TETIS refugium TETIS requiem


© Franz Krahberger

1.Version Zeitbogen / Parsec Ausschnitt / 21 Jaenner 2013




































































































































die tetis welt


in den rund 4,5 milliarden jahren ihrer existenz war die erde staendigen veraenderungen unterworfen. tektonische und klimatische entwicklungen haben den blauen planeten seine kontinentale gliederung , seine klima- und vegetationszonen, immer wieder neu gestaltet. vor etwa 10000 jahren setzte die tiefgreifende kulturelle & technologische entwicklung der menschheit ein, die vor allem seit ende des 19.jahrhunderts eine globale dynamik erfahren hat, die uns im 21. bereits das fuerchten lehrt. heute sind es neben den natuerlichen einfluessen die menschen, die nach divergierenden ethnischen, religioesen und politischen verhaltensnormen mit einem ihrem wissenschaftlich technischen und wirtschaftlichen vermoegen die welt veraendern und das gesicht unseres planeten formen. wir nennen es das anthropozaen.

wer die natur kennen selbst lernen will, muss sich aus der urbanen ordnung herauswagen...

wende dich deiner eigenen vernunft und der des alls und der deiner mitmenschen zu. ebenso zu deiner eigenen, damit du sie zu einem sittlichen wesen machst, zu der des alls, damit du daran denkst, wovon du ein teil bist; zu der deines mitmenschen, damit du dir klar wirst, ob torheit oder einsicht in ihr herrscht, und zugleich bedenkst, dass sie der deinen verwandt ist marc aurel > selbstbetrachtungen / altenburg carnuntum

augustinus geht den strand entlang. er haelt einen schrifttext in haenden und denkt ueber die groesse und die allmacht gottes nach. da sieht er von weitem ein kind. es laeuft fortwaehrend zwischen dem wasser und dem sandstrand hin und her. augustinus kommt naher und sieht, dass das kind eine schoepfkehle in haenden haelt. es schoepft aus dem meer und laeuft dann kurz den sandstrand hinein. da hat es ein loch gegraben, eine mulde, in die das kind das wasser giesst. und so geht das hin und her, her und hin, ohne unterlass.

in der szene angekommen, fragt augustinus das kind, was es denn da mache. das kind sieht auf und sagt, das siehst du doch. ich schoepfe das meer in meine mulde. augustinus, ueberrascht und erstaunt zu dem kleinen kind: ja siehst du denn nicht, wie klein deine grube ist und wie gross das meer ist. er wendet seinen blick zum meer hin, bis sich seine wahrnehmung im horizont aufloest. da richtet das kind sich auf, schaut augustinus fest in die augen und sagt : siehst du, man kann das meer nicht in diese grube fuellen, sie ist klein und das meer ist gross. man kann die mulde nicht einmal mit wasser fuellen, denn es versickert im sand. augustinus, wie willst du die groesse gottes erkennen, da du doch nur ein kleiner mensch bist , gross vielleicht gegenueber den menschen, doch klein gegenueber gott.

james joyce put all space in a n(o)(u)shell(shall). mark time's finist joke. putting allspace in a notshall james joyce finnegans wake.

ein baum, ein fass und der boden, in dem der baum wurzelt. was hat der baum mit dem boden, was hat der boden mit dem fass zu tun. im boden gibt es ein grosses mineralwasserlager. das soll ins fass, um an die frau und an den mann gebracht zu werden. am boden gibt es weinberge, der traubensaft soll ins fass. doch warum lehnt das fass am baum. die natur braucht keine faesser. der mensch baut sie. die natur gebiert und verwandelt sich in evolution.

ordnung hat der mensch gemacht. menschenraum ist nicht naturraum. tiere nutzen hilfswerkzeuge, um an nahrung zu kommen. sie verwenden passende materialien aus der natur. powerbird baut seine krippe, um sein naechstes weibchen zu beeindrucken. er verwendet materialien, pflanzen und kleine bunte steinchen aus der natur. der mensch formt die natur um, er baut sich rad und reifen und der reifen umfasst das fass. der menschenraum ist einheitlicher zeitraum, umfasst von einem atomar getakteten funkuhrensystem. nur so wird der menschenraum gesellschaftsraum. die naturzeit ist andere zeit. sie ist relativ. der mensch allein will absolut sein.

