Transatlantica Vol.I. und Vol.II im Innsbrucker Studienverlag

Der Innsbrucker Studienverlag stellt 2006 eine neue wie interessante Editionsleiste vor.

TRANSATLANTICA

Schwerpunkt: die Geschichte der transatlantischen Beziehungen zwischen Oesterreich, Nord- und Suedamerika.


Volume 1 Transatlantic Relations, herausgegeben von Klaus Eisterer und Guenter Bischof, ueber die Beziehungen von Oesterreich nach Lateinamerika im 19en und 20en Jahrhundert, beinhaltet an die fuenfzehn Beitraege.
U.a. schreibt Christa Riedl Dorn ueber oesterreichische Entdeckungsreisende im 19.Jhdt, Rudolf Angstner ueber Oesterreichisch Ungarische Konsulate suedlich des Rio Grande von 1828 - 1918.

Ueber die oesterreichische Emigration zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg berichtet Ursula Prutsch und ueber die Flucht von Nazikriegsverbrechern via Suedtirol nach 1945 schreibt Gerald Steinacher.

Das Thema oesterreichischer Solidaritaet mit dem Chile Salvatore Allendes und den Nicaraguanischen Sandinisten wird von Herbert Berger und von Margit Franz aufbereitet.

Im Kapitel Kulturelles Echo wird von Franz Grafl die Rezeption des lateinamerikanischen Films in Oesterreich von 1960 bis ins Heute dargestellt und Eva Maria Stehlik schreibt ueber den Boom der lateinamerikanischen Literatur im deutschen Sprachraum.

Leider habe ich nichts gefunden ueber die Biennale in Sao Paulo, die in den 50er und 60er Jahren neben Venedig beliebtes Beteiligungs- wie Reiseziel oesterreichischer bildender KuenstlerInnen gewesen ist.
Einer der verantwortlichen Kuratoren war Arnulf Neuwirth (Abu Nif), eine wichtige Kuenstlerpersoenlichkeit, die leider voellig in Vergessenheit geraten ist.


Volume 2 Amadeus meets Satchmo, herausgegeben von Reinhold Wagnleitner, widmet sich dem interkulturellen Austausch von klassischer Musik und dem Jazz bzw. deren Beruehrungen und doch eher seltenen Ueberschneidungen.


Der Jazz hat zweifellos grosse Bedeutung in der Oeffnung Oesterreichs in den 50 er Jahren nach den USA wie allgemein nach aussen. Neben Rock and Roll und infolge die Popmusic der Woodstockgeneration war der Jazz zweifellos fuer die oesterreichische Jugend der erste Impuls und ein Akt der Befreiung, der gerne angenommen worden ist, der fuer die Zukunft geschmacksbildend wurde.

Ueber das wichtige wie bedeutende Kapitel neuerer Musikgeschichte, die Einfuehrung des Musicals in Europa durch Marcel Prawy, der u.a. Gershwin und Bernstein im europaeischen Musikleben verankerte, der andererseits wesentlich fuer den Transfer der oesterreichischen Klassik in die USA, vor allem im Zusammenwirken Staatsoper und New Yorker Metropolitan Opera, verantwortlich war, habe ich in diesem Kompendium vergeblich gesucht.

U.a. schreibt S.Frederick Starr ueber Amadeus and Satchmo, Oliver Rathkolb ueber Continuity and Discontinuity in Mozarts Exploitation by Nazi German and Postwar Austrian Cultural Policies: 1938 - 1945 and 1945 - 1955.
und Berndt Ostendorf schreibt ueber Jazz Funerals and the Second Line.


Ueber die aktuelle Gleichstellung von E und U, von Classic und Popular Rock habe ich im Juni dieses Jahres selbst erfahren. Die Tickets zum Stones Konzert im Wiener Prater Stadion habe ich mir in einem eleganten Kartenbuero im Palais Tedesco, gleich gegenueber der Staatsoper abgeholt. In der Hauptschiene vertreibt dieses Buero vor allem die Tickets zum aktuellen Mozartjahr 2006.

times are changing, times goes bye... music comes again !


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