Global denken, lokal handeln


Wir müssen die Demokratie nicht neu erfinden, sondern endlich nur ernst nehmen

© Reinhold Wagnleitner

für meine Tochter Anna

Wir leben im neuen Millenium, die alten Probleme bleiben aktuell.
Anmerkung des Herausgebers

Kontrolle wird durch sytematisches Verstaerken erwünschten Verhaltens erzielt, durch viele Arten fast gewaltlosen, sowohl physischen als auch psychischen Manipulierens und durch genetische Normung... mit wirksamen Mitteln des Belohnens und wissenschaftlichen Manipulierens...
Mittlerweile scheinen unpersönliche Kräfte, über welche wir fast keine Gewalt haben, uns dem Nachtmahr der Schönen Neuen Welt entgegenzutreiben; und dieses unpersönliche Vorantreiben wird bewusst beschleunigt durch Repräsentanten kommerzieller und politischer Organisationen, welche eine Anzahl neuer Techniken dafür erfunden haben, die Gedanken und Gefühle der Massen zum Vorteil einer beliebigen Minderheit zu manipulieren.
Aldous Huxley - Brave New World Revisited

Wann, wenn nicht jetzt, müssen wir global denken und lokal handeln? Einige Schlaglichter auf Entwicklungen sollten hier wohl genügen.

So konnte die globale Öffentlichkeit ihren sechs milliardsten Mitbürger begrüßen: wie es sich geziemt in den Armen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kofi Annan, in der symbolkräftigsten Stadt des kurzen 20. Jahrhunderts, dem Zeitalter der Extreme: in Sarajevo.

Indien, wo 1960 wenigstens noch knappe 0,21 Hektar Ackerland für einen Menschen zur Verfügung gestanden waren, 1999 aber nur mehr ganze 0,10 Hektar, überschritt heuer alleine die Milliardengrenze. Über 18 Millionen Inder werden jährlich geboren, das entspricht ziemlich genau der Bevölkerung Australiens. Allerdings: Festivitäten wurden für dieses Datum nicht geplant, was bei der Herausforderung zur Schaffung von Schulraum für 338 Millionen Kinder unter 15 Jahren sowie von mehr als zehn Millionen neuen Arbeitsplätzen pro Jahr auch kaum überraschen dürfte.1)

Indiens Nachbar Pakistan erfreute die Weltöffentlichkeit dagegen mit einem Militärputsch, der vom Senat der Supermacht USA, die ja auch in den letzten Jahrzehnten der wichtigste nukleare Ausrüster Pakistans gewesen war, innerhalb von 24 Stunden mit der Nicht-Ratifizierung des weltumspannenden Verbots von nuklearen Tests beantwortet wurde.

Und dies ist nicht nur die größte parlamentarische Niederlage von US-Präsident Bill Clinton im Bereich der Außenpolitik, sondern überhaupt eine der größten Niederlagen eines US-Präsidenten seit achtzig Jahren: vom globalen Rückschlag für die Abrüstungs-Bestrebungen ganz zu schweigen. Denn wir müssen schon fast ein ganzes Jahrhundert zurückgehen um überhaupt auch nur eine annähernd weitreichende Niederlage zu entdecken - mit ähnlich katastrophalen Folgen für ein Weiterdrehen der globalen Rüstungsspirale: Präsident Woodrow Wilsons folgenschwere Abstimmungsniederlage bei der Nicht-Ratifizierung der Beschlüsse der Pariser Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg.
 
 

Der Millenniums-Wahn


Angesichts dieser Entwicklungen kann man ja eigentlich nur hoffen, dass sich die Bevölkerungsstatistiker des ausgehenden 20. Jahrhunderts ebenso verrechneten wie unser guter Mönch Dionysius Exiguus, der sich bei der Berechnung der Geburt von Jesus nachweislich um ein paar Jährchen irrte. Daher befinden wir uns ja auch schon seit dem 1. Jänner 1995 im neuen Jahrtausend christlicher Zeitrechung. (Also, alle potentiellen Attentäter, Amokläufer, Massen- und Selbstmörder her gehört! Ihr seid – Dionysius Exiguus sei Dank – schon wieder um ein paar Jahre zu spät dran!) Aber, in unserem Zusammenhang noch viel wichtiger, ist ja die Tatsache, dass beim Millenniums-Wahn, der seit geraumer Zeit auch die Politik angesteckt zu haben scheint, die Betonung auf "christlicher" Zeitrechnung liegen muss. Denn die Juden werden sich zu Sylvester 1999 ungefähr in der Mitte des Jahres 5760 befinden, die Hindus im Jahr 1921, und die Muslime im Jahre 1378.2)

Die Hysterie um den Jahreswechsel beruht also nicht nur auf einem kollektiven Irrtum, der Überschätzung des "Westens", sondern auch auf der unausrottbaren Vorstellung, dass das 21. Jahrhundert am 1. Jänner 2000 beginne und nicht erst am 1. Jänner 2001. Die – verständliche aber trotzdem falsche - Fixierung auf die Zahl 2000 ist nach dem Evolutionsforscher Stephen Jay Gould übrigens vorwiegend auf die Ordnungssuche und numerische Fixiertheit des "abendländischen" Menschen zurückzuführen, der diese Ziffer gleichsam zu einer uneinnehmbaren Festung mache.3)  Ob aber "das Abendland" eine ebenso uneinnehmbare Festung darstellt, wie die Vorurteile, die es produziert, das wird neben vielem anderen ganz besonders auch davon abhängen, ob wir – siehe unser Motto – endlich kapieren, dass wir nicht alleine auf der Welt sind.