ich gehe mit anna, meiner kleinen tochter am breitenbrunnenstrand den neusiedlersee entlang und achte auf die kieseln. da liegt etwas, das man in einer hand bergen kann. ich nehme es an mich und vermute fuer lange zeit, dass es der vom wasser, von den wellen und den anderen kieseln verschliefene sockel einer kleine roemischen statue ist. dem war nicht so. jahrzehnte spaeter wurde ich belehrt. es ist der kleine mahlzahn eines mastadons.

wie kommen mastadons an den see.? der neusiedler- und der benachbarte balatonsee sind wahrscheinliche reste eines meeres, das einmal den indischen ozean mit dem mittelmeer verbunden hat.

am sarmatischen meer herrschte hier ein klima, das mit dem suedlichen mittelmeer und dem noerdlichen afrika vergleichbar ist. es gab exotische tiere, mastodons und haie , die gefraessig in der see kreuzten, vor den ufern lauerten und in den lagunen ruhten.

jahrzehnte spaeter mache ich mit werner, elisabeth und jasna einen ausflug auf den laaerberg. in oberlaa sind wir aus der strassenbahn gestiegen. werner, chemiker, positivist, hat einen schrittzaehler an seinem fussknoechel und einen pulszaehler am arm befestigt. werner, der begruender der wittgensteingesellschaft, ist elektronifiziert. mit seiner frau elisabeth, der linguistin, unterhalte ich mich besonders gerne. sie weiss vieles ueber mauthner und kennt sich in der kultur des uebergangs vom 19. zum 20.jahrhundert besonders gut aus.

sie weiss ueber wittgenstein bescheid und hat eine kleine biografie ueber dessen oesterreichischen lebensumstaende verfasst. sie hat auch ein buch ueber mauthner, den philosophen und linguisten herausgegeben.

ich erklaere werner und elisabeth meine auffassung zu jacques monod, der die RNS decodiert hat, der fuer mich bereits anfang der 70 er jahre grosse bedeutung eingenommen hat. zufall und notwendigkeit. eine tendenz, fuer die spaeter manfred eigen den nobelpreis erhielt. das spiel.

ich sehe vor mir das fragment einer shell muschel, die ziemlich gross gewesen sein muss. ich hebe das ding auf und will es werner geben, symbolisch als jakobsmuschel, wie sie der lebenswanderer in den vier letzten dingen im admonter bibliothekssaal traegt. die metapher mag er nicht, er ist positivist und ueberzeugter atheist, doch nicht ueberzeugend. der ruf der vier letzten dinge will von ihm nicht gehoert werden.

hingegen erzaehlt er mir, dass hier einmal ein meer gewesen ist, an dessen ufer wir nun stuenden. das erstemal in meinem leben hoere ich vom sarmatismeer. er schickt mir spaeter noch eine art gutachten zu meinem fund, von dem ich heute noch nicht weiss, ob er es ernst gemeint hat oder ob mich pflanzen wollte. solche ungewissheiten begegnen mir oefter in meinem leben und haben in mir den spuersinn fuer die suppositionen und doppelbindungen der worte, der metaphern, der metamorphosen und das verborgene concetto geweckt. so einfach laesst sich die welt nicht abbilden, so einfach laesst es sich nicht sagen, dass die welt bloss alles waere, was der fall ist, so einfach laesst sich das abbild und vor allem nicht deckungsgleich herstellen.

wittgenstein hat von sich aus nach der abfassung des tractatus, mit dem er beruehmt geworden ist und der jeden formalisten entzueckt, den unsinn des versuchs der einszuseins abbbildung erkannt und in seiner zweiten phase seiner philosophischen untersuchungen beruecksichtigt.

das muschelstueck verblieb mir, liegt jetzt auf einem meiner buecherboards. ein kleiner emaillierter, farbenfroher buddha aus messing hockt darinnen und verkuendet die botschaft: THINK DIFFERENT. damit hat steve jobs das langweilige IBM THINK taferl ausgehebelt > jobs reality distortion field > der transitive v-effekt.

die entscheidende frage konnte mir werner ebenso wenig beantworten. wie gelangte das muschelstueck auf einen acker der gemeinde wien zu ende des 2o. jahrhunderts. wo hat es die 12 millionen jahre verbracht, seitdem das sarmatismeer ausgetrocknet ist und im naeheren umkreis zwei steppenseen hinterlassen hat, den neusiedler, das meer der wiener, und den balatonsee nach tapolza im lande vulkanien, dass sich bis kurz vor graz erstreckt.

