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Arbeit, ein Wort von Helmut Eisendle

Abgesehen von den zum Teil zynischen Angaben zu einer Definition des Wortes Arbeit kann ich noch eine - wie mir erscheint praktikable - Definition nachtragen: Arbeit ist der Prozess menschlicher Tätigkeiten, die an einem Gegenstand realer oder virtueller Natur Änderungen herbeiführt, die mit Hilfe informationstheoretischer Masseinheiten bewertbar sind.

Leider versucht Eisendle nicht, auch das Wort Bedeutung für sein Essay in seinem Begriffsrahmen festzulegen, sondern verwendet es als Bedeutung einer Person oder eines Werkes und (ungetrennt davon) Bedeutung als Hinweis auf einen möglichen Inhalt, wie aus dem Text des öfteren hervorgeht. Der Text wäre auch einfacher zu verstehen, wenn der Autor für das Wort Zeichen sich einen einheitlichen Gebrauch verordnen würde: so meint der Satz „Der Markt zwingt dem Kunst-Werk eine seiner Zeichen und Bedeutungen auf“ übersetzt von mir wohl: Der Markt zwingt dem Kunstwerk eine Bezeichnung und einen Rang auf.
Überdies fehlt mir der Zugang zu dem Begriff Kunst-Werk, wie ihn Eisendle gebraucht: ich bin der Meinung, dass eben auch erst der Markt ein Objekt zum Kunstwerk „macht“, gleichgültig, wie sein Erzeuger, der Kunst-Arbeiter, dies insinuiert hatte.
Sprache und Sprechen: das Sprechen ist unser Zeichenapparat, die Sprache unsere Kommunikation. Deshalb gibt es auch keine sich selbst überlassenen Sprachen: es sei denn, sie sind in unserem Weltgedächtnis nicht mehr vorhanden. Die Sprache bildet das Meer der Zeichen und Bedeutungen (noch eine weiterer Gebrauch dieses Wortes), sie ist der Grund und nicht der Wellenschaum.
Am Ende der zweiten Seite beginnt das Spiel zwischen Bedeutung und Bedeutung aufs neue, die Bedeutung des Kunst-Werkes in der Galerie oder im Museum besteht ja schon, da wir folgerichtig diese Räumlichkeiten betreten, um Kunst-Werke zu sehen/hören etc. Wenn wir uns einer interpretatorischen Aufgabe unterziehen wollen, ist diese „Bedeutung“ die Grundlage für unsere Tätigkeit, aber nicht das Ergebnis.
Als ehemaligem Naturwissenschafter kann ich Eisendle das Bild von den Bienen und dem Baumeister nicht verzeihen, er weiss wohl so gut wie ich, dass die Biene den Bauplan der Zelle (auf der Wabe) im Kopf hat.
Damit fällt wohl einiges aus dem folgenden Absatz weg.
Über den Absatz „Andererseits beharrte Marx...“ Abkürzungen mögen manchmal sinnvoll sein, aber solche, die nur Verwirrung stiften, sollte man unterlassen.
Künstler zu sein heisst seine Arbeit in ein - ja, nennen wir es eben - Produkt, einzubringen, bei der nicht nur die intellektuellen gestaltenden Absichten umgesetzt werden, sondern auch die Vielzahl von sinnlichen Erfahrungen (unbewusster Teil?) und haptischen Rückkopplungen aus dem Material wirksam werden. Kann der Betrachter/Hörer dies wieder erkennen oder erfühlen, sind ihm damit tatsächlich andere Quellen für sein Erleben als die Nachvollziehung wissenschaftlicher Erkennntnisse anheimgegeben.


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