Denn dass es sich bei der "Mir-san-mir-Mentalität" wahrscheinlich um den schlimmsten kollektiven Irrtum Europas handelt, dürfte ja eigentlich kein Geheimnis mehr sein. Wenn schon symbolische Jahreszahlen eine Rolle spielen, dann sollten wir uns vielleicht einmal die Zahl 1992 - und die fünf hundert Jahre vorher einsetzende europäische Eroberungspolitik – ins Bewusstsein rufen! Denn der Begriff "Globalisierung" erlebte zwar in den letzten Jahren eine außergewöhnliche Konjunktur: was allerdings keineswegs bedeutet, dass er auch nur ansatzmäßig  verstanden wird. Denn wenn wir schon von Globalisierung – die manchmal auch als "Amerikanisierung" missverstanden wird - sprechen, dann sollten wir doch am Ende des zweiten Jahrtausends christlicher Zeitrechnung endlich einmal verstehen, dass dahinter eigentlich die Europäisierung der Welt liegt, und die begann wahrlich ein paar Jährchen vor dem Internet.
 
 

Das Bevölkerungswachstum

Wir werden also immer mehr Menschen, und das hat Konsequenzen - für uns alle. 1913, als mein Vater geboren wurde, lebten 1.806.615.000 Menschen auf der Erde. 1949, in meinem Geburtsjahr, war die Menschheit bereits bei 2.428.592.000 angelangt, und 1993, als unsere erste Tochter Anna geboren wurde, zählten wir 5.386.733.000 Erdenbürger. Als unsere zweite Tochter Ella im Oktober 2000 zur Welt kam hatten wir schliesslich bereits mehr als sechs Milliarden Erdenbewohner um uns.

Die Menschheit nahm also seit der Geburt meines Vaters um 228, seit meiner Geburt um 144 und seit der Geburt meiner Tochter - vor ganzen sieben Jahren immerhin noch um zehn Prozent zu.4) Anders ausgedrückt: hatte es bis 1800 immerhin ca. 12.000 Jahre gedauert bis eine Milliarde Menschen erreicht wurde, so dauerte es bis zu Verdreifachung dieser Zahl nur mehr 160 Jahre - und seit 1960 haben wir uns schon wieder verdoppelt. Da jede Sekunde fünf Menschen geboren werden und zwei sterben, haben wir also einen Netto-Zuwachs von drei Menschen pro Sekunde.
Ginge diese Entwicklung in dieser Geschwindigkeit weiter, würden wir uns in Zukunft alle 40 Jahre verdoppeln. Wer um die letzte Jahrhundertwende zur Welt kam konnte bis 1965 eine Verdoppelung von ca. 1,65 auf 3,3 Milliarden Menschen miterleben und wer nach 1945 genorden wurde, wird eine Verdreifachung der Weltbevölkerung von ca. 2,5 auf 7.5 Milliarden erleben.

Für Europa nicht ganz unwesentlich dabei ist allerdings noch, dass von den 1,2 Milliarden Menschen, die im Jahre 1900 lebten, auf Europa immerhin noch 24 Prozent (296 Millionen) und 8% (81 Millionen) auf die USA entfielen. 1949 kamen auf Europa nur mehr 16 (392 Millionen), auf die USA 6 Prozent (166 Millionen). Im Jahr 2000 werden von den 6,121 Milliarden Menschen allerdings nur mehr 8 Prozent in Europa (512 Millionen) und weniger als 5 Prozent in den USA (297 Millionen) leben.5)  In der Zeit, die es braucht, diese Zeilen zu lesen, werden ungefähr 10,000 Menschen geboren. Und die (selbst-)mörderische Hoffnung, dass die Bevölkerungsproblematik ohnehin durch den zunehmenden frühzeitigen Tod der Armen dieser Welt geregelt werden wird – gegenwärtig verhungern ja täglich über 40,000 Kinder – ist nicht nur trügerisch, sondern auch zutiefst widerlich und menschenverachtend. Was, so werden unsere Kinder in nicht all zu langer Zeit fragen, hat unsere Eltern-Generation dagegen getan?
 

Die "neue" Demokratie und "Newspeak"


Aber: die Demokratie muss deswegen ganz sicher nicht neu erfunden werden. Sie muss nur endlich ernst genommen werden. Und Demokratie ernst nehmen heißt nicht mehr und nicht weniger, als dass sie für alle gelten muss. Global denken und lokal handeln bedeutet also eine Politik, die weltweit zumindest so viel Wohlstand schafft, dass menschenwertes Leben für alle möglich wird: und dies muss für das ausgegrenzte Drittel der rasant anwachsenden Unterschichten der Industriestaaten ebenso gelten wie für alle Menschen der "Dritten Welt". Ansonsten werden wir globale Wanderungsbewegungen erleben, gegen welche die gegenwärtige Völkerwanderung wie ein Biedermeier-Ausflug wirkt. Die Festung Europa (und das Fort America) können natürlich aussperren, einsperren, abschieben, und – besonders gut - Krieg führen: aber, so richtig neu sind diese Lösungsvorschläge dann ja wirklich nicht mehr.

