Macht der Arroganz


© Karl Farr

Erzeugt Macht Arroganz oder ist Macht Arroganz. Ich bin einmal der Frage nachgegangen, da das aktuelle "Rücktrittsgehabe" unseres Bundespräsidenten mich darauf brachte. Wulf war bemüht die Wahrheit über die Vergabe seines Kredits und Beziehungen zu Unternehmerfreunden Scheibchen weise ans Tageslicht zu lassen.

Nun trug er Sorge, dabei ehrlich zu bleiben und gestand Fehler ein - an Rücktritt dachte er jedoch nicht, ließ er verlauten. Das ging bis zu dem Punkt, dass er der Bild-Zeitung drohte. Ausgerechnet dieser Zeitung! Inzwischen ist das alles Schnee von gestern, bis auf seine Forderung nach Ehrensold, Zapfenstreich und Bedienstete.

Und die Frage nach Hartz 4 ließ den Grünen Minister Trittin, den ich danach befragte, antworten, Hartz 4 wäre gar nicht so schlimm. Seine Töchter würden es auch bekommen und die "kämen damit hin". Kein Wunder, bei dem Vater! Er wird schon zu sehen, dass seine Töchter nicht untergehen! Immerhin war er bereit, mit mir über das Für und Wieder der Maßnahme zu reden. Das Ganze geschehen kurz nach dessen Einführung, während einer Wahlkampfveranstaltung.

Meine Tante sagte einmal: Der/die sitzt auf einen so hohem Pferd, dass er nicht merkt, wenn das Pferd keine Beine mehr hat, wenn es so viel galoppiert ist .

Man kann so oder so mit Macht umgehen. Entweder man verwendet sie zum Wohl der Menschen oder füllt seine eigene Taschen. Ein Mittelweg ist schwer!

Nun sind die Mächtigen schon "von Haus aus" darum bemüht ihre Pfründe zu wahren. Der Vater vererbt es auf das Kind und so weiter. Wie beim Beispiel Juergen Trittin. Und sie setzen alles daran, es zu halten und zu vermehren. Oft kommt die Gier hinzu. Aber man muss auch das Wohl der anderen im Auge behalten, insbesondere das, des kleinen Mannes. Für einen Politiker sollte es eine besondere Verpflichtung sein.

Da fällt mir das Wort vom gläsernen Politiker wieder ein. Soll heißen, dass sie ihre Einkünfte und Geschäfte offen legen. Jedoch die wenigsten von ihnen sind dazu bereit. Hier ist das Volk gefragt, die Menschen sollten Anfragen an "ihren" Politiker stellen. Die Presse tut ja schon das ihre.

Und da gibt es noch einen, der an seinem Amt klebte. Ich denke da an den Oberbürgermeister von Duisburg, Sauerland. Anstatt dass er endlich die Verantwortung für das Desaster für die Loveparade übernahm, wurstelt er sich durch seine Amtsgeschäfte. Aber die Bürger schafften es und wählten ihn endlich ab. Auch einer, der keine Konsequenzen aus seinem politischen Handeln zog und an seinem Stuhl klebte.

Wenn ich an die Vorgänger Wulfs denke, zum Beispiel Heuss, Weizäcker und Rau, waren die weitgehend ohne Tadel. Von Horst Köhler einmal abgesehen. Aber der zog seine eigene Konsequenzen. Oder Havel, der in der Tschechoslowakei vom Schriftsteller zum Präsidenten heran wuchs. Sicher fehlt so eine beliebte Gestalt in Deutschland.

Nehmen wir einmal Staaten wie in der Arabischen Welt, wo Gaddafis, Assads, Mubaraks und andere ihre Macht missbrauchten und missbrauchen. Von Nord Korea, China, Staaten in Afrika und Asien ganz zu schweigen. Da geht es uns noch recht gut! Aber wehret den Anfängen! Auf jeden Fall gehören die Völker dort nach allen Regeln der Kunst unterstützt. Waffenlieferungen und Geldzuwendungen sowie Zuwendungen aller Art an die Führer müssen unterbunden werden. Ebenso muss der Handel mit diesen Mächtigen untersagt werden. Leider wird das immer irgendwie umgangen.

Und denken wir mal an den Iran. Die Grundtechnik zum Bau von Atombomben wurde ausgerechnet auch von deutschen Firmen geliefert. Die Gier nach Geld darf nicht dazu führen, dass neue Quellen der Bedrohung auf der Welt entstehen! Das ermöglicht hier erst eine Arroganz der Macht und Schlimmeres. Macht kann hier wirklich zu Arroganz verkommen!

Aber gehen wir mal in ein kleineres Umfeld. Der Arbeitsplatz zum Beispiel. Da kann der Chef oder Vorgesetzte ganz schön arrogant werden, wenn er merkt, welche Macht er über seine Untergebenen besitzt. Da gilt es, ihn zu bremsen, beten hilft da leider nicht immer!