ich habe damals weit zu gehen begonnen, gegangen bin ich immer. ich muss dies aus gesundheitlich unumkehrbaren gruenden tun. ich leide an COPD, sozusagen an einem extrem langsamen in extremer zeitlupe ablaufenden erstickungstod, der sich so wie der krebs ueber jahrzehnte hinschleicht. nachdem ich die luft in wien nicht mehr vertragen habe, bin ich nach baden ins wiener becken gezogen. hier gibt es foehrenwaelder, die sommers besonders mit ihrer harzige ausduenstung fuer eine reine und heilsame luft sorgen. hier gehe ich weit, ohne weit laufen zu koennen und verbringe so stunden entlang der reste der uferlinien des tetismeeres. mindestens eine stunde muss ich gehen, bis ich wirklich wieder freizuegig luft schoepfen kann und so die alltaeglichen qualen vergesse und zu klaren gedanken komme.

auf schmalen pfaden lange wege gehen. merkwuerdig, die foehren wachsen allesamt etwa auf der hoehe der uferlinien des sarmatischen meeres. sollten auch sie aus jener zeit auf uns gekommen sein ? die pannonische flora ist seltsam und eigenartig. sie deckt sich mit jener in der camarque, steppenlandschaften, erwachsen aus verlandungen. damals bin ich kilometerweit in das azurene mittelmeer hinausgeschwommen, bis ich es mit der angst zu tun bekam und umdrehte.

ZEIT zeitraum. TIME heisst die taegliche herausforderung. CARPE DIEM wie kann man sich das vorstellen, wie soll man sich das vorstellen, wie soll man auf den gruenen zweig, der eingangs der uferhoellen ueberhaengt, kommen. alle hoellen entlang der uferlinien sind kreidehoellen, sowie in dover, so wie in ruegen die ufer aus kreide sind, frueher weiter ausgehoelt, abgebaut, wie am wilden ofen und als reibsand genutzt. da steht man in dieser hoelle an kleinem mit gelaendern befestigen bergsteig und denkt ueber die zeit nach. wann war hier noch das meer, 12 millionen jahre, 50 millionen jahre ? der zeitabschnitt laesst sich im realbewusstsein nicht fassen. wie viel ist da nach original, wieviel wurde da schon weggekratzt und weggetragen.

egal, voellig egal, die erde ist 4 milliarden jahre alt, das wissen wir, das universum, wie wir es kennen, ist 14 milliarden jahre alt, egal, die evolution der lebewesen und damit die des menschen reicht weit zurueck, egal, wir sind da. doch was stattet uns mit den faehigkeiten aus das alter der erde, das alter des universums zu bestimmen und zu erkennen. die naturwissenschaften haben uns von den alten mythen befreit und unsere teleskope in form von licht- und strahlungsempfang loten die raumzeit unsrer weiteren ausseridischen umgebung aus.

zeit und licht / zeit und vergangenheit / was heisst wachstum / was bedeutet evolution /

rekonstruktion des ablaufs der schoepfung. warum ist unser planet so geworden wie er ist ? warum funktioniert die evolution ? warum befaehigt uns unsere intelligenz den mikrokosmos zu erkennen und den makrokosmos bis an den horizont des universums in raumzeitlicher dimension zu erforschen und zu erkennen ?

wie kann man eine reise durch die letzten 250 millionen jahre erdentwicklung machen, wie es anhand der beschreibung des geolehrpfades voeslau > vom meer zum thermalkurort abgespult wird, in realer anschauung der angehaeuften schichten der natur.

gar nicht ! wir haben 70 - 80 jahre teil am leben, koennen subjektiv ein wenig zurueckschauen und ein paar splitter vorne erkennen. trotzdem koennen wir dinge erfahren, die wir dem machtigen ueber-ich, das unter anderem das gesammelte wissen der menschheit, erworben in erfahrung, wahrnehmung und gezielter forschung zuordnen.

ich stehe in der putschanerlucke am felsenweg und versuche mir den zeitraum von 15 millionen jahren vorzustellen, die zeit in der hier noch hin und wieder ein fisch am ufer des sarmatischen meeres geschwommen ist. es ist ein absurdes unterfangen, das sich am standort nicht fest machen laesst, und letztendlich vollkommen egal ist. ueberall wo wir uns auf erden bewegen, bewegen wir uns auf uraltem boden, gewiss aelter als das menschliche mass steinzeit. 4 milliarden jahre alt ist die erde, und das an jedem fleck, den wir betreten.