Bill Clinton bescherte uns die New Democrats, Tony Blair New Labour, und Gerhard Schröder ließ sich mit der Neuen Mitte auch nicht lumpen. Gemeinsam beehrten sie uns mit der Nato neu, die sich als Nato light ja bekanntlich zur Apotheose der nordatlantischen Sicherheitsgemeinschaft mausern soll. Wenn uns aber nun der neue Mr. Außenpolitik als Künder der gemeinsamen Friedenspolitik der Europäischen Union in Gestalt von Nato-Generalsekretär Javier Solana entgegen tritt, dann sollten nicht nur bei Linguisten die Alarmglocken läuten. Denn die einzige Sicherheits-Steigerung, die von der Nato-Osterweiterung und von der Abschaffung der immerwährenden Neutralität Österreichs tatsächlich zu erwarten ist, liegt ja ausschließlich im Anstieg der Gewinne der westlichen Rüstungskonzerne.

Und wenn schon von einer gemeinsamen europäischen Sicherheitsarchitektur gesprochen wird, dann kann damit ja eigentlich nur der Bau bzw. die Renovierung von Wohnungen, Schulen und Universitäten gemeint sein - und nicht der Aushub von Raketensilos und ähnlich dauerhafter und gesellschaftlich wertvoller militärischer Struktur-Investitionen östlich der ehemaligen Nato-Grenze. Beim Begriff "Sicherheitsarchitektur" handelt es sich jedenfalls schon um ein ganz besonders interessantes Konzept der Verschleierung: einerseits lassen die Gesellschaften der Europäischen Union schon eine geraume Zeit ihre Gebäude und Infrastruktur von schäbig behandelten, billigen Arbeitskräften aus armen Gebieten errichten. Andererseits werden riesige Summen in die Produkte der Rüstungsindustrie investiert, um – zumindest mittelfristig – das bestehende Wohlstandsgefälle weiter aufrecht erhalten zu können.

Oder sollte ich mich doch täuschen? Ich meine nicht, denn immerhin hat uns Tony Blairs Namensvetter Eric schon 1949 in seinem Ministerium der Wahrheit den Begriff "Newspeak" geschenkt. Eric Blairs Ministerium der Wahrheit, in dem die Geschichte zusammengebogen wird, finden wir allerdings im Roman "1984", und dessen Autor Eric Blair ist uns gewiss unter dem Pseudonym "George Orwell" viel geläufiger.
 
 

Konsens-Fabrikation


Benjamin R. Barber wies in seinem Vortrag in Stams auf die zunehmende Bedrohung der Freiheit durch den entscheidenden Konflikt der Moderne hin, eine Auseinandersetzung, die der irische Poet William Butler Yeats als ewigen Gegensatz von Gattung und Geist auf den Punkt  brachte.6)  Man muss auch schon eine gehörige Portion an Gesichts- und Geschichtsverlust hinter sich gebracht haben, um in der besonders in den Medien herbeigefieberten Zukunftsvisionen - von einer Welt als globalem Freizeitpark – überhaupt noch ein demokratisch verfasstes Gemeinwesen erkennen zu können. Es mag ja sein, dass Freiheit von vielen vorwiegend überhaupt nur mehr in ihrer virtuellen Form fantasiert werden kann. Allerdings sind wir deshalb immer noch lange nicht am Ende der Geschichte angelangt. Denn "die vielen" machen ja kaum mehr als zehn Prozent der Weltbevölkerung aus. Und die überwiegende Mehrheit der Menschheit hat viel zu reale Sorgen, als dass sie sich an virtuellen Debatten beteiligen könnte. Immerhin sind alleine auf der kleinen Insel Manhattan mehr Kilometer Telephonkabeln verlegt als in ganz Afrika südlich der Sahara (mit Ausnahme von Südafrika) zusammen genommen.

Wenn sich also Benjamin Barber sorgenvoll fragt, wie viel an Demokratie den weichen Despotismus (Soft Despotism) der McWorld überleben werde, dann befindet er sich in guter Gesellschaft. 7) Schon im Jahre 1980 veröffentlichte der amerikanische Politologe Bertrand Gross, der zuvor unter Präsident Jimmy Carter im Weißen Haus gearbeitet hatte, sein Buch Friendly Fascism. Darin entwickelte er eine düstere Zukunftsvision, in welcher die Vereinigten Staaten (und damit langfristig die ganze Welt) der absoluten Kontrolle von Big Business und Big Government, Big Media und Big Public Relations unterworfen wurden. Die Big Guys hätten die absolute Kontrolle über jede Art von Information und nützten sie zur totalitären Manipulation.8)  Orwells Newspeak und DoubleSpeak war demnach vom TripleSpeak abgelöst worden, einer Kommunikationsform, die daraus bestünde, dass die Wahrheit nur mehr bei Elitetreffen geflüstert wird. Der Rest des Publikums müsse dagegen den Jargon verdauen, dem ihm eine mythengläubige und ungebildete Journaille zum Fraß vorsetzen. Die modernen Machthaber verstünden nur zu gut, dass die wachsende Gefügigkeit ihrer Klientel mit der steigenden Zunahme nach geistlosem Konsum verbunden ist.

