Wieder wie Kinder sprechen...

Die Infantilisierung und Amerikanisierung des Deutschen


© Malte Olschewski

1. Der letzte Gig der Band zeigt einmal mehr, daß der Trend zu Crossover geht, diesem ausgeflippten Sound-Mix aus Heavy-Metal und Rap, der seine Fans unter weißen Unterschichtenkids hat und immer öfter in den Charts gecovert wird.

2. Die letzte Nummer der Musiker zeigt einmal mehr, daß der Stil in Richtung einer Mischung geht: Sie ist ein schräges Zusammenspiel von Klängen des Schwermetalls mit Sprechgesang. das seine Anhänger vor allem in den Kindern der weißen Unterschichte findet und immer öfter in den Ranglisten auftaucht.

Was ist der Unterschied zwischen beiden Versionen? Die zweite Fassung ist allgemein verständlich, wenn auch etwas länger. Wegen der vielen s und sch zischt und rauscht es hier, als ob der Wind in die Bäume gefahren wäre. Der spanische Philosoph Salvador de Madariaga (Das Antlitz Europas) hat das Deutsche deswegen gelobt. Er hat diese Besonderheit des Klanges auf die gewaltigen Wälder zurückgeführt, die einst das alte Germanien bedeckt hatten. Die Sprache spiegelt für Madariaga den Nationalcharakter, der wiederum von Umwelt und Landschaft geprägt wird. Das Italienische klinge daher so, als ob man auf einer Bühne deklamieren und überbetonen würde. Die spanische Sprache vergleicht Madariaga mit einer Schwertklinge. Portugiesisch sei ein französisch aufgeweichtes Spanisch. Im Englischen seien die vielen ai und au nur Lautfetzen an einem dürren Knochen. Observer sage der Brite, wozu der Italiener Osservatore ausrufen müsse. Englisch ziele auf den Kern der Dinge und sei sparsam in der Grammatik. Es sei trotz starker Differenz in Schrift und Aussprache leicht zu lernen. Zu Recht sei es die erste Weltsprache in dem Sinn, daß etwa Eskimos und Inder einander in dieser ihrer Zweitsprache verständigen können.

Das Englische hat in seiner amerikanischen Form eine Besatzung anderen Sprachen begonnen. Die Franzosen als Herren einer vergangenen Weltsprache sind dagegen angetreten. Ihre Akademie sucht unnötiges Franglais durch französische Wörter zu ersetzen. Im deutschen Sprachbereich wehrt sich nur die Schweiz. Deutschland und Österreich scheinen mit Begeisterung eine amerikanische Sprachkolonie zu werden. Die aus den USA gesteuerte Globalisierung hat hier Folgen bis zur Unverständlichkeit: Practical Experience im Total Quality-Management oder Business Re-Engineering haben unsere Senior Berater/Innen als externe Consultants oder in einem In-House-Team erworben (Stellenanzeige in Die Wirtschaft). Das läßt sich kaum verdeutschen. Man unterscheidet zwischen Fachsprachen, Schichtensprachen, lokalen Dialekten, Generationssprachen und anderen Varianten, die sich aber alle untereinander in einer allgemein verbindlichen Hochsprache verstehen. Daher kann der Vorarlberger mit dem Ostfriesen und der Schweizer mit dem Kärntner reden, wobei es immer zu einer spezifischen Färbung dieser gemeinsamen Hochsprache kommen wird. Diese gemeinsame Hochsprache scheint sich langsam in einer amerikanisch dominierte Globalsprache aufzulösen. Es geht hier nicht um das Für und Wider von Fremd- oder Lehnworten. Die Sprachgeschichte kennt keinen vergleichbaren Prozeß.

