Propagandaoffensive zusätzlich immerhin 19,344.000 Dollar an Budgetmitteln bewilligte, so handelt es sich bei dieser Summe immer noch um weniger als die Hälfte der benötigten Gelder. Der Rest des Betrages mußte von den Teilnehmerstaaten am Marshall-Plan-Programm über die von ihnen eingerichteten Counterpart-Funds beglichen werden. Das bedeutet im Klartext, daß mehr als fünfzig Prozent der Kosten des neuen US-Informationsprogrammes direkt aus den Steuermitteln derjenigen europäischen Staaten bestritten wurden, in denen die USA ihre Propaganda interisivierten - gewiß ein außergewöhnlicher Fall von Selbstaufgabe.(27 Die erbitterte Konfrontation mit "dem“ Kommunismus stärkte nicht nur die nationalistischen Tendenzen der US-Kulturdiplomatie auf Kosten der universalistischen Prinzipien, der neue International-Salesmanship-Stil verwechselte häufig auch „demokratische“ Kultur mit Geschmackspopularismus. Intellektuelle Freiheit wurde überdies immer ausschließlicher mit dem gesellschaftlichen System der USA identifiziert, und die - nicht sehr zahlreichen - Zweifler wurden, versehen mit dem Etikett des Anti-Amerikanismus, häufig als politische Aussätzige ins gesellschaftliche Abseits gestellt.
There could, American liberal-expansionists believed, be no traly enlightened dissent against the ultimate acceptance of American ways, and this faith bred an intolerance, a narrowness, that was the very opposite of liberty. (28

Die Propagierung des internationalen Liberalismus produzierte eben weltweit oft genau die Antithese: sozialen und ökonomischen Konservatismus. Dieses immanente Dilemma der US-Politik wurde in den 1980er Jahren in den (Nicht-)Beziehungen zur UNESCO besonders deutlich. Die Probleme der USA mit dieser Kulturorganisation der UNO haben allerdings eine lange Tradition. Der Abbruch der Zusammenarbeit durch die Reagan-Administration war gewissermaßen nur ein letzter logischer Schritt. Schon 1946 offenbarte die Haltung des Department of State gegenüber der UNESCO, daß die neue Auslandskulturbürokratie den internationalen Universalismus hinter sich gelassen hatte. Der neue Stil basierte auf einem idealisierten Nationalismus, which successfully integrated the concepts of national interest, idealism, and anti-radicalism, while simultaneously identifying this outlook with international well-being. (29 Die Frage, wie die USA ihre Interessen im Ausland am besten fördern, wie sie ihre Vorstellungen am wirksamsten in den Köpfen der anderen unterbringen könnten, wurde intern ganz offen beantwortet: Part of the answer lies in intelligent propaganda, much as one may dislike the word. The United States needs the best and subtilest propaganda to carry on the Cold War. (30 Dieser besten und subtilsten Propaganda diente unter anderem auch ein in Washington eingerichtetes jüdisch-katholisch-protestantisches Beratergremium, das Materialien ausarbeitete, in denen die Unvereinbarkeit der kommunistischen Ideologie mit den großen Weltreligionen betont wurde. Der American Creed wurde dabei mit dem Free World Creed identifiziert, und beide standen in einer säkularen Auseinandersetzung mit the Devil's Role. (31
Der Madison-Avenue-Stil, der sich der neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse der Verkaufspsychologie ebenso bedienen konnte wie der Verkaufserfahrungen der US-Medienkonzerne und Werbeagenturen, wurde rasch in den politisch-kulturellen Konsensus des Kalten Krieges integriert. War Business an sich ein zentraler Bestandteil der Kultur der USA - und etwas anderes zu behaupten war wohl, siehe: American Creed, un-amerikanische Blasphemie -, dann mußte auch das folgende Argument einleuchten: Is it wrong to 'sell' the story of the United States abroad? Not unless all selling is wrong. Should we assume that all people have the intelligence to discover things which are right and good, without being pressured by someone else? Not unless we assume all persuasion is unnecessary. (32

Die US-Auslandskulturprogramme kamen seit 1946/1947 immer mehr in den Sog einer aggressiven antikommunistischen Außenpolitik, in which the rhetoric of idealism mashed the pursuit of power. (33 Dabei entwickelte sich innerhalb des. Auslandskulturapparats eine Arbeitsteilung. Während die Kulturdiplomaten, vor allem die Kulturattaché, die einer harten Informationspolitik oft ablehnend gegenüberstanden, die 'reinen' Kulturprogramme abwickelten, sorgten andere Stellen, häufig über Geheimdienstkanäle, für die "grobe" Propaganda.

Die folgenden Auszüge aus den 'Operating Assumptions' der USIA zeigen, wie sehr die US-Kulturdiplomatie vom Strudel des Kalten Krieges erfaßt wurde und wie sehr sie selbst zum Werkzeug der psychologischen Kriegsführung geworden war. Die Rolle der Amerika Häuser und Auslandsbibliotheken war danach folgende:
Our libraries have to be objective, but on the other hand, the very definition of our libraries is that they are special purpose libraries. The best we can hope to do is to achieve and maintain the illusion of objectivity (... ) Books must promote USIA objectives (... ) Information Centers are intended to support the interests of the American people, not to furnish recreational material.

