Hypertexter & Cybernauten


© Franz Krahberger, 11/2012




CONNECTED


Permanent sich aendernde Perspektiven, verbunden mit Symbolik und Ikonologie, beachtet, allerdings nicht in statischer Form, sondern im neu sich bildenden Sinn, in Paradoxien, in dynamischer Metamorphetik. Interaktive Wirkmuster, Eingriffe und Reflexionen, Wellen und Quanten im allgemeinen Feld des Internets.

Kybernetik interessiert mich seit nun mehr als 40 Jahren. Norbert Wieners Cybernetics > Kybernetik >> Regelung und Nachrichtenübertragung in Lebewesen und Maschine < erwies sich als praegende Lektuere. Das Wechselspiel von Technik und Humanismus in positiven wie negativen Auswirkungen, des Verhaeltnis von Literatur und Informatik bewegt mich seit Anbeginn. Dieses Spiel ist insgesamt noch lange nicht am Ende angelangt.

Ende der 60 er Jahre begannen sich die meisten Wissenschaften zu spezialisieren, man ging seinen eng begrenzten Weg, wich dem Universalismus aus. Der Universalismus war jedoch nie am Ende. Er pflanzte sich in den kybernetischen Wissenschaften fort, durchdrang die Oeko Bewegung. Frederic Vester stellte bereits 1970 dem linearen Denken das vernetzte Denken gegenueber, um den der Natur inerten komplexen Gesetzen, Regeln und Mustern gedanklich und modellhaft entsprechen zu koennen. Vester wurde so einer der wesentlichen Wegbereiter der Umweltbewegung.

Eine besondere Form kybernetischer Welterfassung stellt das I Ging, das chinesische Buch des Wandels mit seinen 64 Zeichen, die unterschiedliche Seins- und Bewusstseinszustaende bezeichnen, dar. Entgegen der linearen, chronologischen Zeitauffassung, erlaubt das I Ging interaktive Weltauffassung in Permutationen, differenziert in dualer Teilung, in unterbrochener und durchgezogener Linie, Yin OR Yang. Die Botschaften des I Ging werden im Zufallsprinzip durch Muenzenwurf bzw. mittels Schafgarbenstengeln ermittelt. Man kann die Struktur des I Gings als eine frueh ausgereifte Form des Hypertextes ansehen, der die Moeglichkeiten des linearen Textes uebersteigt und faehig ist, den Rahmen zu wandeln.

Die digitale Denkweise und damit die digitale Maschine hat ihre Vorlaeufer in der asiatischen Denktradition. Die binaere Schreibweise 0/1 wurde erstmals vom universellen Denker Gottfried Wilhelm Leibniz entworfen. Er selbst wiederum ist vom chinesischen Orakel- und Weisheitsbuch I Ging inspiriert worden. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf den Briefwechsel von Leibniz mit dem Jesuitenpater und Chinamissionar Bouvet.

Fuer Kurt Goedel, naechster Gespraechspartner von Albert Einstein in Princeton, war Leibniz neben Parmenides und Aristoteles das grosse Vorbild. Douglas Hofstadter hat Ende der 70 er Jahre das Kultbuch Goedel, Escher, Bach auf den globalen Buchmarkt gebracht, in dem der grosse digitale Traum der DNS entlang ausgebreitet worden ist. Mit Leibniz duerfte er sich jedoch nicht ausgekannt haben. Da musste halt Bach herhalten und mit Escher laesst sich aller Raum paradox verkruemmen. Alles laesst sich kaschieren, wenn es nur unendlich genug erscheint.

Im I Ging werden in einer binaeren Sprache, durch die geschlossene und die unterbrochene Linie, 64 Seins- und Wandlungszustaende in jeweils 6 Unterteilungen vorgefuehrt. Das I Ging ist beispielhaft zu nennen für eine kybernetisch und interaktiv verwandlungsfaehige Weltvorstellung.