dass sich die gestaltungen ueber die milliarden hinweg veraendert haben, und so frueher oder spaeter datiert werden, ist normal. wir sind entschieden juenger. unser auftritt in der faunsichen evolutionskette erfolgte relativ spaet. etwas in seinen abstufungen und schichtungen erkennen und datieren zu koennen, bedeutet nicht, ueber den zeitraum zu verfuegen.

geologen haben in bad voeslau entlang des oestlichen teiles des harzberges einen 4,5 km langen geologielehrpfad eingerichtet, entlang der uferlinien des paratetismeeres. landschaft und deren veraenderungen muss man ergehen, aus verschiedenen blickwinkeln und hoehen betrachten und erschauen. der grosse deutsche geologe hans cloos, der in koeln lehrte, hat dies in anderer weise zur methode gemacht, in dem er weite strecken im kontinentalen masstab mit dem auto und dem zug abgefahren ist, mit hilfe des flugzeuges die weitlaeufige strultut tektonik erkundete, und zu bestimmten partiellen erscheinungen weite fussmaersche und ersteigungen unternahm, um gesteinsmaterial zu sammeln.

er gleicht darin dem fliegerpoeten antoine de saint exupery, der seine kontinentalen und transatlantischen flugerfahrungen als ansichtsmaterial fuer seine grossartige literatur verwendete. beide nutzten die technologie der zweiten industriellen revolution, um ein zeitgemaesses abbild der erde herzustellen. heute wird die erde aus dem raum wahrgenommen und mit dem satellitenmess- und erkundungssystemen global erfasst. die modernen techniken liefern die perspektivischen moeglichkeiten einer neuen sichtweise des planeten erde . das abbild der welt wird durch die avancierten methoden der betrachtung nicht veraendert, die welt an sich ist manifest existent. der mond ist auch da, wenn wir ihn nicht sehen, so albert einstein. das bild wird praezisiert, detailiert und fuehrt zu neuen erkenntnissen der zusammenhaenge. die leistungen des geologen hans cloos waren so herausragend, dass er hiefuer als einziger deutscher von geological society of america die goldene penrose medaille, eine art nobelpreis der geologen, verliehen bekommen hat. warum er mit seinen praktischen erkenntnissen zu dem von den nazis forcierten wegener, plattentektonikerund kontinentaldrifter, die heute zum state of the science zu zaehlen ist, in konfrontation geriet, wird noch zu klaeren sein.

gegenueber diesem grossen horizont und der globalen erfassung aus der vogelperspektive, beziehungsweise aus den scharfen kameraugen der kreisenden satelliten, nimmt sich ein 4,5 km langer geolehrpfad bescheiden aus. man kann den bruch jedoch auf google earth betrachten. nachdem er an einer exemplarischen stelle angelegt ist, geraet er aufschlussreich fuer einen kleinen ausschnitt der erdgeschichte, die eben in schichtungen und bruechen verlaeuft.

eigentlich wissen wir ueber das alter der erde erst in den letzten jahrzehnten bescheid. vor der nutzung der radioncarbon messmethode und der isotopenverteilung konnten wir nur mutmassungen anstellen, und mussten die schichtungen in einer schlichten zeiteinteilung, vorher, nachher, frueher, spaeter abhandeln. saemtliche geologielehrbuecher des 19.jahrhunderts geben keine temporaer festgemachten zeitraeume an. man konnte es schlicht und einfach noch nicht. erst die technischen methoden des 20.jahrhunderts erschliessen den halbwegs genauen zeitraum mit hilfe der kenntnis der atomaren zerfallsprozesse. erst das hat uns das tor in die vergangenheit der evolution und deren differenzierte bewertung in tempoaraer und damit in dynamischer vorstellungskraft aufgeschlossen.