Offene physische Gewalt und Unterdrückung, historisch gesehen die wichtigsten Zeichen totalitärer Staaten, konnten nun – zumindest in den entwickelten Staaten - fast vollkommen vernachlässigt werden. Das Niederknüppeln anmaßender und aufmüpfiger Bürger gehörte nun ebenso der Vergangenheit an - wie das Aufbegehren und der Protest selbst. Die Versprechungen einer sich ständig nach oben drehenden Spirale von Konsumgütern haben die entscheidende Bresche geschlagen. Consume, ergo sum. Credit Card statt Descartes. Heutzutage würde Unterdrückung eben viel netter und freundlicher (und effizienter) durch die Medienkontrolle erledigt. Nie zuvor konnte die veröffentlichte Meinung derart großflächig manipulieren – und manipuliert werden. Nie zuvor wurde es allerdings auch mit so viel Lächeln und mit so viel gespielter Menschlichkeit erledigt. Ronald Reagans großväterliche Umarmung kommt dabei nicht umsonst in Erinnerung, schließlich wurde er ja nicht nur zum – fälschlicherweise viel belächelten - Synonym für Friendly Fascism. Er war ja auch tatsächlich das Vorbild für die Studie von Bertrand Gross gewesen. Noam Chomsky nannte diesen Vorgang Konsens-Fabrikation (Manufacturing Consent), und dafür haben wir sicherlich alle einige Beispiele parat.9)

Nur: eines muss hier schon unbedingt klar gestellt werden. Einerseits ist der Begriff "Freundlicher Faschismus" von Michael Gross zweifellos viel zu optimistisch, denn nicht einmal im Reich des Spaßes ist alles so freundlich, wie es am Bildschirm erscheint.10)  Und andererseits geht er am Thema vorbei, klingt natürlich viel zu frivol. Denn die Faschismuskeule wird leider allzu häufig bar jeden Sinnes und inflationär geschwungen. Eines sollte uns aber doch zu denken geben: Als 1945 ein amerikanischer General in Berlin meinte, man müsste den deutschen Jungs nur die Baseball-Regeln vermitteln, dann verstünden sie schon auch gleich den Sinn von Demokratie, da konnte der gute Mann eines allerdings noch nicht erahnen. Nämlich die traurige Tatsache, dass die meisten Asylanten im wieder vereinten Deutschland von rechtsradikalen Jugendlichen mit amerikanischen Baseball-Schlägern gejagt wurden.

In der Einladung des Dialogkreises 3 wurde die Frage gestellt, was von den traditionellen Formen der Demokratie im Spannungsfeld von Politik und Wirtschaft überhaupt übrig bleiben werde? Steht das postulierte Gegensatzpaar - hie schrankenloser Welthandel, da "hirnlose Stammespolitik" - aber tatsächlich in unauflösbarer Opposition?11)  Und repräsentiert dies auch die entscheidende Herausforderung?

Seit den 1970er Jahren trichtert uns ein "neo-liberales" Flächenbombardement ein, dass der Markt die Lösung aller Probleme bedeute. Ja, 1989 soll sogar das Ende der Geschichte statt gefunden haben. Der jüngste Entwicklungs-Bericht der UNO kommt jedenfalls zu gegenteiligen Schlüssen. Er warnt eindringlich vor einer rapiden Verschärfung der Ungleichheiten im Rennen um die wichtigste Ressource des 21. Jahrhunderts - die Bildung. Denn die Entwicklung von künstlicher Intelligenz und die Entschlüsselung genetischer Codes haben längst jenen Platz eingenommen, der früher der Suche nach Gold und der Eroberung von Ländern als sicherer Weg zur wirtschaftlichen Macht reserviert war.

Die Markt-Frage ist also eine Macht-Frage. Dies sei kurz im Zusammenhang der zwei ökonomisch bedeutendsten Forschungsprojekte des 20. Jahrhunderts dargestellt: dem Internet und dem Human Genome Project. Die aus diesen Mega-Projekten für Demokratien entstehende Probleme sollten eigentlich jedem klar sein.
 
 

Das Internet


Denn wie müssen die globalen Gesellschaften verfasst sein, dass gerade das Internet zu dem Synonym für freies Unternehmertum werden konnte – obwohl eigentlich die gesamte Forschungs- und Entwicklungsarbeit über mehr als zwanzig Jahre ausschließlich vom Pentagon, d.h. aus Steuergeldern finanziert wurde? Es muss ja nicht gleich die Floskel vom Trojanischen Pferd beschworen werden, aber zu den vielen Ironien des Jahres 2000 zählt ganz gewiss die Tatsache, dass sich ein weltweites Daten-Netz als Metapher der Freiheit gerieren kann.12)

Das Internet und seine Beherrschung - in jedem Sinne des Wortes - wird bei der zukünftigen Interpretation der Welt eine hervorragende Rolle spielen. Das Internet wird nicht nur Informationen in Sekundenschnelle global verbreiten, es wird auch Geschichte machen. Wir müssen bereits jetzt davon ausgehen, dass das Internet von ähnlich säkularer Bedeutung ist wie die Erfindung des Buchdrucks. Zwar wurde die Gutenberg-Galaxie schon mehrmals (etwas frühzeitig) zu Grabe getragen, es besteht aber kein Zweifel, dass die Digitalisierung allen Wissens - und damit der Geschichte - ungeheure Auswirkungen auf das Leben der Menschheit, besonders auf ihre Lebensanschauung (identity vs. eye-dentity) 13)  haben wird.

Der Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft besitzt eine ähnlich bahnbrechende Bedeutung wie der Prozess gegen Standard Oil am Ende des 19. Jahrhunderts. Wir sind gegenwärtig Zeugen des Versuchs, die Welt zu microsoftisieren, und die entscheidende Frage der nächsten Jahre könnte durch die Oppositions-Paare - Encartafication 14)  vs. Emanzipation beziehungsweise Gate Way vs. Gates´ Way - ausgedrückt werden.