Medien, die immer öfter über Ausscheidungen einer High Society berichten, treten hierbei eine Lawine von Neologismen los. Szene, Medien und Publikum scheinen eine Mischsprache zu formulieren. Berichte und Fragen über das Unnotwendige, Uneigentliche, Nebensächliche und Unwesentliche werden groß aufgemacht: Wurde nicht Superbabe vor kurzem von Trendscouts geoutet? Flashte bei dem umjubelten Gig der Soap-Diva nicht ein Slip hervor? Der Superkonzern hat dieses Event gehostet. Im Casting hat eine Retroqueen alles mit ihren Biotattoos getoppt. Wieviel Silikon wurde unserem Superstar als Cleavage untergejubelt? Ist nicht das ultimale Talktier mit einer Rampensau kollidiert? Wurde die teure Realdoll nicht doch analisiert? Fighteten nicht Edelzicken um mehr Celebrity? Hat nicht die Rocklady am Aidscocktail genippt? Konnte das Cybergirl mit einem Nippelgate genug Aufmerksamkeit erregen? Ist nun Sweetie auf der Promi-Toilette als Samenklau erwischt worden? Infosmog liegt über dem Vorstoß des Glamourpacks.

Sieg in der Sprache ist Abschluß des totalen Sieges. Auch die Sprache kann eine Waffe sein. Auch Worte können zu Instrumenten der Herrschaft werden. Die USA sind die einzige verbleibende Supermacht. Ihre Kriege seit 1991 zeigen eine gut maskierte Neigung zur Beherrschung der Welt. Die USA können trotz ihrer Militärstützpunkte in rund 60 Staaten die Welt nicht militärisch besetzten, aber mit neuen Spionagesystemen immer mehr kontrollieren. Die USA wollen die ganze Welt durchwesen. Und das auch in der Sprache. Sie wollen Herren eines Empires sein, aber es soll wie Cola Light ein Empire Light sein. Man will die Geschichte, die schon viele Imperien untergehen sah, mit soft power überlisten. Die USA wollen auch ein Benign Empire, ein gütiges Imperium, sein. Amerikanisierte Eliten sollen überall nationale Besonderheiten abschaffen und Spiegelbilder der USA erzeugen. Sie sollen sich um die Müllabfuhr, Stromversorgung und anderes kümmern, aber die Ressourcen ihres Landes per Adresse Washingtons abliefern. Man bemüht sich, einen Unterschied zu anderen Imperien zu finden. So schrieb Michael Ignatieff im Januar 2003 für das New York Times Magazine: Amerikas Empire ist anders als die Imperien der Vergangenheit, die auf Kolonien, Eroberungen und auf der Last des weißen Mannes gebaut waren... Es wird ein Empire light sein, eine globale Hegemonie, deren Duftnoten freie Märkte, Menschenrechte und Demokratie sind. Der American Way of Life durchdringt mit neuen Waffen wie Hollywood, Hightech, Börsenkursen, CNN, McDonalds, Microsoft, Blue Jeans und anderem die Differenziertheit der Welt. Die USA verzehren im Namen politischer Korrektheit die nationale Identität. Das Ausland ist nicht mehr ausländisch, verkünden die CEO's, die Chief Executive Officers oder die obersten Offiziere von Planet Hollywood. Die Welt soll vom Geist der USA und mit der Droge der Globalisierung durchtränkt werden, damit alle einig sind und keinen Widerstand mehr leisten. Weltweit soll ein Chor erschallen, der immer nur Ja! sagt. Eine Apotheose der Akklamation soll alle Kritik hinwegfegen. Dazu aber ist eine massenhafte Reduzierung von Intelligenz bis hin zu einer Infantilisierung notwendig. Alle sollen sie zu Kindern der USA werden. Es fällt auf, daß Hollywood als bewährter Wegbereiter immer mehr spektakulär aufgemachte Kinder-, Jugend- oder Märchen- oder Animationsfilme produziert. Eine gestaltende Handlung tritt zugunsten von Action und Spezialeffekten in einer Endlosschleife zurück. Der Mensch ist Kind geworden und braucht keine logische Handlung mehr. Er freut sich, wenn es Special Effects regnet. Da die US-Kultur den Menschen zum Kind zurückführen will, ist auch in der jüngeren Generation die Amerikanisierung deutlicher als bei älteren Jahrgängen. Die Verkindlichung hat eine expandierende Industrie übernommen, die immer neue Geräte und Spielzeuge zur Ablenkung von eigenen Gedanken hervorbringt: Wehe dem, der denkt! So lauten die unsichtbaren Schlagzeilen der Neomedien, der Infospots, der Werbung, des Rankings und der Eventspektakel. Wozu auch diese unnötigen, dissidenten Gedanken? SMS, Handys, Playstations, TV-Shows, Videospiele, Mobiltelefone, DVD, Walkman und vieles andere laufen per Knopfdruck und brauchen keine eigenen Energien. Nie mehr soll der Mensch allein bleiben. Geschwätz und nutzlose Infos sollen ihn nahtlos umhüllen. Er wird von Nebensächlichkeiten umtanzt. Alle sollen sie zu Kindern des Manifest Destiny werden, das als ein Geoffenbartes Schicksal und als Kern der US-Identität den Befehl zur Gleichwerdung enthält. Ist der Mensch als Kind zugerichtet, kann er besser den American Way of Life gehen. Wenn die ganze Gesellschaft immer kindlicher und kindischer wird, so hat das seine Auswirkungen auf die Sprache. Das kann der Amerikaner als Ami bezeugen, wenn er auch nicht erklären könnte, warum das Wort cool und nicht etwa kühl so cool ist.