// der stationenweg weixelbergers und wesselys / zuerst kreuzweg dann geologischer schauweg die voeslauer schotterkueste entlang / das badenium vor 16 millionen jahren / voeslauer konglomerat / subtropische hitze / algen- und korallenriffe / das parathetische meer ist dem mittelmeer verbunden und reicht weit in den osten und umschliesst den karpatenbogen und dessen auslaeufer, das leithagebirge / kaisersteinbruch / die urspruengliche thetis band an den indischen ozean an // oberrhaetkalk / kleine felsen und klippen / voeslauer konglomerat / mikrorganismen // die thermalquellen / sickerwasser in langen zeitraeumen reichert sich mit mineralien an bis es sich in kavernen tief unter dem boden des wiener beckens sammelt // 0berrhaet riffkalk lagert vor den ufern // roter jurakalk sitzt auf der tiefseeschwelle, ist dem adneter kalk aehnlich und wurde als salzburger marmor in kirchenbauten verwendet // von der helenenhoehe laesst es sich auf die gainfarner bucht schauen / besonders guenstig fuer grossflaechigen weinanbau // brandungsterrassen, vergleichbar denen in dover und an der ostsee, zbsp. auf ruegen / der wilde ofen in der gainfarner brekzie / ausgespuelte uferhoehlen / reibsandabbau / deswegen haben diese hoehlen meist ihre urspruengliche gestalt verloren / brandungsschutt / brekzien // erdverschiebungen harzbergbruch in westost richtung / hochscholle / tiefscholle /graukalk und dolomit aus der trias 240 bis 230 millionen jahre alt / gainfarner brekzie 16 millionen jahre alt / abschiebung / aufschiebung / seitenverschiebung / merkensteiner stoerung // die marschgrube / reibsand / schmierzone der gainfarner brekzie // zuckerkoerniger wettersteindolomit / wettersteinkalk >>> die speichergesteine des voeslauer thermalwassers / im wettersteinkalk werden fluessigkeiten und gase gespeichert / entstanden aus kalkschlamm // der steinalmkalk stammt ebenso aus dem trias / findet sich in subtropischen und tropischen seichtwassergebieten // alpenrand und suedliches wiener becken / bei klaren sichtverhaeltnissen hat man von der harzbergwarte aus einen praktisch uneingeschraenkten blick auf das suedliche wiener becken und seinen kalkaplinen und zentralalpinen rand im westen und suedosten. dabei sind zahlreiche tektonische grosseinheiten zu beobachten, die den alpenkoerper aufbauen. das untere geologische profil reicht vom rosaliengebirge quer ueber das wiener becken, die kalkalpen, den flysch und die vorlandmasse bis ins waldviertel und zeigt den internen bau des gebirgskoerpers wie auch dessen abtauchen gegen suedosten hin. das obere profil schneidet das schneebergmassiv und die unterlagernde goeller decke an // baden an der praeformierten kueste am das meer des badeniums / badenium oder das neogen / badener tegel / bohrmuschelloecher / eichkogel suesswasserkalkplatte / wiener becken / pannon / sarmat / baden / rothneusiedler konglomerat / karpat / kalkalpin > paleozaen-o-masstricht der giesshuebler mulde / jura / obertrias / koessen formation / dachsteinkalk / hauptdplomit / opponitz formation / lunz formation / mitteltrias bis tiefere obertrias / wettersteindolomit / reiflinger kalk / partnach kalk / raminger kalk / gutensteiner steinalmkalk / reichenhall formation / untertrias / perm / werfen und hinterbruehlformation / westwaerts schiebende kalkalpenschuppemassen am rand und im untergrund des wiener beckens / lindkogelschuppe / annningerschuppe / rauhensteinschuppe / rauheneckschuppe / badenjosefsplatz // wettersteinkalk / hinterlassenschaft eines schwammriffs / partnachkalk und mergel / massiger wettersteinkalk und dolomit / wettersteinkalk mit algenriffen / kalk bildet sich aus riffkoerpern in sauerstoffreichem wasser // das voeslauer mineralwasser sprudelt aus zwei tiefbohrloechern, eines mit einer endtiefe von 465 m und dem zweiten mit endtiefe 705 m, in der tiefe gesammelt in wettersteinkalk und wettersteindolomit .

