16 Jahre Innsbrucker Studien Verlag


Der Innsbrucker Studienverlag zaehlt nach 16 jaehriger Taetigkeit zu den interessantesten und profiliertesten Wissenschafts- und Kulturverlagen Oesterreichs. Ich habe in den letzten Jahren eine Reihe von Buechern des Verlages im Electronic Journal Literatur Primaer besprochen.
Mich haben vor allem Publikationen zur Zeitgeschichte bzw. Geschichte der zweiten Republik interessiert, die in erstaunlich guter Qualitaet von unbefangenen HistorikerInnen der juengeren Generation verfasst worden sind.

Das Verlagsspektrum an Publikationen geht ueber das historische Segment weit hinaus. So werden nicht nur Buecher zur Zeitgeschichte, im speziellen auch zur juedischen Geschichte verlegt, sondern ebenso zum weiten Themenfeld der Pädagogik, Didaktik und Deutschdidaktik, zu Kultur- und Sozialwissenschaften, zur Regionalgeschichte und uebers Recht, wie im speziellen Freimaurerliteratur.

Besonderes Augenmerk gilt der Medienwissenschaft, Kommunikation und deren Implikationen in Politik, Literaturwissenschaft, Filmwissenschaft, Musikwissenschaft, Frauenforschung, Sozialwissenschaft Philosophie und allgemeiner Kulturwissenschaft.

Die Verlags Promotion laeuft kompetent ueber das Internet, bisher mit Bravour geleistet von Katrin Oblasser, die leider den Verlag verlaesst. Der On-Line Katalog ist uebersichtlich und bis ins Detail gut gestaltet und mit bequemen On-Line Bestellfunktionen ausgestattet.

Der Verlag in Selbstdarstellung:

Der Studienverlag: Ein junges, engagiertes Team von FachlektorInnen, das ein vielseitiges Programm betreut.

Elfriede Sponring und Markus Hatzer gründeten den Verlag 1990 in Innsbruck mit dem Ziel, wissenschaftliche Literatur auch einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Mittlerweile bestehen weitere Niederlassungen in Wien und Bozen. Das Verlagsteam besteht heute aus 17 MitarbeiterInnen; sie sorgen in den Bereichen Lektorat, Marketing, Grafik, Produktionsüberwachung und Kundenbetreuung für die optimale Umsetzung interessanter Buchideen.

Der Studienverlag ist ein Forum für aktuelle wissenschaftliche Diskussionen, kontroversielle Themen und interdisziplinäre Betrachtungsweisen. Die Schwerpunkte bilden die Kultur- und Sozialwissenschaften, wo insbesondere das Ineinanderspiel und die Verbindungen von Kultur, Gesellschaft, Geschichte und Politik im Mittelpunkt stehen. Aktuelle wissenschaftliche Strömungen wie die Frauen- und Genderforschung und die Zeitgeschichte Österreichs oder auch innovative Entwicklungen innerhalb der Pädagogik besitzen einen festen Platz im Programm des Studienverlags.

Zu den etwa 1.500 lieferbaren Titeln kommen jährlich etwa 80 Neuerscheinungen sowie ca. 15 Neuauflagen. 12 renommierte Zeitschriften aus den Bereichen Geschichte und Zeitgeschichte, Pädagogik und Medienwissenschaft erweitern das Programm.

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Der Sudienverlag bietet nicht nur ein interessantes wie wertvolles Buchprogramm, sondern betreut eine Reihe von Zeitschriften. So zbsp. ide - informationen zur deutschdidaktik

ide ist die Zeitschrift für den Deutschunterricht.
ide ist das Podium für den ständigen Erfahrungsaustausch zwischen DeutschlehrerInnen in der Praxis.
ide öffnet Klassenzimmer und Konferenzräume: Informationen und Kommunikation über Praxis und Projekte, über Erfahrungen, Reaktionen, über Wünsche und Horizonte.
Für alle Schultypen. Für alle Schulstufen.

Der Band Fernsehen beinhaltet eine Reihe von Aufsaetzen zum Thema aus aktuellersten Sicht. Thomas Steinmauer schreibt ueber die Geschichte und die Zukunft des Fernsehens. Rainer Winter bietet eine kritische Sicht der Fernsehkultur im 21. Jahrhundert und hebt die sich abzeichnende Konvergenz von Internet und Fernsehen hervor.
Caroline Roth behandelt die crossmedialen Synergien am Beispiel von Starmania und erkennt darin einen Zukunftstrend.

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Die Reihe Schulentwicklung behandelt Theorie und Praxis des Unterrichts. Ein Titel daraus ist:

Schulentwicklung in Lernender Organisation von Gottfried Petri ISBN: 3-7065-4351-6

Auf dem Weg zur Verbindung von Praxis und empirischer Unterrichtswissenschaft

Die Schulentwicklung befindet sich derzeit in einer sehr bewegten Phase - dies eröffnet aber gleichzeitig die Chance, Bildungsziele und Entwicklungsmodelle neu zu formulieren bzw. zu überdenken. Es genügt nicht, Bildungsziele nur gesetzlich zu verankern und Lehrende auf anspruchsvollem Niveau auszubilden. Neue Lösungsvorschläge in Bezug auf das Lehren und Lernen zeichnen sich durch die gegenseitige Ergänzung von empirischer Forschung und Entwicklungstätigkeit ab. Technische Möglichkeiten wie die diagnostische Psychologie, die verhaltenswissenschaftliche Methodik der Planung und der Auswertung von Versuchen sowie die elektronische Datenverarbeitung dienen hierfür als ausgezeichnete Hilfsmittel. Schließlich kommt es auch entscheidend darauf an, in welcher Weise die Entwicklung des gesamten Bildungssystems forciert wird, sodass langfristig auf nachhaltige Bildungsergebnisse zurückgegriffen werden kann.