Im Kapitel über die Musik hieß es:

Music is a universal language which can surmount barriers of communication and enable people to identify more closely with the U.S (...) Musical activity tends to be broad in its targeting Thus music particularly jazz or popular music may be viewed as bait to attract patronage to Information Centers Popular music makes friends for the U.S.

Und schließlich noch zur Rolle des Films, dem mehr universeller Einfluß zugesprochen wurde, als irgend einem anderen Medium:
The film program abroad helps not only American foreign policy or propaganda objectives, but also the American economy. This occurs in two ways: through direct cooperation between USIS and private American companies, and through stimulation of consumer interests by films which document the American style of life (...) Films effectively convey information (...) They are an excellent medium to use to expound foreign policy without the audience being aware of it (...) Films are the best substitute for word of mouth persuasion. The purpose of USIA films is attitude formation, not information. (34

Zur Bedeutung des Mediums Radio für die Propagandastrategie der USA hieß es treffend:
Five minutes of propaganda with two hours of sugar-coating. Music is the vehicle rather than the end in itself. We wouldn't have more than five minutes of propaganda in one hour. It's like a commercially sponsored program here. Our commercial is our political commentary. (35

Dieser hard-hitting Marketingstil, der die Grenzen zwischen den Verheißungen der Demokratie und Waschmittelreklame vermischte, fand übrigens nicht bei allen Mitarbeitem ungeteilte Zustimmung. Gerade die Kulturdiplomäten vor Ort erkannten sehr wohl, daß what sells soap in Indiana can unsell democracy in India (36
Auch das ausländische Publikum zeigte sich nicht restlos begeistert. Waren die antikommunistischen Mehrheiten, vor allem die Eliten, in Europa auch äußerst dankbar für die ökonomische und militärische Unterstützung durch die USA, die am Ende des Zweiten Weltkrieges im wesentlichen die Kontinuität der extrem geschwächten gesellschaftlichen Ordnung garantierte, so bedeutete doch die propagierte Nachäffung des American-way-of-life potentiell nicht mehr und nicht weniger als eine Aufforderung zum kulturellen Selbstmord. Die europäische Zivilisation war nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer noch extremeren Krise konfrontiert, als nach dem Ersten, und at such a.moment we, who have made a business of business and, therefore, as they think, have no civilization, are pressing them to go and do likewise. 'Me medicine is indeed potent; but it is worse than the disease. (37