Es ist eine entwicklungsbedingte und natürliche Eigenart der kindlichen Sprache, Begriffe abzukürzen und mit einem i enden zu lassen. Aus Mutter wird Mutti, aus Omama wird Omi. Aus Kätzchen wird Katzi. Püppchen ist Puppi usw. Da das Kind selbst klein ist, verkleinert es in der Sprache die ganze Umwelt. Nun hängt sich ziemlich gleichzeitig mit der Globalisierung, mit der Amerikanisierung und Durchwesung der Welt das infantile Endungs-I vor allem in den Neomedien an auffallend viele Wörter, die einen deutschen Ursprung haben. So wird ein lebenslänglich verurteilter Mörder zu einem Knacki. Das Infantile I hat immer den Beigeschmack der kindlichen Harmlosigkeit und Unschuld. Da der Mörder so zum Knacki geworden ist, wird er im Nachhinein von der neuen Sprache begnadigt. Die Vorsilbe ist hier aus dem Slang abgeleitet, in dem jemand zu einer Haftstrafe verknackt wird. Verknackt wiederum ist eine Ableitung aus gehackt, da man Mördern früher den Kopf abgehackt hatte.

Der Lenker von großen Lastwagenzügen, die in einem meist sinnlosen Verkehr Güter zu Billigarbeitsplätzen und von dort wieder zurücktransportieren, hat es nicht leicht: Er verärgert die Anrainer. Er muß warten. Er muß bis zu zehn Stunden am Steuer sitzen. Er ist vielen Gefahren ausgesetzt. Für all dies Ungemach darf er sich nun als Brummi bezeichnen und um Verständnis werben. Ein Brummer ist ursprünglich eine großes, lästig summendes Insekt. Das Wort ist in einer Übertragung auf große Lkw's angewandt worden. Wer gegen Brummis demonstriert, tritt meist gleichzeitig für die Öffis ein. Das sind die auf Kurzstrecken fahrenden Öffentlichen Verkehrsmittel, die aber meist so teuer sind, daß man doch lieber ein Rolli und ein Benutzer des privaten Pkws bleibt. In einer zweiten Version wird der von einem tragischen Schicksal geschlagene Rollstuhlfahrer als Rolli getröstet. Die Straßenbahn macht an einer Haltestelle Bim!, daher ist sie zu Bim geworden.