Bildungsziele und Entwicklungsmodelle neu formulieren und überdenken !

Klar, vordringlich nach den katastrophalen Pisa Studien Ergebnissen in den europaeischen Laendern und nach einer offensichtlich voellig verfahrenen heimischen Bildungspolitik, die offensichtlich weder dem Zeitenwandel noch den neuen Inhalten gerecht geworden ist.

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Wichtige wie relevante Informationen finden sich in den Informationen zur Politischen Bildung herausgegeben vom Forum fuer politische Bildung.

Die Informationen zur Politischen Bildung sind speziell für ein Zielpublikum konzipiert, das sich mit Politischer Bildung und deren Umsetzung befasst. Die Reihe greift aktuelle gesellschaftspolitische Veränderungen und neue Themen auf. Neben gut lesbaren, prägnanten Beiträgen bietet ein ausführlicher Didaktikteil Unterrichtsbeispiele, Projektvorschläge und Materialien.
Im wissenschaftlichen Beirat sind alle politikwissenschaftlichen Institute der Universitäten Österreichs sowie benachbarte und für die Politische Bildung relevante Disziplinen vertreten.

Das Heft Nr. 25 Sicherheitspolitik, Sicherheitsstrategien, Friedenssicherung, Datenschutz, in Redaktion von Mag. Gertraud Dienhofer, referiert die Veraenderung der Sicherheitspolitik unter Bedingungen des radikalen Terrors im langen Schatten des Anschlages von 9/11 in NYC sowie die noetigen sicherheitspolitischen wie sicherheitstechnischen Massnahmen., u.a. ueber den Patriot Act, die nationale Sicherheitstrategie der USA und ihr europaeisches Pendant, ueber das System der Vereinten Nationen und ueber den Sicherheitsrat in umfassender wie erhellender Weise.

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Im Band 16 der Reihe Geschichte und Oekonomie, herausgegeben von Josef Nussbaumer wuerdigen Andreas Exenberger und Carmen Cian Der weite Horizont; Globalisierung durch Kaufleute ISSN 1022 - 2308 den wesentlichen Anteil der Kaufleute im Mittelalter, vor allem aus den Hansestaedten und aus Venedig, an den Vorformen der Globalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen und des Warenaustausches.

Das vorliegende Buch hinterfragt gängige Vorstellungen über das Mittelalter und allzu einfache Globalisierungskonzepte und liefert auch detaillierte Einblicke in zwei unterschiedliche und dabei doch ähnliche Welten aus der Vergangenheit Europas.

Vergeblich gesucht habe ich nach der Nennung Marco Polos. Aber das macht nichts. Die Vielfalt der dargestellten Beziehungen heben die Ausblendung des Mythos von Il Millione auf.

Marco Polo (1254 vermutlich in Venedig geboren; † 8. Januar 1324 in Venedig) war ein venezianischer Händler, dessen Familie wohl ursprünglich aus Dalmatien stammte und der durch die Berichte über seine China-Reise bekannt wurde. Kritische Historiker (China-Forschung) haben an der China-Reise Polos inzwischen berechtigte Zweifel, weil z.B. die Chinesische Mauer nicht erwähnt wird, die nach einem 17-jährigen Aufenthalt beim Großkhan sicher eine Erwähnung wert gewesen wäre.
wikipedia

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Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften ÖZG

Die Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (ÖZG) ist ein zentrales Medium zur Diskussion in und zwischen den Einzeldisziplinen der Geschichtswissenschaften. Sie bringt Artikel über aktuelle Forschungen zu allen Epochen, besonders der Disziplinen Sozialgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Kulturgeschichte (historische Kulturwissenschaft), Geistesgeschichte und Wissenschaftsgeschichte. Besondere Berücksichtigung finden Debatten um die Wissenschaftskonzepte dieser Disziplinen, ihre Forschungsmethoden und ihre Theorien.

Mikulás Teich/Albert Müller (Hrsg.) Historia Magistra Vitae ?

Unsere simple Überlegung war, den aus der Antike stammenden Satz "historia magistra vitae" mit einem Fragezeichen zu versehen. Wir baten Historikerinnen und Historiker, sich mit dieser Frage-als-Überschrift, mit diesem Thema, das implizit oder explizit vielfältig und dauerhaft präsent ist, erneut auseinander zu setzen, dabei die eigene Perspektive einzubringen und nach Möglichkeit auch die Frage zu beantworten, was es denn - auch jeweils individuell - sein könnte, das aus der Geschichte gelernt werden kann. Bei der Auswahl von möglichen Autorinnen und Autoren achteten wir darauf, dass schon aufgrund ihrer fachlichen Spezialisierungen ein möglichst breites Spektrum an Antworten zu erwarten war. Was nun vorliegt, erscheint uns von einigem Interesse und jedenfalls eine weitere Diskussion in einem größeren Zusammenhang stimulierend.

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Ob der Studien Verlag zu einem wirklich erfolgreichen Projekt wirkt, haengt von der Akzeptanz und Kauflust der LeserInnen ab. Und das sei diesem qualitaetsvollen wie engagierten Verlag gewuenscht.
F.K.

  • Studienverlag Innsbruck

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