Nicht alle europäischen Gesellschaften außerhalb des Machtbereichs der Sowjetunion waren von diesen Entwicklungen gleich stark betroffen, wenn sich auch fast überall - mit einer gewissen Zeitverzögerung - ähnliche Einflüsse bemerkbar machen sollten. Nicht alle Staaten gelangten so total unter den Einfluß der USA wie die Bundesrepublik Deutschland übrigens spiegelgleich zur Deutschen Demokratischen Republik unter Dominanz der UdSSR -, deren Vorläufer einerseits das entsetzlichste Resultat der europäischen Krise nach dem Ersten Weltkrieg dargestellt und andererseits auf (selbst-)mörderische Weise den erneuten Zusammenbruch der europäischen Zivilisation initiiert hatte.
Die ständig wiederholten Beteuerungen, daß die immensen Propagandaanstrengungen der USA nach dem Zweiten Weltkrieg unbedingt notwendig gewesen seien, um zumindest den „Westen“ Europas und andere Teile der Welt vor der kommunistischen Aggression zu retten, können angesichts der Forschungsergebnisse über die Entwicklung des Kalten Krieges nicht unwidersprochen bleiben: und zwar sowohl was die angeblichen Aggressionsabsichten der Regierungen der Sowjetunion betrifft als auch die Einflußmöglichkeiten ihrer Propagandaanstrengungen.(38
Sicherlich besteht kein Zweifel, daß auch die Regierung der UdSSR alles versuchte, die Menschen außerhalb ihres Machtbereichs durch Propaganda von der Richtigkeit ihrer Positionen zu überzeugen. Doch sie besaß zu keinem Zeitpunkt die finanziellen und technischen Möglichkeiten, um mit den USA auch nur gleichzuziehen, geschweige denn, sie zu übertreffen. Die ökonomische Rückständigkeit der Sowjetunion, nicht zuletzt als Resultat der ungeheuren menschlichen und materiellen Verluste auf Grund der militärischen Aggression durch das "Dritte Reich", besaß für die Mehrheit der europäischen Menschen keinerlei materielle Attraktivität. Außerdem prallten die Verheißungen der seit 1917 in der UdSSR aufgebauten Gegenwelt am Antikommunismus breiter Bevölkerungsschichten ab. Die sowjetische (Kultur-)Propaganda sah sich also, abgesehen von Erfolgen im Bereich des Exports der klassischen Kultur Rußlands, mit dem unüberwindlichen Problem konfrontiert, daß sie sich, um Georg Schmid zu paraphrasieren, überhaupt nicht im Kulturtableau der Sagbarkeitsmöglichkeiten präsentieren konnte.(39
Dies war (ist?) übrigens nicht nur US-Experten wohl bekannt. Selbst in der Zeitschrift Life wurde 1957 die wohl nicht unwesentliche Frage gestellt, ob sich nicht die Tatsache, daß weniger also 5.000 Sowjetbürger außerhalb des kommunistischen Machtbereiches lebten, während sich, neben hunderttausenden Gls um die 580.000 US-Zivilisten außerhalb der USA, vor allem in Europa, aufhielten, positiv für die Ziele der USA auswirkte.40 In seinem „Standardwerk“ über die sowjetische Kulturoffensive kam sogar Frederick C. Barghoorn zu dem Schluß, daß die Sowjetunion gegenüber den Vereinigten Staaten bedeutend schlechter abschneide, ja daß der Einfluß der UdSSR seems almost negligible by comparison, at least in numbers. (41
Geheime Analysen "westeuropäischer“ Reaktionen auf die sowjetischen Propagandaaktivitäten, deren gefährliche Wirksamkeit offiziell immer wieder beschworen wurde, zeigen, daß die Unterschiede nicht nur quantitativer Natur waren. Gerade in den europäischen Ländern fand die UdSSR-Propaganda ein mehrheitlich antikommunistisches Publikum vor, das diesen Einflüsterungsversuchen außergewöhnlich skeptisch und feindselig gegenüberstand. Die (Kultur-)Propaganda der Sowjetunion konnte also, um in der Madison-Avenue-Sprache zu bleiben, die zu starke sales resistance gegenüber ihren Produkten kaum überwinden. (42
Gegenüber dem plumpen - um nicht zu sagen: holzhammerartigen - Propagandastil der UdSSR bot die Propaganda der USA, die die neuesten werbepsychologischen Erkenntnisse berücksichtigte und über die Kanäle eines globalen Distributionsnetzes verfügte, welches - gleichsam neutral - nur der Information und Unterhaltung dient(e), den Vorteil, formal überhaupt nicht als Propaganda erkennbar zu sein. Diese formale Ungebundenheit der Botschaften traf übrigens nicht nur auf die Produkte der Massenmedien zu, sondern oft auch auf die offiziellen Aktivitäten der US-Kulturdiplomatie. Deren Inhalte wurden jedoch immer an dem Grad der Effizienz gemessen, to which the program advances the strategic policies of the United States. (43
Die immer wiederkehrenden Verweise auf die Überlegenheit der sowjetischen Propagandamaschinerie wiederspiegelt(e) also keineswegs die realen Kräfteverhältnisse zwischen den USA und der Sowjetunion, sondern beruh(t)en vielmehr auf Angstprojektionen und in der Notwendigkeit, die eigene überdimensionierte Propaganda rechtfertigen zu können. Diese "Haltet-den-Dieb“-Parolen hatten aber nicht nur eine apologetische Funktion, sie waren auch, auf beiden Seiten der ideologischen Trennmauer, gleichzeitig Produkt und Resultat einer Stategie der Fortsetzung des Kalten Krieges mit anderen Mitteln.
Die kurzfristigen Entspannungsphasen wirkten sich kaum auf die Ausgaben für die Kultur- und Informationsprogramme der USA aus. 1970 publizierte alleine die USIA 140 Zeitschriften in einer Auflage von 30 Millionen Exemplaren. Die International Communication Agency verfügte 1978 über einen Etat von 413 Millionen Dollar und beschäftigte 12.000 Angestellte, die Außenstellen in 111 Ländern betreuten. 1980 standen alleine für die 101 Radiostationen, darunter die Voice of America, Radio Free Europe und Radio Liberty, 85,5 Millionen Dollar zur Verfügung. Die 2.196 Angestellten des Radiosektors versorgten zusätzlich 4.000 andere Radiostationen mit Informationen und fertigen Programmen. Nach offiziellen Angaben, die auf optimistischen Schätzungen beruhen dürften, erreichten diese Radioprogramme alleine in den andern des Warschauer Paktes regelmäßig achtzig Millionen Menschen. Jedenfalls besteht in der Selbsteinschätzung kein Zweifel an der Macht der "westlichen" Radiostationen: sie sind Me Real Masters of the Black Heavens. (44

Die Periode der Détente beendete also keineswegs die ideologische Offensive in den Ätherwellen und auf dem bedruckten Papier, in Bibliotheken und Ausstellungen, Hörsälen und Kinos, wenngleich die Rhetorik weniger kriegerisch klang. Diese Zurückhaltung fiel nach der Amtsübernahme von Präsident Ronald Reagan, dessen neubestellter Propagandadirektor Charles Z. Wick wieder den War of Ideas proklamierte. Von 1981 bis 1985 stieg des Budget der USIA um 74 Prozent auf 796 Millionen Dollar. Daneben bewilligte der Kongreß 1983 1,3 Milliarden Dollar alleine für die Modernisierung der Voice of America. 1985 hatte die USIA 214 Außenstellen in 129 Ländern. Sie betreute 135 Bibliotheken in 83 Staaten und 106 Informationszentren, die mit den Gastländern gemeinsam verwaltet wurden. Rechtzeitig zur Invasion in Grenada im Oktober 1983 lief - zunächst probeweise - der Einstieg in das globale Satellitenfernsehen. Seit 1984 sendet das USIA-WORLDNET-TV täglich zwei bis drei Stunden fünf Tage pro Woche. (45 Dieser Schritt ins globale Fernsehen bedeutete nach Richard C. Levy, dem Vize- Direktor der Television Services, den bedeutendsten Fortschritt für die US-Propaganda seit Etablierung der Voice of america. Paradoxerweise zeigt die neue Propagandadimension aber auch die immanenten Probleme des technischen Fortschritts auf. Es gibt zwar keine gesetzlichen Beschränkungen für die Propaganda der USA im Ausland, sehr wohl aber solche, die Propaganda in den USA verbieten. Die Verbreitung dieser Fernsehprogramme in den USA wirft also die bis heute rechtlich nicht geklärte Frage auf, ob nicht das Satellitenprogramm der USIA - zumindest indirekt - gerade gegen jene US-Gesetze verstößt, diejedwede Propaganda in den USA verbieten. (46