Der Verlust des Wissensmonopols durch den Buchdruck leitete zum Beginn der Neuzeit revolutionäre Umwälzungen ein, ohne die das heutige Leben undenkbar ist. Überlassen wir die durch das Internet eingeleiteten globalen Transformationen ausschließlich der technischen und ökonomischen Rationalität, so werden wir uns - wie die schreibkundigen Mönche des Mittelalters - im besten Fall als gnädig geduldete, weil ungefährliche, Spinner, im schlimmsten als Mitglieder einer aussterbenden Spezies wiederfinden.15)  Anders formuliert: sollte die Menschheit anlässlich der totalen Durchsichtigkeit des gläsernen Menschen bei gleichzeitig rasender Zunahme der In-Transparenz des digitalisierten Herrschaftswissens überhaupt eine minimale Chance besitzen, im kommenden Jahrhundert in demokratisch verfassten Gesellschaften zu existieren, so müssen alle ernstzunehmenden Historikerinnen und Historiker des 21. Jahrhunderts - ob wir es wollen oder nicht - notgedrungen auch Hacker sein. 16)

Das Internet wird aber nicht nur Geschichte machen, es wird auch zum wichtigsten Marktplatz, auf dem sich die entscheidenden wirtschaftlichen Auseinandersetzungen des kommenden Jahrhunderts abspielen werden. Und dies betrifft alle Bereiche der Gesellschaft, insbesondere das Bildungswesen. In den nächsten 30 Jahren werden genau so viele Kinder und Jugendliche in den Ausbildungsbereich strömen wie bisher insgesamt in der ganzen menschlichen Geschichte zusammengenommen. Bildung und Wissen werden dadurch zum größten Markt der Zukunft. Und: Fragen der Bildung werden immer mehr zu Fragen über die Kontrolle des Wissens.

Die US-Infotainment-Giganten gehen bereits in ihren gegenwärtigen Marktberechnungen davon aus, dass schon um 2010 die Bildungs-Moderatoren zu den ganz großen internationalen Hollywood-Stars zählen werden. Diese gerade im Entstehen begriffene neue Generation von Star-Lehrern wird den globalen Bildungs-Markt über TV-Kanäle, CD-Rom-Angebote, Kabelsysteme und das Internet beherrschen. 17)  Die gigantischen Zusammenschlüsse im Bereich der US-Infotainment-Industrien lassen, bei fortgesetzter Untätigkeit seitens der europäischen Konkurrenten - mit der Ausnahme von Bertelsmann 18) -, tatsächlich erwarten, dass Disney 19) und Time-Warner 20) schon um 2005 aus den Bereichen Erziehung ebenso viel Gewinn erwarten können wie aus dem Komplex Unterhaltung – und dass Europa wieder einmal das Nachsehen hat.

Um diesen riesigen Erziehungs-Markt werden sich in der nächsten Runde der GATT-Verhandlungen Machtkämpfe zwischen den US-Giganten und den europäischen Zwerg-Produzenten abspielen, die alles bisher da gewesene in den Schatten stellen. Dass die World Trade Organisation diese Gespräche spätestens am 1. Jänner 2000 einberufen wird, hat mehr als symbolische Bedeutung für den entscheidenden wirtschaftlichen Kampf um die wichtigste Ressource der Menschheit des 21. Jahrhunderts: die Bildung. Mit Ausnahme von Rüstungsexporten (und Rauschgift) lässt sich auf keinem anderen Gebiet der Weltwirtschaft so viel Geld verdienen. Dass die Mehrheit der europäischen Entscheidungsträger diese Entwicklung - mit tiefgreifenden ökonomischen und kulturellen Auswirkungen – ignoriert, fällt meiner Meinung nach, um es höflich zu formulieren, in den Bereich der groben Fahrlässigkeit.

Die Kritik des SPD-Mitglieds des deutschen Bundestages, Jörg Tauss, am Unverständnis der deutschen Regierungspolitik gegenüber allen entscheidenden Fragen, die das Internet betreffen, trifft auf all zu viele europäische Politikerinnen und Politiker zu.21)  Falls das Internet bei den Entscheidungsträgern überhaupt eine Rolle spielt, dann als technisches Investitionsproblem und als Motor für Beschäftigung. Niemals jedoch wird die essentielle Frage gestellt, welches Ziel denn eine globale "Informations-Gesellschaft" überhaupt haben soll – und wie darin die Stellung Europas aussehen könnte. Das Nichtstun und Ignorieren bedeutet tatsächlich ja nichts anderes, als dass man sich mit der Machtverteilung auf dem Hard- und Softwaremarkt bereits abgefunden hat. Anders formuliert bedeutet dies schlicht und einfach, dass man vor den US-amerikanischen Herstellermonopolen bereits kapituliert hat.

Falls sich die EU entschließen könnte, umfassende Forschungskapazitäten auf die vielfältigen Möglichkeiten nicht nur der wichtigen technischen Entwicklungen, sondern insbesondere der intelligenten Anwendung digitaler audio-visueller Technologien im Bereich des Erziehungsmarktes zu konzentrieren, besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass Europa zum "Hollywood der Erziehung" werden könnte. Europa hat im 20. Jahrhundert, durchaus aus Eigenverschulden, den Kampf um die Hegemonie im Bereich der populären Kultur gegen die USA verloren. Es gibt aber kein Naturgesetz, dass es im 21. Jahrhundert auch den Wettbewerb im Bereich der Bildung bzw. Hochkultur verlieren muss.22)