Einen aehnlich vergleichbaren kombinatorischen Versuch hat im 12. Jahrhundert der spanische Mystiker Ramon Lull mit seiner Ars Magna Kombinatorika unternommen. Leibniz hat darueber in seiner Dissertatio de Arte Combinatoria gearbeitet . Leibniz geht weiter als Lull und sein Zeitgenosse Athanasius Kircher, der seine Ars magna Sciendi zur selben Zeit veroeffentlicht hat. Leibniz beabsichtigte in seiner neugefassten Kombinationskunst mit einer universellen Sprache saemtliche Wissenschaften zu vereinigen und methodisch zusammen zu fuehren.

Babylon Projekt Franz Krahberger 1997

Man kann das als eine Vorform der modernen Kybernetik ansehen, eine Analogie zu einer Struktur, die in anderer und avancierterer Weise die technische Beweglichkeit, die Bestimmung der gesellschaftlichen Beziehungen, zbsp. in Marketing und Politik, die Humanmedizin sowie akut die reale Erfassung unserer katastrophalen Umweltbeziehungen und deren Gewichtung erlaubt.

Ende der 60 er Jahre kam der Begriff der Interdisziplinaritaet auf, der in Osterreich vor allem Institut fuer hoehere Studien, ehemals Ford Institut, in Wien ausgegangen ist. In Abwandlungen kam diese Auffasssung etwas spaeter der Gruendung der Grazer Autorenversammlung zu gute, die den Autorenstatus sowohl den Literaten, den Fotografen, den Filmemachern, Musikern und Neuen Medien Machern zubilligte. Heute ist diese Organisation aus dem Diskurs gedraengt, da sie ihren Gruendungsauftrag und die damit verbundenen Intentionen vernachlaessigt hat.

Mit dem Internet kam Bewegung in die Informatik. Bewegung und Wandel in Richtung universaler und globaler Kommunikation. Die Entwicklung vom Linearen Denken zum vernetzten Denken, zum vernetzten Handeln erfuhr ihre kommunkationstheoretische und praktische Erweiterung vom linearen Text zum Hypertext in globaler Vernetzung. Parallel zur Stratosphaere oeffnete der Cyberraum seine Tore. IBM schaltete global TV Spots, in denen Nonnen den Neuen Himmel besangen. Das war vor dem Absturz der New Oekonomy und dem temporaeren Niedergang Californiens. Aktuell wurde Papst Benedikt Weltpresse Quer durch beim Twittern vor dem Laptop gezeigt. Lange Zeit hat der Vatikan das WorldWideWeb dem Reich des Boesen zugeordnet. Jetzt duerfte der Vatikan drauf gekommen sein, dass das Internet auch himmlisch sein kann.

Der menschliche Traum ist gross und es braucht Zeit bis er sich dem Moeglichen und dem Nuetzlichen angepasst hat. Dialektik von Zufall und Notwendigkeit: Letztere entscheidet die Praxis, der erstere befluegelt die Phantasie.

Tatsaechlich lag die kreativste Zeit des Netzes vor 2000, vor der Vereinnahmung durch Kommerz, Unternehmenskommunikation und dem Massenmedium web2.0, das vor allem Plattformen zu beliebigen Austausch von Alltagsinformationen mit riesigem Zulauf und Gewinnen bietet.

Es ist nicht leicht, eine Website, die dem trivialen Mainstream nicht huldigt, da sie gegenueber dem Zeitgeist die noetige Skepsis vorzieht, so lange im Netz halten zu koennen und nach wie vor respektable Leserzahlen vorzuweisen, ohne in der inhaltlichen Entwicklung angepasste Kompromisse einzugehen.

Heute zeigt sich, dass der liniare Text durch die Hypertextstruktur nicht voellig ersetzt werden kann, dass dies nicht einmal wuenschenswert ist, da bestimmte Qualitaeten verloren gehen wuerden. Die Angst Villem Flussers vor der digitalen Zukunft, an der er nicht mehr teilhaben wollte, war jedoch unbegruendet. Die Anmassung digitaler Totalitaet fuehrt allerdings zu Deformierungen, die in Stress und Angst versetzen.