Außerhalb der USA betrifft dieses Problem allerdings keineswegs nur die offizielle US-Informationspolitik, sondem zweifellos auch die im wahrsten Sinne des Wortes nicht überseh- und überhörbaren Botschaften der US-Kulturindustrie, die quasi als pausenloses INFOTAINMENT über die globalen Netzwerke verteilt werden. Während jedoch die - leider nicht immer sehr fundierte - Kritik gegen den „US-Kulturimperialismus“ meist als Antiamerikanismus der nützlichen Idioten Moskaus diffamiert wird, steht die grundlegende politische Bedeutung der privaten Medien für die Förderung der weltweiten Interessen der Vereinigten Staaten bei den Entscheidungsträgem der USA nicht zur Debatte. Schon in den zwanziger Jahren war der Einfluß von Radio und Film, Schallplatten und anderen Massengebrauchsgütern für die Verbreitung des American-way-of-life erkannt worden. Nach 1945 ermöglichten die umwälzenden Erfindungen, vor allem auf dem Gebiet der Elektronik, eine weitere Drehung der Propaganda-Informations-Unterhaltungs-Spirale. Das außenpolitische Komitee des Repräsentantenhauses faßte diesen qualitativen Sprung in seinem Bericht "Winning the Cold War. The U.S. Ideological Offensive' schon im April 1964 treffend zusammen:
For many years military and economic power, used separately, or in conjunction, have served as the pillars of diplomacy. They still serve that function today but the recent increase in influence of the masses of the people over govemments, together with greater awareness on the part of the leaders of the aspirations of people, brought about by the concurrent revolutions of the 20th century, has created a new dimension of foreign policy operation. Certain foreign policy objectives can be pursued by dealing directly with the people of foreign countries, rather than with their govemments. Through the use of modern instruments and techniques of communications it is possible today to reach large or influential segments of national populations - to inform them, to influence their attitudes, and at times perhaps even to motivate them to a particular course of action. These groups, in tum, are capable of exerting noticeable, even decisive, pressures on their governments. (47

Die Entwicklungen haben sich seither eher noch beschleunigt, und die Selbstdarstellung der USA stieß bisher nur auf eine Grenze - jene der Technik. Meine Untersuchung stößt dagegen in diesem sensiblen Bereich der, Propaganda und (Des-)Information auf eine ganz andere Grenze - jene der Verifizierbarkeit. Haben wir es doch nicht nur mit den offiziellen Selbstdarstellungen der Regierungen der USA und den US-Medien zu tun, sondern auch mit den Aktivitäten der Geheimdienste, deren wichtige Rolle in vielen Punkten nur angedeutet werden kann. Dabei sei nicht nur auf die CIA und die militärischen Geheimdienste verwiesen, sondern auch auf die National Security Agency, deren Personalstand mit etwa 200.000 Personen etwa zehnmal so hoch ist, wie der der CLA. Die Quellenlage ist, ähnlich wie bei anderen Geheimdiensten, äußerst unzureichend und diffus. Jedenfalls dürfen diese Aktivitäten nicht unterschätzt werden. (48
In der heißen Phase des Kalten Krieges unterstützte die CIA in Europa vor allem die antikommunistische Linie der sozialdemokratischen Parteien. Über den Umweg der US-Gewerkschaften AFL und CIO förderte die CIA in Österreich unter anderem Franz Olahs „Österreichischen Wander-, Sport- und Geselligkeitsverein“, der junge Arbeiter im Nahkampf, Schießen und Sprengen ausbildete und über geheime Sendestationen im ganzen Land verfügte. Auch die Zeitschrift Forum wurde von der CIA unterstützt, und zwar über den Kongreß für kulturelle Freiheit. Die Nachrichtenagentur des Kongreß hieß bis 1975 wohl nicht umsonst Forum World Features.
Beim Gründungskongreß in Berlin 1950 war Österreich unter anderem durch den Obmann der Sozialistischen Jugend Peter Strasser, durch den Stellvertretenden Chefredakteur der Arbeiter-Zeitung Felix Hubalek, durch Rudolf Brunngraber, aber auch durch Fritz Molden vertreten. In das internationale Komitee des Kongresses wurde der Chefredakteur der Arbeiter-Zeitung Oscar Pollak gewählt. In engem Zusammenhang mit dem Kongreß stand die Gründung der Allgemeinen Jugendwerk-Gesellschaft für Freiheit der Kultur durch Peter Strasser in Wien. Zweck des Vereins war die Opposition gegen alle totalitären Bewegungen, und zum Vorstand gehörten: Christine Busta, Milo Dor, Reinhard Federmann, Alexander Giese, Leopold Gratz, Peter Jankowitsch, Norbert Leser, Albert Massiczek, Erich Pogats, Oswald Schanovsky, Wieland Schmid und Peter Strasser. Hans Weigels Literaturanthologie Stimmen der Zeit erschien auf Anregung der Gesellschaft für Freiheit und Kultur, und die von ihr gegründete Schriften zur Zeit Publikationsges.m.b.H. publizierte ab Jänner 1954 das Forum. (49
Neben dem Forum finanzierte die CIA auch die britischen Zeitschriften Encounter und New Leader, in Frankreich Preuves, in Spanien Cudademos, in Italien Tempo Presente und in den USA die Partisan Review. Auch die europäische International Union of Socialist Youth wurde bis 1967 von der CIA gesponsert, ähnlich wie der Internationale Bund Freier Gewerkschaften. (50