Aber die Zeit drängt: zwar steckt "Distance Education" auch in den USA noch in den Kinderschuhen. Aber die führenden US-Universitäten und die Informations-Industrie arbeiten fieberhaft an der Verbesserung der kommerziellen Bildungsangebote.23)  Es ist daher nur mehr eine Frage der Zeit, bis man von jedem Punkt der Erde aus Studien an den renommiertesten Bildungsinstitutionen der Welt belegen kann. Dass viele davon in den Vereinigten Staaten liegen hat wiederum auch mit europäischem Versagen zu tun.24)  Die europäischen Universitäten müssen sich diesen Herausforderungen umgehend stellen, weil sie sonst jeden Anspruch, den Primat auf das eigene intellektuelle und kulturelle Kapital zu vertreten, verlieren. Insgesamt hat das Internet-Geschäft der USA schon 1999 alle anderen Geschäftssparten hinter sich gelassen. So berechnete Ende Oktober 1999 eine Studie der University of Texas in Austin, dass die US-Internet-Wirtschaft bereits 2,3 Millionen Arbeitnehmer beschäftige. Der Zuwachs von 301 auf 507 Milliarden Dollar von 1998 bis 1999 beträgt stolze 67 Prozent. Die Internet-Branche ist damit inzwischen größer als traditionelle Sparten wie beispielsweise die US-Luftfahrtindustrie, die es 1999 auf 355 Milliarden Dollar bringt.(25
 
 

Das Human Genome Projekt


Unter den im 20. Jahrhundert ohnehin schon nicht allzu bescheidenen wissenschaftlichen Mega-Projekten ist das 1990 von der Regierung der USA gestartete Human Genome Project (Menschliche Genom Projekt) tatsächlich das ambitionierteste: hat es sich doch zur Aufgabe gestellt alle genetischen Informationen und chemischen Formeln der menschlichen DNA zu entschlüsseln.(26  Die Arbeiten werden in Kürze abgeschlossen sein. Koordiniert vom US-Energieministerium und vom Nationalen Gesundheitsinstitut sollten innerhalb von 15 Jahren folgende Ziele erreicht werden:
a) die Identifikation der ca. 80.000 bis 100.000 Gene der menschlichen DNA;
b) die Feststellung der Formeln der ca. 3 Milliarden chemischer Verbindungen, aus denen sich die menschlichen DNA zusammensetzen;
c) die datengestützte Verarbeitung dieser Informationen; und
d) die Diskussion der ethischen, legalen und gesellschaftlichen Implikationen (ELSI) dieser Forschung.

Der rapide wissenschaftliche Fortschritt macht es allerdings möglich, dass das Projekt bereits 2003 abgeschlossen werden kann. Dafür wurden bisher fast zwei Milliarden Dollar ausgegeben, (27  wobei das Budget von 27,9 Millionen 1988 auf 303 Millionen im Jahre 1998 anstieg. Ganze drei bis fünf Prozent davon waren dabei - zumindest theoretisch - für ethische Fragen vorgesehen, und die sind ja tatsächlich nicht ganz unerheblich. Welche gesellschaftlichen und philosophischen Auswirkungen hinsichtlich menschlicher Verantwortlichkeit stehen werden diese Forschungsergebnisse mit sich bringen? Was bedeutet dies für das Spannungsfeld eines freien Willens gegenüber einem zu befürchtenden genetischen Determinismus. Wie werden diese Entwicklungen unsere Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit revolutionieren?

Es geht also auch in diesem scheinbar vorwiegend wissenschaftlichen bzw. medizinischen Bereich – gerade im Zusammenhang mit Fragen der Demokratie-Entwicklung - um äußerst brisante Zukunftsfragen:

a) Wer soll die Informationen erhalten? Versicherungen, Arbeitgeber, Gerichte, die Polizei, Schulen, Adoptionsbüros, das Militär?
b) Wo bleiben Privatsphäre und Vertraulichkeit? Wer besitzt diese Informationen überhaupt? Wer hat zu ihnen Zugang? Wozu sollen sie verwendet werden?
c) Wie wird mit der Stigmatisierung jener Personen mit genetischen Abweichungen umgegangen? Was ist überhaupt genetische Normalität?
d) Wer soll denn überhaupt getestet werden? Jede Mutter, jedes Kind oder –präsymptomatisch - überhaupt gleich die gesamte Bevölkerung? Wann? Neugeborene? Brautpaare? Alle Jobsuchenden?
e) Sollten Tests auch dann durchgeführt werden, wenn überhaupt kein medizinischer Grund bzw. keine Heilungsmöglichkeit besteht?
f) Sollten Eltern das Recht haben, ihre Kinder auf spätere Krankheiten zu testen?
g) Sind genetische Tests überhaupt absolut sicher und können sie überhaupt fehlerfrei von Medizinern interpretiert werden?
h) Außerdem berührt dies noch eine ganze Reihe von Fragen der Reproduktion hinsichtlich der Patienteninformation, des Gebrauchs von genetischen Informationen zur Geburtenplanung und der Rechte des Individuums auf Reproduktion.
i) Dazu kommen noch Probleme wie die Ausbildung der Anbieter im Gesundheitswesen und die Information der Patienten, sowie der Öffentlichkeit allgemein, wobei gerade der Entwicklung und Implementierung von Standards und Qualitätskontrollen sicherlich besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. 28)

Für unsere Zukunft ist es schließlich von enormer Bedeutung, dass nun auch diese, ursprünglich aus Steuergeldern finanzierte, US-Gen-Forschung privatisiert wird. Die immensen Gewinne werden nur mehr von den ungeheuren Problemen übertroffen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Denn die ethischen Fragen - von der politischen Kontrolle bis hin zum genetischen Determinismus - werden dadurch nicht gerade geringer, dass sie nun von Großkonzernen entschieden werden. Die Regierung Clinton geht bei der Genom-Forschung exakt jenen Weg, den alle vorhergehenden US-Administrationen beschritten. Nur dieses Mal geht es um die Wurst: denn es handelt sich hier um nicht mehr und nicht weniger als um die Eigentumsrechte (Patente, Copyrights etc.) sowie um die ökonomische Kontrolle und Verfügbarkeit über den menschlichen Gen-Pool.
 