Man muss das Internet und den Hypertext als eigenstaendiges Medium betrachten, das den linearen Text nicht aufhebt, sondern ihn und ergaenzt und eine neue Dimension hinzufuegt. Das Neue Medium entwickelt generell eigene Formen, die mit dem linearen Text und dessen Sinnvermittlung nur mehr wenig zu tun haben.

Das Electronic Journal Literatur Primaer ist ein spezieller HYPERTEXT, der mit dem generellen HYPERTEXT des Netzes im CYBERSPACE kybernetisch interaktiv verbunden ist. In einem Buch kann man von vorne nach hinten lesen, und man kann vor und zurueck blaettern. Verbunden mit einem praezisen Begriffs- und Namensindex ist das Buch nach wie vor her dem Hypertext gleichwertig und gewiss nicht unterlegen. Vor allem fuehrt gut recherchierter und stringent stukturierter Content in Buchform eher zu nachhaltiger Erinnerung als die frei floatende Netzinformation, die zunehmend zum Unterhaltungsmedium geraet. Das ist eine der wesentlichen Qualitaeten, warum ich nach wie vor zu Buechern greife, obwohl ich taeglich ein ansehnliches On-Line Lesevolumen zustande bringe. Hier zeigt sich, dass das sogenannte Surfen sich eher an Schlag- und Signalbegrifflichen orientiert. Wichtiges wird in den Speicher geholt, um es bis ins Detail erfassen zu koennen. Tatsaechlich wirkt das Lesen von linearen Printtexten konzentriert und ist so dem reflexiven Mitdenken naeher als das etwas fluechtige wirkende On_Line Medium. Fluechtigkeit schafft mehr Abhaengigkeit als rezeptive Konzentration. Die tatsaechliche Wirkungsmaechtigkeit sogenannter demokratischer Info Hypes wird meine Meinung nach ueberschaetzt. In Organisationsfragen nach der Methodik der vituellen Vereinbarung freier (realer) Treffen ausgezeichnet, in politischer Nachhaltigkeit fraglich.

Im Netz ist es von Vorteil, die Kunst des schnellen Lesens und des raschen Erfassens von Strukturen zu beherrschen. Damit habe ich keine Probleme, ich bin da genau genug und verfuege ueber gute Merkfaehigkeiten.

Trotzdem hat der cybernetische Hypertext gegenueber dem Buch einen bemerkenswerten Vorteil. Ist das Buch einmal gedruckt, ist alles vorbei und man kann nichts mehr hinzufuegen. Es ist prinzipiell statisch. Die Gutenberggalaxis wird erst durch menschliche Rezeption & Reflexion dynamisiert.

Hingegen das Netz, der HYPERTEXT & CYBERSPACE sind in sich dynamisch und interaktiv organisiert. Beide verfuegen ueber Zeitschleifen, auf denen man bequem fruehere, also vergangene Texte on-line korrigieren bzw. um aktuell eingetretene Ereignisse ergaenzen kann. Man sollte sich jedoch vor Manipulationen und Verfaelschungen hueten. Der digitale HYPERTEXT ist das optimale Structure Tool fuer progressive Textveraenderungen. Die Vergangenheit laesst sich so aus der Rezeption des Gegenwaertigen veraendern und ergaenzen. Der konkrete Blick in die Zukunft ist uns in seiner Diskretheit nach wie vor verwehrt. Allerdings: man kann in Fakten hochrechnen. Forcasting gelingt bereits ganz gut, der Wetterbericht arbeitet damit taeglich, und nicht allein er zeigt, was er kann.

Analog gedacht entspricht die Form des Buches an sich durchaus dem hermeneutischen Modell Isaac Newtons und der Mechanik Descartes. Den relativistisch expandierenden universellen Vorstellungen Einsteins ist der Film nahe gekommen, und das Netz an sich und dessen Entfaltungspotentiale entsprechen in Analogie, wenn man einmal wieder den kommerziellen Alltags und Chatting Schrott zu Seite wischt, der wie feuchter Nebel Funktion und Struktur verhuellt, interaktiver Cybernetik wie auch der modernen Quantenphysik.