Wenn wir die Intelligenz der Central Intelligence Agency auch manchmal in Frage stellen mögen, zumindest in einem Punkt übertraf sie die vieler europäischer Wähler der Nachkriegszeit. Denn die CIA durchschaute die Hohlheit der in der konservativen Wahlpropaganda immer wiedergekäuten Vorwürfe, nach denen die Sozialdemokraten nur eine Vorfeldorganisation des Kommunismus wären. Dabei können die sozialdemokratischen Parteien dank ihres militanten Antikommunismus während des Kalten Krieges, allerdings meist ohne direkte Kenntnis ihrer fahrenden Politiker, geradezu als Bündnisorganisation der CIA eingestuft werden. (51
Aber nicht nur die europäische Öffentlichkeit ließ sich täuschen. Zumindest bis in die Mitte der 1970er Jahre konnte die CIA (Des-) Informationen über die US-Mediengiganten ABC, NBC, AP, UPI, Hearst, New York Times, New York Herald Tribune, Time-Life ebenso verbreiten wie über die britische Agentur Reuter, die spanische EFEC und die chilenische Latin. Angesehene wissenschaftliche Institutionen, wie die Asian Foundation und das Center for International Studies des Massachusetts Institute of Technology, waren CIA-Gründungen. Alleine von 1947-67 wurden mehr als tausend Wissenschaftliche Bücher im CIA-Auftrag verfaßt und verlegt. Radio Free Europe, Radio Liberty, die Voice of America und RIAS-Berlin wurden, zumindest bis 1971, direkt von der CIA mitfinanziert. Während der politische Einfluß dieser Radiostationen, etwa bei den Aufständen in der DDR 1953, in Ungarn 1956 und in der CSSR 1968 dokumentiert ist, verfügen wir noch über keine Studien, die die kulturelle Wirkung dieser Sender, etwa durch die ständige Berieselung mit den neuesten US-Popmusikhits, analysieren. (52