 

Habe Regierung, verkaufe Einfluss


Allerdings muss man sich bei der Verflechtung der Regierungen der Industrie-Staaten mit den großen Korporationen ohnehin schon lange die Frage stellen, ob es überhaupt noch einen Unterschied zwischen Regierungen und Vorstandsetagen gibt. Ein wunderschönes Beispiel dafür liefert gerade die Vorbereitung der nächsten Tagung der Welthandelsorganisation (World Trade Organisation WTO) Ende November in Seattle. Die Tagung der obersten Regierungsvertreter und Beamten der Wirtschaftsministerien der Regierungen der ganzen Welt wird vorbereitet von der WTO Seattle Host Organization. Und dieser Gastgeber-Organisation stehen keine geringeren Kaliber als Bill Gates (Microsoft) und Phil Condit (Boeing) vor.

Für die kleine Spende von 250.000 Dollar (Smaragd-Stufe) dürfen fünf Vertreter der jeweiligen Spender-Firmen an einem exklusiven Minister-Essen teilnehmen, weitere vier können sich an den parallel laufenden Privatkonferenzen neuestes Herrschaftswissen aneignen, und natürlich prangt das Firmenlogo beim Wirtschaftsgipfel ganz einträchtig und offiziell bei den Staatssymbolen. Zu den Smaragd-Firmen gehören Allied Signal/Honeywell, Deloitte & Touche, Ford, General Motors, Microsoft, Nextel, Boeing, US-West und der Bundesstaat Washington. Für die Diamanten-Stufe (150.000 bis 249.999 Dollar) gibt es ein bisschen weniger Einfluss, aber kaum weniger potente Sponsoren. Zu ihnen gehören immerhin Activate.com, UPS und Weyerhaeuser. Zu den Platin-Stufe-Spendern (75.000 bis 149.999) dürfen sich immerhin noch AT&T, Bank of America, Eddie Bauer, Hewlett Packard und Seagram´s zählen. Die unterste Latte der Gold-Stufe (25.000 bis 74.999 Dollar) inkludiert Firmen wie Caterpillar, IBM, Lucent und U.S. Bancorp. Wenn der Einfluss der Wirtschaftsgiganten auf die Regierungen auch noch selten so offen gezeigt wurde, so handelt es sich bei dem Treffen in Seattle durchaus um keinen Einzelfall. Schon beim letzten G-7 Treffen in Denver ließen sich die Präsidenten und Premierminister der mächtigsten Staaten der Welt war von den Top-Firmen der Welt verwöhnen, selbstverständlich vollkommen unverbindlich. Ja selbst beim 50 Jahre Jubiläum der NATO in Washington, D.C. zahlten die Wirtschaftskapitäne der Dutzend führenden Weltfirmen jede eine Viertelmillion Dollar dafür, dass sie während der Feierlichkeiten als Direktoren des NATO Gastgeber-Komitees fungieren durften.(29  Es war also für alles gesorgt. Nur das Banner "Verkaufe Regierungseinfluss gegen Bargeld" fehlte.

"Es ist nicht sehr schön, wenn ein Land den Entertainment-Bereich der ganzen Welt beherrscht," so klagte Michael Dornemann, der Vorstand des Bertelsmann Fernsehens, jüngst im Understatement des Jahres, als er die Fusion der zwei US-Mediengiganten Viacom und CBS, die, mit 80 Milliarden Dollar, bisher größte Medienfusion der Geschichte überhaupt, kommentierte. Wie schön wird es dann erst sein, wenn ein paar Firmen die Patente über den Gen-Pool des Menschen beherrschen?

Die Markt-Frage ist also die Macht-Frage, aber die wirklich entscheidenden Fragen lauten eigentlich:
Wo ist hier der Markt?
Und die Macht?
Und die Demokratie?
 

1) Lester R. Brown und Brian Halweil, "India Reaching 1 Billion on August 15: No Celebration Planned" Worldwatch News Brief 10. August 1999
HYPERLINK   http://www.worldwatch.org/alerts/990813.html""
[accessed  20. September 1999]

2) Andrea Hurton, "Das dritte Jahrtausend hat längst begonnen" 7. September 1999
HYPERLINK   http://www.bz-online.de/nachrichten/mantel/kultur/kultur3_0907.htm
[accessed 29. Oktober 1999]

3) Steven Jay Gould, Questioning the Millennium: A Rationalists Guide to a Precisely Arbitrary Countdown (New York: Harmony Books, 1999)

4) Die Zahlen stammen aus "6 milliards d'Hommes. Une exposition du Musée de l'Homme Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris"   HYPERLINK   http://www.popexpo.net/francais.html
[accessed 24. September 1999]

5) Bruce Marshall (Hg.), Die Welt von Heute. Die Geographie als Grundlage von Politik, Wirtschaft und Kultur (München: Südwest Verlag, 1992)