Die Entwicklung des ersten brauchbaren WWW Webbrowsers, eine Vorform des MOSAIC, durch Tim Berners Lee am CERN, programmiert nach dem zu vernetzenden Informationsbedarf der Teilchen Beschleunigungsanlage ist gewiss kein Zufall gewesen. Das Informations & Dokumentations Medium hatte allen Anforderungen der Messergebnisse und deren Darstellung im Sinne der angewandten Quantenphysik zu entsprechen. Komplexe Vorgaenge und deren Zusammenhaenge werden visualisiert. Die abstrakte Mathematik und Informatik wird nur von wenigen Menschen verstanden und operativ angewendet. Tim Berners Lee hat uebrigens sowohl die Client & Server Software auf einem NeXT Cube, der von Steve Jobs und seinem neuen Team nach seinem temporaeren Ausstieg bei APPLE konstruiert, programmiert und designt worden ist, entwickelt und funktionstuechtig erarbeitet. Der NeXT Cube, damals einer der avanciertesten PCs (ich darf vermuten, dass dieses Konzept auch heute noch mithalten koennte) bot eben die Faehigkeiten und Moeglichlichkeiten, die Berners Lee brauchte, um sein Konzept zu entwickeln. Jobs ist so mit dem Cube ein wichtiger Impulsgeber gewesen. Auch mir hat Jobs & Wozniak mit dem APPLE plus eine ganze Reihe von Perspektiven und Visionen eroeffnet. Das war nach dem TI 94 von Texas Instruments der erste wirklich multimedial und MEDIAINTEGRAL verwendbare PC, den ich mir gekauft habe. wikipedia weiss: Integral ist eine Eigenschaft (integraler Bestandteil) mit der Aussage, einzelne Aspekte und Teilbereiche zu einem übergeordneten Ganzen zusammenzufassen. Die jeweiligen Teilbereiche werden dabei systematisch in ein größeres Ganzes eingegliedert und machen es erst zu dem was es ist.


Damit Menschen Wissen gemeinsam nutzen koennen, muss das Web ein universeller Raum sein, den Nutzer ueber alle Hypertextverknuepfungen durchwandern koennen. Ich verbringe einen Grossteil meines Lebens damit, diese Kerneigenschaft auf die eine oder andere Weise zu verteidigen. Tim Berners Lee > Der Web-Report; Harper San Francisco 1999.

Wo sonst, als am CERN haette das enstehen koennen. Tatsaechlich ist das wahre Traegermedium des HYPERTEXTES im CYBERSPACE der WEBBROWSER an sich mit allen seinen Faehigkeiten und Applikationen. Web 2.0 und alles weitere sind bloss Varianten ohne qualitative Veraenderungen, sogar mit Einschraenkungen der moeglichen Freiheitsgrade. Zum Massenmedium ist das Internet allerdings doch erst durch Nutzung des Web 2.0 geraten, mit all jenen Verflachungen, die in der Anpassung eines neuen Mediums an die Verbraucher-, User- und Anwendermasse regelmaessig eintreten. Die Ignoranz der Traditionalisten, die nach wie vor in den alten Medien und Kunstgattungen verharren wollen, ist durch nichts mehr zu legitimieren.





















Kybernetische Formen hat es in der Musik wie im Theater ( die fluktuierende Wahrnehmung und Gestaltung von widerspruechlichen Charakteren wie Ereignissen bei August Strindberg bietet da bereits ein modernes Transfer Gate) lange vor der Epoche der Elektrizitaet bereits gegeben. Wechselgesang, Wechselrede, Kontrapunkt etc. Cristiaan Huygens, der die Wellentheorie des Lichts begruendet hat, befasste sich urspruenglich mit der Quadratur von Kegeln und wies auf einen Fehler im vorgeblichen Beweis der Quadratur des Kreises hin. Er definierte das Prinzip der interferierenden Wellenfronten, das jeder nachpruefen kann, wenn er in einen stillen Tuempel gleichzeitig in angemessener Entfernung zwei Steinchen wirft. Wellenueberschneidungen > Interferenzen lassen sich auch im Fliesswasser beobachten.