die uferlinien des sarmatischen meeres liegen allesamt etwa 200 m + ueber dem wiener beckenboden, hinter den straeuchen verborgen kreide, kreide, kreide, flysch. baden liegt auf 203 meter vom aktuellen meeresspiegel entfernt. so lag die oberflaeche des sarmatischen meeres um einen halben kilometer hoeher. eine reihen von uferhoellen entlang dieses vergangenen meeresspiegels. einoedhoelle, franzosenhoelle im kurparkhuegel, die putschanerluke am felsenweg, die koenigshoelle knapp unter rauheneck, wilder ofen ueber gainfarn, hoellen in gumpoldskirchen, in soos, wahrscheinlich vergleichbare aushoellungen rundum im wienerbecken auf eben dieser meereshoehe, die vor 16 millionen jahren den nullpunkt an seehoehe gebildet hat, entlang des karpatenbogens im osten und entlang des meeresverlaufes auf dem weg in den sueden hin zum heutigen mittelmeer.

in der koenigshoelle soll bella IV auf seiner flucht an die adria mehrere naechte verbracht haben, nachdem ihm die hiesigen burgherren & raubritter keine zuflucht gewaehrten, da sie das folgende heer des schwarzen karakorum khans, des letzten nachfolgers des dschingis khan, fuerchteten. bella hatte sich mit einer unbedachten delegation und petition zur vereinigung der ugrischen voelker an den schwarzen wuestenkhan gewandt. dessen antwort war der einfall der khasaren in ungarn. in der naehe von szekesvehervar, stuhlweissenburg, der ungarischen koenigsstadt kam es zur entscheidungsschlacht, die bella und sein heer verloren. zwei drittel der ungarischen berittenen aristokratie wurde in der folgenden flucht getoetet. bella fluechtete nach dem sueden an die adria. er setzte auf die insel rab ueber, liess aber zuvor alle boote, die er und die verbliebenen seinen, nicht benoetigten, entlang des kuestenstrichs verbrennen. so konnten die hunnen ihm nicht ueber die meerenge nachsetzen. die hunnen hatten eine zwingende regel in ihrem kriegsrecht, konnten sie des koenigs nicht habhaft werden, galt die schlacht und der krieg als verloren. sie zogen ab und verschwanden wieder in den steppen und wuesten asiens. so beschrieben in der geheimen geschichte der hunnen. ein koenigreich fuer ein pferd, fuer ein schnells pferd. dieser satz in william shakespeares richard III bezieht sich auf diese ereignis.

mathildenhoehe, felsenweg, die hoehenlinie nach der der einoedhoelle sind besondere floratope, ebenso wie die pannonische flora, ueberdauernde relikte des sarmitischen meeres, die zu den highlights der heimischen botanik zaehlen. nachvollziehbar auch in der camarque, im sueden frankreich, in der weit ins land hineinreichenden verlandungszone.

lange zuvor entstand das erste thetysmeer, das mittelmeer und den indischen ozean verbunden hat. vor 54 millionen jahre gab es gewaltige veraenderungen, die keineswegs plutonischer natur gewesen sein koennen, sondern auf enorme entladungen in der verspannung der globalen plattentektonik zurueckgefuehrt werden muessen. sie fuehrten zur auffaltung des himalya mit seiner spitze tschomo lungma > mount everest und der hiesigen zentralalpen, an deren oestlichen auslaeufern die kuesten des thetysmeeres lagen , das im sarmatischen meer seine folge fand, das verlandete und sich ins wiener becken verwandelte. in jenen zeiten starben die dinosaurier aus. ursache fuer eine voellige verstaubung und erkaeltung der athmosphaere, denen die dinos nicht gewachsen waren, koennte ein gewaltiger meteoreneinschlag in mexiko gewesen sein, der ebenso impulsgeber fuer die folgenden verschiebungen der plattentektonik gewesen sein koennte. immerhin hinterliess das ding eine krater im durchmesser von 180 km, etwa von wien graz linz in den endpunkten. nachdem die zeitlichen ein- und zuordnungen nicht wirklich gelingen wollen, ist jedoch alles pure spekulation.

aus dem zeitraum von etwa 50 millionen jahren duerfte eine kleine faltung am rechten hang des helenentales, naechst abzweigung siegenfeld, stammen. ich habe sie vom gegenueberliegden talhang das erstemal gesehen und bin dem nach gegangen. erstmals fand ich das bruchstueck einer versteinerung, die moeglicherweise aus jener zeit stammt.

... es ist nicht die liebe, die die sterne kreisen laesst. die liebe ist es , die es uns erkennen laesst ...

fortsetzung folgt, franz krahberger 21.1.2013 baden bei wien







































































































































































































































































































































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