6) Benjamin R. Barber, Coca Cola und Heiliger Krieg: Wie Kapitalismus und Fundamentalismus Demokratie und Freiheit abschaffen (München: Scherz Verlag, 1998)

7) Benjamin R. Barber, "Can Democracy Survive the Soft Despotism of McWorld?" Vortrag anlässlich der Interventionen 99 Stams
HYPERLINK   http://www.tirol.com/interventionen/
[accessed 29. Oktober 1999]

8) Bertrand Myron Gross, Friendly Fascism: The New Face of Power in America (M. Evans & Co, 1980)

9) Edward S. Herman und Noam Chomsky, Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media (New York: Pantheon Books, 1988);  "Who Runs America?" Forty Minutes With Noam Chomsky. Interview by Adrian Zupp
HYPERLINK   http://bostonphoenix.com/archive/features/99/04/01/NOAM_CHOMSKY.html

10) Reinhold Wagnleitner, "The Empire of the Fun, or Talkin´ Soviet Union Blues: The Sound of Freedom and U.S. Cultural Hegemony in Europe" in Diplomatic History vol 2, no. 3 (Summer 1999): 499-524.

11) Und ist ethnische Säuberung mit der Mistgabel tatsächlich hirnloser als ein Bombardement mit einem Tarnkappenbomber?

12) Auf das Problem des Überwachungsstaates (mit dem weltweiten Abhörsysteme der NSA, Enfopol, Echelon etc.) sei nur am Rande hingewiesen.

13) Reinhold Wagnleitner,   "American Cultural Diplomacy, the Cinema, and the Cold War in Central Europe" in Working Papers in Austrian Studies, 92-4, Center for Austrian Studies, University of Minnesota, Minneapolis, April 1992: 1-19. HYPERLINK   http://www.socsci.umn.edu/cas/924.htm
[accessed 07.07.1999]

14) Bei Encarta handelt es sich gleichsam um die Mutter aller CD-Rom Enzyklopädien, die, von wem sonst, natürlich von Bill Gates kontrolliert und gegenwärtig zu Dumping-Preisen auf den Markt gedrückt wird. Befindet man sich einmal im Reich von Encarta, so soll man auch auf den interaktiven Links im Internet nur mehr dorthin, wo die Produzenten wollen. Das Internet wird damit gewissermaßen zum Intranet der Firma Microsoft.

15) Zur Cyberkultur siehe David Porter, Internet Culture (New York: Routledge, 1997); Margaret Wertheim, The Pearly Gates of Cyberspace (Virago Press, 1999); Rew Calcutt und Andrew Calcutt, White Noise: An A-Z of the Contradictions in Cyberculture (St. Martin´s Press, 1998)

16) Bruce Sterling, The Hacker Crackdown (Penguin Books, 1994); Steven Levy, Hackers (Penguin Books, 1994); Robert Merkle, The Ultimate Internet Terrorist: How Hackers, Geeks, and Freaks Can Ruin Your Trip on the Information Superhighway...and What You Can Do to Protect Yourself (Paladin Press, 1998); Tsutomu Shimomura und John Markoff, Data Zone. Die Hackerjagd im Internet (München: dtv, 1997)

17) Zum "Hundertjährigen Krieg" um die Herrschaft über die populären Zeichensysteme zwischen Europa und den USA siehe David Puttnam, The Undeclared War: The Struggle for Control of the World´s Film Industry (London: HarperCollins, 1997)

18) HYPERLINK   http://www.bertelsmann.de
[accessed 07.07.1999]

19) HYPERLINK   http://www.disney.com
[accessed 07.07.1999]

20) HYPERLINK   http://www.pathfinder.com/corp/
[accessed 07.07.1999]

21) Christiane Schulzki-Haddouti, "Informationstechnologien als Jobknüller" Spiegel online 29. Oktober 1999
HYPERLINK   http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,49769,00.html
[accessed 2. November 1999]

22) Reinhold Wagnleitner, Coca-Colonisation und Kalter Krieg: Die Kulturmission der USA in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg (Wien, Verlag für Gesellschaftskritik, 1991)

23) Visit the World Lecture Hall:
HYPERLINK   http://www.utexas.edu/world/lecture/
[accessed 07.07.1999]

24) Carl Shapiro und Hal R. Varian, Information Rules: A Strategic Guide to the Network Economy (Harvard Business School Press, 1998); Kevin Kelly, New Rules for the Economy: 10 Ways the Network Economy Is Changing Everything (Fourth Estate 1998); Keith Harry,  Higher Education Through Open and Distance Learning (Routledge, 1999)

25) "USA – Internet Wirtschaft boomt" Der Spiegel 27. Oktober 1999
HYPERLINK   http://www.spiegel.de/wirtschaft/konjunktur/nf/0,1518,49567,00.html
[accessed 3. November 1999]

26) Bei den Genomen handelt es sich um die für eine Spezies charakteristischen Sets von Genen, die alle genetischen Informationen eines individuellen Organismus beinhalten.

27) Diese Summe wurde von den US-Gentechnikfirmen alleine im Jahre 1999 investiert.

28) Ethical, Legal, and Social Issues (ELSI) of the Human Genome Project
HYPERLINK   http://www.ornl.gov/hgmis/resource/elsi.html
[accessed 16. September 1999]

29) Russell Mokhiber und Robert Weissman, "Corporate Panhandling in Seattle" MOJO wire 28. Oktober 1999
HYPERLINK   "http://www.motherjones.com/fotc/fotc8.html
[accessed 28. Oktober 1999]