Zu den erfolgreichsten CIA-Aktionen zählte wohl die weltweit verbreitete Fälschung der Rede von Nikita Chruschtschow auf dem XX. Parteitag der KPdSU; zu den unappetitlichsten sicherlich der Pornofilm, mit dem der indonesische Präsident Sukarno desavouiert wurde; zu den absurdesten die Unterstützung für Oberst Muammar Gaddafi bei dessen Machtübernahme in Libyen 1969. (53 . 1948-74 gab die CIA nach vorsichtigen Schätzungen eine Milliarde Dollar alleine für Propaganda aus. Die Logik dieses Aspektes der Geheimsdienstarbeit mag eine kleine, an sich unbedeutende, Aktion erhellen. In den 1950er Jahren abonnierte die CIA über mehrere Jahre tausend Exemplare der New Yorker KP-Zeitung Daily Worker und hoffte, durch die künstlich erhöhten Abonnementziffern den Eindruck erwecken zu können, daß der Kommunismus in den USA selbst eine wirkliche Bedrohung darstellt.
Wir haben es bei den modernen Staaten - und, ich betone: nicht nur bei den kapitalistischen - eben auch mit Propagandamaschinen zu tun, die ihr System als einzige und ausschließliche Lösung für jene Krisen anbieten, die erst durch sie selbst geschaffen wurden. Christopher Lasch demonstrierte in seiner Studie über den Kongreß für kulturelle Freiheit, daß der militante Antikommunismus des Kalten Krieges mit seiner dogmatischen Ablehnung des Historischen Materialismus in spiegelbildlicher Verzerrung genau durch jene Illiberalität charakterisiert war, die dem ideologischen Gegner ständig zum Vorwurf gemacht wurde. Diese erfolgreiche Strategie beruhte einerseits auf der Identifikation von absoluten intellektuellen Werten mit den Klasseninteressen der Intellektuellen, andererseits auf der Verwechslung von Freiheit mit den Interessen der USA- Diese Propagandastrategie benötigte also the cooperation of writers, teachers, and artists not as paid propagandists or state-censored time-servers but as „free“ intellectuals capable of policing their own jurisdiction and of enforcing acceptable standards of responsibility within the various intellectual professions. (55 Der englische Historiker Hugh Trevor-Roper faßte seine Beobachtungen während der ersten Konferenz des Kongresses für kulturelle Freiheit in Berlin 1950 pointiert zusammen. Die Tagung manifestierte danach eine neue Allianz zwischen den ehemaligen Kommunisten unter den Delegierten und den deutschen Nationalisten im Publikum. (56 Diese „westliche“ intellektuelle Allianz nährte sich aber nicht nur aus der Verbindung des traditionellen Antikommunismus der Konservativen mit dem neuen missionarischen Eifer der exkommunistischen Konvertiten. Erst sie ermöglichte auch das Einschwenken der Sozialdemokraten auf den Kurs der Wiederaufrüstung, vor allem in der BRD, und wurde damit zu einer wichtigen Grundvoraussetzung für das Weiterdrehen der Rüstungsspirale. (57
Zweifellos boten die Vorgänge in der Sowjetunion und in den von ihr beherrschten Staaten genügend Anlaß für Kritik, wenngleich wir Kritik gegen die Ausschaltung der kommunistischen Parteien aus den „westlichen" Regierungen, die zur Entfernung der politischen Opposition in den „Satellitenstaaten“ parallel lief, bei den Proponenten des "westlichen Pluralismus' vergeblich suchen werden. Der Stalinismus und das gesellschaftliche System „des“ Kommunismus wurden zum Brennpunkt für die Etablierung eines antikommunistischen Grundkonsens von sonst divergierenden politischen Gruppierungen. Erst dieser Grundkonsens ermöglichte die Sicherung der kapitalistischen Gesellschaftsverhältnisse unter der Hegemonie der USA in „Westeuropa“, denn if communism had not existed something like it would have to be invented. (58
Die kulturelle Offensive der USA repräsentiert also, um nichts weniger als die ökonomischen Nachkriegsprogramme, a government directed effort to integrate others into a new pax Americana. (59
Die vielschichtigen Dimensionen dieser qualitativ neuartigen Kombination von außenpolitischen Aktivitäten werden seit den 1970er Jahren unter dem Begriff Public Diplomacy zusammengefaßt. (60 Parallel zur Forderung eines "freien“ Weltmarktes für US-Produkte intensivierte der Kalte Krieg die Bemühungen der US-Außenkulturpolitik nach einem "freien" Weltmarkt für US-Ideen. Die Bürokratisierung und Formalisierung dieser Programme während des Zweiten Weltkrieges ermöglichten die vollständige Integration der Kulturdiplomatie in den außenpolitischen Konsensus des Kalten Krieges und ihre Instrumentalisierung für die allgemeinen Ziele der Außenpolitik der USA. Me Cold War both stimulated and was itself aggravated by new initiativen of the „cultural dimension“ of foreign policy. (61
Dabei war die US-Kulturoffensive mit strukturell ähnlichen Widersprüchen konfrontiert, wie die US-Wirtschaft auf dem Weg zur globalen ökonomischen Hegemonie. Die Open-Door-Politik bot eben keine Chancengleichheit für ökonomisch schwächere Konkurrenten, und nicht zuletzt deshalb, weil die Machteliten der Vereinigten Staaten zwar eine liberale Weltwirtschaft und die Öffnung der ausländischen Märkte forderte, sich aber, wenn es um die Öffnung des eigenen Marktes ging, selbst nicht an die eigene Politik hielten. (62
Viele US-Industrielle und Bankiers, Investoren und Businessmen suchten eben keinen freien Weltmarkt but a privately owned [one], which they mistakenly labeled as „free“. (63
Die US-Kulturdiplomatie kennzeichnete eine ähnliche Selbst-Täuschung. Im kulturellen Konsensus des Antikommunismus vorkamen liberale Ideen oft zur Apologie eines politischen Konservatismus und erfüllten damit eine wichtige Funktion zur Aufrechterhaltung des Status quo. Jede Analyse der Propaganda- und Informationspolitik der Vereinigten Staaten zeigt, daß die USA was not so much interested in fostering intellectual freedom as in promoting freedom as propaganda - an altogether different proposition. (64

Anmerkungen:

9) Zitiert nach Eastment, Diana Jane: The Policies and Position of the British Council from the Outbreak of War to 1950.- Ph.D. thesis University of 1982, S. 2; Ellwood, David: Europe and America in Cultural Diplomacy.- London 1973.
10) Ninkovich, Diplomacy of Ideas, S. 42; Espinosa, J. Manuel: Inter-American Beginnings of United States Cultural Diplomacy.- Washington, D.C. 1977; Smith, Kent W.: The United States and the Cultural Crusade in Mexico, 1938-1945.- Ph.D. Diss. University of California, Berkeley 1972.
11) Haines, Gerald Y-: Under the Eagle's Wing. 'Me Franklin Roosevelt Administration Forges an American Hemisphere. In: Diplomatic History, vol. 1, Fall 1977, No. 4, S. 373-388.
12) Die Entwicklung der Organisationsstrukturen der US-Kulturdiplomatie wurde am besten analysiert in Winkler, Allan M.: The Politics of Propaganda. The Offiee of War Information, 1942-1945.- New Haven, London 1978; Ninkovich, Diplomacy of Ideas; Rosenberg, Spreading the American Dream.
13) Rosenberg, Spreading the American Dream, S. 222.
14) New York Herald Tribune, 9. Oktober 1941, S. 1.
15) Winkter, The Politics of Propaganda, S. 78-172.
16) Ninkovich, Diplomacy of Ideas, S. 63-115.
17) Rosenberg, Spreading the American Dream, S. 217.
18) Ebd., S. 36. Siehe Schiller, Herbert I.: Communication and Cultural Domination.White Plains, N.Y. 1976; Schiller, Herbert 1.: Mass Communications and American Empire.- Beston 1969.
19) Rosenberg, Spreading the American Dream, S. 219.
20) Deibel, Terry L. und Walter Roberts: Culture and Information Two Foreign Policy Functions.- Washington, D.C. 1976.
21) Doob, Leonard W.: Communication of Information About the United States. In: Joumal of Consulting Psychology, vol. 10, 1946, No. 1, S. 45-50.
22) Macmahon, Arthur W.: Memorandum on the Post-War International Information Program of the United States.- Washington, D.C. 1945; White, Llewellyn und Robert D. Leigh: Peoples Speaking to Peoples.- Washington, D.C. 1946; Beloff, Max: 'Me Projection of America Abroad. In: American Quarterly, 1949, S. 23-29; Department of State (Hg.): Tle World Audience for America's Story.- Washington, D.C. 1949; Morris, Lawrence S.: U.S. Information Please In: The Record, Mai-Juni 1951, S. 1-5; Peters, H.F.: American Culture and the State Department. In: American Scholar, vol. 21, Summer 1952, No. 3, S. 265-274; Curti, Merle und Kendall Birr: Prelude to Point Four.- Washington, D.C. 1954; Meade, E. Grant: Dogma-Eat-Dogma.- Ibesis War College Maxwell Air Force Base, Alabama 1961; Blum, Robert (Hg.): Cultural Affairs and Foreign Relations.- Englewood Cliffs, N.J. 1963; Rubin, Ronald I.: The Objectives of the U.S. Information Agency.- New York, Washington, D.C., London 1968; Braisted, Paul J.: (Hg.): Cultural Affairs and Foreign Relations.- Washington, D.C. 1968; Sorensen, C.T.: Auch wenn sie uns nicht lieben.- Freiburg/Breisgau 1969; Keilermann, Henry J.: Cultural Relations as an Instrument of U.S. Foreign Policy.Washington, D.C. 1978; Horton, Jr., Fores Woody (Hg.): Understanding U.S. Information Policy. 4 vols.- Washington, D.C. 1982; English, Gary Clyde: United States Media-Diplomacy.- Ph.D. Diss. Emory University 1968; Elder, Robert E.: The Information Machine.- Syracuse 1968; Coombs, Philip H.: Tbc Fourth Dimension of Foreign Policy.- New York, Evanston 1964.
23) Ninkovich, Diplomacy of Ideas, S. 132.
24) Williston, Catherine D.: 'Me Development of Propaganda as an Instrument of Forgign Policy, 1945-1959.- Ph.D. Diss. Radcliff College 1959; Benton, William L.: Selfportrait by Uncle Sam. In: 'Me New York Times. Magazine Section, 2. Dezember 1945, S. 13; Lehman, Milton: We Must Sell America Abroad. In: Saturday Evening Post, 15. November 1947, S.6.
25) The Budget of the United States. Bureau of the Budget, fiscal years 1949 through 1953.- Washington, D.C. 1953; Ile Budget of the United States, 1952 and 1953,1954 and 1955.- Washington, D.C. 1955.
26) The T-Bomb of Truth, New York Herald Tribune, 27. Juli 1950. Siehe auch USIAL/HC. Historical Background of USIS Library Programs, October 19,1967.
27) "A Truth Program", Christian Science Monitor, 14. September 1950.
28) Ninkovich, Diplomacy of Ideas, S. 234 und 172-175.
29) Ebd., S. 136-137.
30) USIAL/I-IC. Smith, Cariton Sprague und Eric Neff. Bi- and Multi-National Cooperation in Germany, August 15,1952.- Frankfurt/Main 1952.
31) Barrett, Edward M.: Truth is our Weapon. In: Thompson, Kenneth W. (Hg.): Institutions for Projecting American Values Abroad. Vol. III.- Lanham, Md. 1983, S. 10-1 10-8.
32) Meyerhoff, Arthur E.: The Strategy of Persuasion. The Use of Advertising Skills in Fighting the Cold War.- New York 1965, S. 149; Frankei, Charles: The Neglected Aspect of Foreign Affairs.- Washington, D.C. 1966.
33) Ninkovich, Diplomacy of Ideas, S. 168. 34) USIAL/HC. A Study of USIA Operating Assumptions. Vol. 4. December 1954. USICA e 744.5 13 v.4.c.2. Institute of Communications Research, Inc., S. L-24 - L-26, PA-22 - PA-23, IM-1 - IM-4.
35) Bogart, Leo: Premises for Propaganda. 'Me United States Information Agency's Operating Assumptions in the Cold War.- New York, London 1976, S. 44.