Es fällt einem hartnäckigen Oldie nicht schwer, die Sprache der Kids zu begreifen, solange er sich nicht als Gruftie in die Warteschlange am Friedhof einreiht. Die Oldies lieben die Goldies, das sind die Schlager aus den Fünfziger und Sechziger Jahren. Die letzten Hits in den Charts dürften ihm eher mißfallen. Er darf auch nicht den Stämmen der Schlappies und der Softies angehören. Old ist englisch für Alt und bezeichnet im Newspeak oder Neuspruch einen jeden und eine jede über 30 Jahre. Bis dahin will man lieber ein Kid sein, um das Kindsein als Widerstand gegen den Intellekt zu prolongieren. Kids ist die amerikanische Abkürzung für Children (Kinder). Was außer dem n unterscheidet ein Kid vom Kind? Kid hat den Beigeschmack des älteren Kindes, während auf deutsch ein Kind ein Kind bleibt und spätestens mit zehn oder zwölf Jahren damit aufhört. Früher war man in Teens und Twens eingeteilt. Das schien zu genau zu sein. Man kann heute auch noch bis zu 30 Jahren ein Kid bleiben. Das Dasein als Erwachsener scheint annulliert worden zu sein, denn ab 30 beginnt die Vorbereitung auf das Dasein eines Grufties. Dieses Wort verharmlost die unausweichbare Zukunft des Grabes und der Gruft. Der potentielle Gruftie mag früher einmal ein Hippie gewesen sein, der aber heute nur mehr durch ein hype voll und fett hip sein könnte. Schlappie ist der abgekürzter Schlappschwanz. Der wiederum kann neben seiner sexuellen Bedeutung in vielen Bereichen schlaff, energielos, passiv hängend oder allgemein herumhängend werden. Schon als Kid kann einer zu einem Schlappie werden. Der Softie hat einen politischen Beigeschmack. Softie kommt von soft (weich). Es ist einer, der alles akzeptiert, was im Mainstream so heranschwimmt. Er ist auf PC bedacht, auf die politische Korrektheit als einer neuen Ideologie. Darf ich Dich küssen und vielleicht auch woanders berühren? So fragt der Softie sein Date. Er hat für alles Verständnis. Er verbringt seine Tage mit Überlegungen, was denn nun richtig sei oder nicht. Von weitem ist er an seiner sorgenvollen Miene über das Schicksal der GalapagosSchild-kröten und der singenden Buckelwale erkennbar. Er beklagt, daß auch viele Menschen diskriminiert, ausgegrenzt, diffamiert, stigmatisiert, deklassiert, marginalisiert, oppressed oder victimized werden. Er verteidigt Multikulti als großen Vorteil jeder kulturellen Mischung. Schreibt der Softie, was er gern tut, einen Text darüber, so ist dieser an dem hochgestellten I erkennbar. Die Rechte der Frauen werden von KämpferInnen ausgefochten. PolitikerInnen sind bei ihm ebenso am Werk wie BürgermeisterInnen. Im lauten Lesen fallen die ganzen männlichen Kämpfer unter den Tisch. Da aber solche Texte selten laut gelesen werden, können sie mit oder ohne Immissio des großen I wenig ergreifen. Wenn einer lautstark die Ideale des Jahres 1968 verteidigt, gilt er heute als ein Fundi. Da diese Fundis oft an Leibesfülle zugenommen haben, können sie auch als Fatties oder als Knollies durchgehen. Ein Goalie kann er kaum mehr werden: Ein Tormann, ein Torwächter oder Torhüter, der gegen die Entscheidung eines Schiri oder eines Schiedsrichters protestiert.

Die Nöte jener, die in den Neomedien Schlagzeilen schaffen, können als Ausrede nicht gelten. Das Deutsche ist immer länger. Da die Schlagzeile immer dicker werden muß, enthält sie immer weniger Buchstaben zugeteilt: Tormann statt Goalie hätte nur einen Buchstaben mehr, doch der Fachmann weiß: Die Buchstaben m und n nehmen viel Platz weg. Mädchenmusikgruppe ist unmöglich und auch zu lange: Girlieband ist nach Einübung verständlich und sprachlich treffender. Man weiß, wo man ist. Bei Mädchenmusikgruppe weiß man es samt zwölf Konsonanten noch immer nicht.