Und denken wir an Deutsche Bank Chef Ackermann. Wird der nicht arrogant, wenn er Tausende von Mitarbeiter entlässt, damit die Bank ordentlich Gewinn macht. Aber vielleicht geht er hinterher zu einer Domina und lässt sich ordentlich bestrafen!

Wie ist das mit der Macht von Ämtern und Behörden. Der Entscheid eines Sachbearbeiters langt, über das Schicksal eines Obdachlosen zu entscheiden, ob er sein Geld bekommt oder die ihm zugewiesene Wohnung. Oder der Unternehmer seine Baugenehmigung. Klüngelei und Vitamin B spielen manchmal eine große Rolle.

Gut fand ich den Spruch der 68er "Keine Macht für niemand". Leider ist unsere Gesellschaft so aufgebaut, dass es nicht immer so geht. Satire und Komik spielen eine große Rolle. Es gilt die Arroganz der Macht, die Macht selber lächerlich zu machen und Öffentlichkeit herzustellen, sie bloßstellen. Das kann zu einer Änderung führen.

Oder noch einmal die Macht im Kleinen, in der Familie. Der Familienvater, der allein verdient und das Geld heimbringt, gibt es da nicht auch Machtmissbrauch? Das er seine Frau schlägt, wenn sie ihm nicht gehorcht? Leider spielen die Abhängigkeitsverhältnisse immer eine große Rolle. Abhilfe kann man schaffen, wie geschildert. Oder gar nicht aufkommen lassen. Die Frau mitarbeiten lassen, damit sie ihr eigenes Geld hat und mitbestimmen kann. Oder unter den Schutz des Staates, der Familie stellen, wenn dies nicht gewährleistet ist.

Wir sehen, die Machtstrukturen reichen bis ins Privatleben. Dann heißt es oft Herr, was sind wir, Herr, was können wir (uns leisten).

Wenn man die Macht zum Guten einsetzt, gibt es keine Arroganz. Aber was ist das Gute. Für den Einen ist es, dass jeder genug zu essen hat, der andere möchte, dass dafür Leistung gebracht wird. Wer arbeitet, soll auch essen. Dabei gibt es genug für alle. Es ist Fakt, dass gut die Hälfte der Lebensmittel weggeschmissen wird, die man nicht mehr verkaufen kann. Alles ist relativ! Aber da ist wieder die Macht des Geldes, des großen Geldes.

Der Konkurrenzkampf der Lebensmittelindustrie ist mörderisch. Kartellbehörden haben da die Aufgabe Absprachen zuungunsten des Endverbrauchers zu unterbinden. Trotzdem gibt es heimliche Absprachen. Das merkt man zum Beispiel, wenn man die Preise der Billigprodukten bei den einzelnen Lebensmittel ketten vergleicht. Ganz perfekt beschneiden lässt sich so etwas eben nicht. Anmrkg: REWE Austria (BILLA und Co. hat gerade Besuch auf staatsanwatliche Weisung wegen des Verdachtes auf unlautere Absprachen.

Man kann nur täglich beten Herr lass die Mächtigen sorgfältig mit ihrer Macht umgehen! Der Rest, die Kontrolle, muss jeder Einzelne bewerkstelligen. Schon in der Vergangenheit hat in Deutschland während der Zeit des NS-Regimes Machtmissbrauch zu Tod, Verderben und Verbrechen geführt.

In Krisenzeiten hilft eben nicht der starke Mann, sondern Mitdenken und Mithelfen des Einzelnen. Natürlich auch zu anderen Gegebenheiten. Kontrolle des Volks und Selbstkontrolle der Mächtigen, sowie das entsprechende Handeln sind gefragt. Ein mündiger Bürger ist hier gefragt. Das gilt natürlich auch für die Macht der Medien. Wie zum Beispiel in der Vergangenheit berichtet wurde (Günter Wallraff) hatte die Bild Zeitung unwahr und übertrieben geschrieben. Wallraff berichtete deswegen über Selbstmord der Beteiligten. Gefragt dagegen ist sachgemäße, unabhängige und wahre Bericht Erstattung.

Auch die Macht des Wissens kann zu Arroganz und Schlimmeren führen. Wie ist das, wenn Terroristen spaltbares Material in die Hände bekommen und damit eine Atombombe bauen? Abschließend kann ich sagen, dass Macht zu Arroganz und Schlimmeren verkommen kann, sie tatsächlich arrogant macht. Wenn man das spürt, wird es gefährlich, wie beschrieben. Dann ist, wie schon erwähnt, Handeln gefragt. Aber ich denke immer an die Vernunft der Menschen, ihren Selbsterhaltungstrieb. Wenn das nicht mehr hilft, hilft nur noch beten.

Bis jetzt ist das immer gut gegangen, ich denke da zum Beispiel an die Blockade der sowjetischen Begierden in Berlin und Kuba. Hoffen wir, dass es so bleibt!.

>>> Medienbaustein



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