36) Qualter, Terrence H.: Propaganda and Psychological Warfare.- New York 1962, S. 123-124; Pfeiffer, Steven B.: Ibe USIA and the Private Nem Media. Research Project. 'Me American University, Mai 1968; Coarse, R.H.: Ihe Market for Goods and the Market for Ideas. In: American Economic Review, vol. 64, 1974, No. 2, S. 384- 391.
37) Russell, Beilrand et al.: The Impact of America on European Culture.- Boston 1951; Kornher, Kenneth L.: The Truman Administration Foreign Information Program.M.A thesis Georgetown University 1960; Snyder, Harold E.: Neglected Aspects of International Cultural Relations. In: School and Society, vol. 74, November 24, 1951, S. 321-325.
38) Die beste Zusammenfassung dieser Ergebnisse in deutscher Sprache findet sich noch immer in Loth, Wilfried: Die Teilung der Welt. Geschichte des Kalten Krieges 19411955. 3. Aufl.- München 1982.
39) Schmid, Georg: Die "Falschen" Fuffziger. In: Aspetsberger, Friedbert, Norbert Frei und Hubert Lengauer (Hg.): Literatur der Nachtkriegszeit und der fünfziger Jahre in Österreich.- Wien 1984, S. 7-23.
40) Life, Editorial, 23. Dezember 1957, S. 21.
41) Barghoorn, Frederick C..Me Soviet Cultural Offensive.- Princeton, N.J. 1964, S. 214; Barghoorn, Frederick C.: Soviet Foreign Propaganda.- Princeton, N.J. 1964; Kortunow, V.: 'Me Battle of Ideas in the Modern World.- Moskau 1979; Walker, J. Samuel: "No More Cold War". American Foreign Policy and the 1948 Soviet Peace Offensive. In: Diplomatic History, vol. 5, Winter 1981, No. 1, S. 75-91.
42) Barghoorn, Soviet Cultural Offensive, S. 229.
43) Dizard, Strategy of Truth, S. 187. 45) Wick, Charles Z.: 'Me War of Ideas, September 21, 1985. In: Vital Speeches of the Day, vol. LII, October 15,1985, No. 1, S. 16-21.
46) "U.S.I.A. Plans Satellite News Parleys", New York Times, 3. Februar 1984, S. 3.
47) Committee on Foreign Affairs: Report No. 2. Winning the Cold War. 'Me U.S. Ideological Offensive. 88th Congress, House Report No. 1352, April 27,1964.- Washington, D.C. 1964, S. 6-7.
48) Bamford, James: The Puzzle Palace. Inside the National Security Agency, America's Most Secret Intelligence Organization.- Harmondsworth 1983; Technological Frontier-s and Foreign Relations.- Washington, D.C. 1985; Dallek Robert: The American Style of Foreign Policy. Cultural Politics and Foreign Affairs.- New York 1983; Hansen, Allen C.: USIA. Public Diplomacy in the Computer Age.- New York 1984.
49) Keller, Fritz und Elisabeth Hirth: Die CIA als Mäzen. Oder. Wie autonom ist autonome Kunst? In: Zeitgeschichte, vol. 13, Juni/Juli 1986, No. 9/10, S. 311-318; Schulz, Die geheime Internationale S. 160 und 326.
50) Marchetti, Victor und John D. Marks: The CIA and the Cult of Intelligence.- New York 1974.
51) Schulz, Die geheime Internationale, S. 160; Hirsch, Fred und Richard Fletcher. The CIA and the Labour Movement.- Nottingham 1977; Prader, Hans und Michael Un-terleitner: Das 'Trade Union Recovery Programm“ der amerikanischen Gewerkschaften in Westeuropa und Österreich. In: Osterreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, vol. 5, 1976, No. 1, S. 89-106; Sensenig, Gene R.: Die neue Rolle der Gewerkschaften in der Außenpolitik des staatsmonopolistischen Kapitalismus. Am Beispiel der Beziehungen des AFL und des CIO zum ÖGB zwischen 1945 und 1950.Phil.Diss. Salzburg 1984; Joesten, Joachim: C.I.A. Wie der amerikanische Geheimdienst arbeitet.- München 1957; Agee, Philip: Inside the Company. - London 1975; Andrew, Christopher und David Dilks (Hg.): Ire Missing Dimension: Govemments and Intelligence Communities in the 20th Century.- London 1984.
52) Die hier angeführte Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Siehe Schulz, Die geheime Internationale, S. 146-149.
53) Powers, Thomas: CIA- Die Geschichte. Die Methoden. Die Komplotte. Ein InsiderBericht.- Hamburg 1980; Rositzke, Harry: The CIAs Secret Operations.- New York 1977.
54) Marchetti und Marks, Ihe CIA and the Cult of Intelligence, S. 165.
55) Lasch, Christopher: Tbe Cultural Cold War-. A Short History of the Congrem for Cultural Freedom. In: Bernstein, Barton (Hg.): Towards a New Past. Dissenting Essays in American History.- New York 1969, S. 322-359, hier S. 344. Siehe auch New York Times, International Edition, 28. April 1966, S. 3.
56) Lasch The Cultural Cold War, S. 326.
57) Frohn, Axel: Neutralisierung als Alternative zur Westintegration. Die Deutschlandpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika 1945-1955.- Frankfurt/Main 1985; Birtle, Andrew James: Rearming the Phoenix. American Military Assistance to the Federal Republic of Germany, 1950-1960.- Ph.D. Diss. The Ohio State University 1985; Egan, Joseph Bernard: The Struggle for the Soul of Faust. The American Drive for German Rearmament, 1950-1955.- Ph.D. Diss. The University of Connecticut 1985.
58) Ninkovich, Diplomacy of Ideas, S. 179.
59) Rosenberg, Spreading the American Dream, S. 228.
60) GAO Report to Congress, May 5, 1977. Public Diplomacy in the Years Ahead.Washington, D.C. 1977.
61) Rosenberg, Spreading the American Dream, S. 228.
62) Junker, Detlef. Der unteilbare Weltmarkt. Das ökonomische Interesse in der Außenpolitik der USA 1933-1941.- Stuttgart 1975.
63) Rosenberg, Spreading the American Dream, S. 233.
64) Ninkovich, Diplomacy of Ideas, S. 163.


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