Nicht alles kommt von dem Amis. Oft enthalten die Wörter mit End-I Widerstand gegen bürokratische Auswüchse. Daß Auszubildende Lehrkräfte zu Azubis werden, ist gerechtfertigte Notwehr. Eine Tussi wiederum ist eine deutsche Wortschöpfung, die in den USA unbekannt ist. Eine Tussi ist jung, arrogant, schwatzhaft und etwas dümmlich, doch sie ist eine Urenkelin der germanischen Thusnelda, die historische Ehefrau von Hermann, dem Cherusker. Da eine heldenhafte Germanin der politischen Korrektheit unangenehm ist, hat man sie zur Tussi degradiert und mit Attributen ausgestattet, die die historische Thusnelda keineswegs besessen hat.
Der Kampf für oder gegen Fremdwörter ist so alt wie die Sprache selbst. Da in der eigenen Sprache ein Ausdruck für etwas Bestimmtes nicht gebildet wurde, übernimmt man ein Wort von woanders. Angst, Kindergarten, Heimweh und viele andere Bezeichnungen hat etwa das Englische aus dem Deutschen übernommen. Umgekehrt sind alle Übernahmen aus anderen Sprachen gerechtfertig, für die das Deutsche keinen passenden Ausdruck prägen konnte. Jumbojet für Großraumflugzeug, Fan für Anhänger oder Gefolgschaft sind als Bereicherungen anzusehen. Viele Fremdwörter sind nach längerem oder kürzerem Gebrauch wieder ausgeschieden oder durch muttersprachliche Prägungen ersetzt worden.

Die deutsch sprechenden Völkerschaften sehen sich seit 1990 von der Allmacht des hellen Vokals streng eingeteilt. Den Wessis stehen die Ossi gegenüber, die auf keinen Fall mit den Ösis, das sind die verstümmelten Österreicher verwechselt werden dürfen. Nur die Schweizer haben ihre Neugeburt als Swissis abwehren können. Die Ösis scheinen die ältere Kultur zu haben, denn sie haben den Ötzi aufgefunden. Die Eisschmelze hatte die gut erhaltene Leiche eines Alpenbewohners aus der Bronzezeit freigegeben. Da dies im Tiroler Ötztal geschah, wurde der Eismann sofort zum Ötzi befördert. Lebend mag er wohl wie Schumi ausgesehen haben, mit dem er nun unter leicht veränderten Bedingungen das Schicksal teilt, ein Promi zu sein. Promi kommt von Prominent und hat vom Lateinischen ohne Umweg über die USA Eingang ins Deutsche gefunden. Ein Promi zu sein ist megageil, da man hierbei meist von Girlies (engl. verkleinernde Mehrzahl von Girl, Mädchen) oder gar von Groupies(von group, die Gruppe) umschwärmt wird. In Megageil trifft sich das Griechische mit dem Germanischen. Ostbahn-Kurti, Jazz-Gitti oder der omnipräsente Toni sind Promis. In den USA gibt es Massen von Promis, nur heißen sie dort Celebs, die oft fallende Hüllen dem Internet-Sex verkaufen. Das Wort kommt von Celebrity, dieses wieder vom Lateinischen: Celebritas: die Berühmtheit. Die Celebs ziehen einen Schwarm von Celeb-Watchern hinter sich her, deren Lebensaufgabe im Beobachten, Verfolgen und Nachahmen der Idole besteht. Einer dieser Celeb-Watcher wurde festgenommen, weil er einen benutzten Kaugummi des Fußballers Beckham erbeutet hatte. Die Celebwatcher sind aber nur eine Minderheit in der Vielzahl der neuen Stämme in den USA in der tribalen Neuordnung. Einige von ihnen wie die Skinheads, die Rapper, die Dragqueens oder Ethnopunks tummeln sich bereits in deutschsprachigen Neomedien. Powercouple, Powerpeople und Powerluncher sind einigermaßen zu erklären. Auch Cyberfreaks, Trendscouts, Crossdresser, Lapdancer und Flashcrowds drängen sich in der Berichterstattung der Hochglanzblätter. Doch auch die Skippies, Webbies, Dazzlers, Piercers, Brainers, Bobos, Bingos, Realrunners, Psychoteds, Mooners, Splatters und Snuffers drän-gen in das Scheinwerferlicht irrealer Selbstverwirklichung.


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