Das kommt durchaus ueberlappenden Mitteilungsformen im Netz nahe, die ich von Beginn an meiner Auseinandersetzung mit dem Medium anstelle des Dialoges als Multilog bezeichnet habe, der in Board Foren zu allererst geuebt worden ist. Versierte Sysops sprachen damals vom Sprachrauschen, in dem sich sprachliche Unschaerfe, bedingt durch unterschiedliche Suppositionen der verwendeten Begriffe und damit divergierendem Verstaendnis des jeweiligen Empfaengers, niederschlug.

E-mail schreiben und Multilog in Foren ist ein Ding zwischen Reden und Schreiben. Nachdem die moeglich Irrtumsvermeidung von Angesicht zu Angesicht wegfaellt, man sitzt eben nur vor dem digitalen Monitor, kam es des oefteren zu sogenannten Flames, zu heftigen Wutausbruechen der User, die sich wiederum in heftigen Boomerang Texten entluden. Der Webdialog ist asymetrisch, ein Mangel, der im klassischen Multilog teilweise korrigiert werden konnte. Guter Rat aus dieser Zeit fuer Streithaehne im Dauerclinch: Geht doch mal auf ein Bier ...REAL. Die konstatierte sprachliche Unschaerfe ist wohl einer der entscheidenden Gruende, warum man in der KI Forschung in Fragen artifizieller Linguistik, die an strenge logische Vorgaben gebunden ist, bislang nicht weitergekommen ist.

Eine besondere Rolle in der Bedienung des Browsers bzw. diverser Software MS Word, Photo Shop, Corel Draw, Turbo CAD und vieles mehr, ist dem ICON zugeordnet. Das ICON ist klares Symbol, dass jeweils eine Funktion eroeffnet, in dem man es anklickt. Im Gegensatz zur Formel ein Bild ist ein Bild und sonst nichts als ein Bild, hat das ICON klare Bedeutung. Was liegt naeher, Bilder an sich, vor allem Fotografien, wieder in ihrer realistischen Ausformung in Verbindung mit der Ikonologie der Warenwirtschaft und der Ordnungszeichen der allgemeinen Infrastruktur (Otl Aicher) wahrzunehmen, mit V_Effekten auszustatten und so neuen Sinn zu erzeugen, bzw. tieferliegendes durch ueberlegte Kontextualsierung transparent zu machen, Botschaften umzudeuten und neu zu setzen. Die Methode der Collagierung unter Nutzung der neu definierten Scanoagetechnik befoerdert diese Sichtweisen und schafft so die unabdingbare Note eigener Kreativitaet und individueller Entwicklung.

Ich habe lange Jahre mit diesen Gestaltkreisen experimentiert und so zu Neuen Formen gefunden, die im Zusammenwirken mit den Browserfunktionen und dem dahinter liegenden Netz, jener generellen Datenbank, die laengst unerschoepflich geworden ist, als eigenstaendiges Gestaltungsmittel angesehen werden koennen. Um interaktiv wahr genommen zu werden, bedarf es eines akzeptablen Contentangebotes. Das Electronic Journal Literatur Primaer ist auf einem sehr guten Level vernetzt.

Der Bilderbogen click scroll look and see ermoeglicht in der Nutzung eine Form die zwischen Standbild und Laufbild > Scrollbewegung ( vertikale Bildbewegung in kontextuierter Ablaufform ) sowie sinn-, wie form- und farbgebende Moeglichkeiten.

Ist das Medium tatsaechlich Botschaft > MESSAGE , wie Marshall Mc Luhan behauptet hat ? Nein, nur bedingt. Es ist auch nicht allein MASSAGE. Neue Medien sind Werkzeuge, mit denen komplexe Tatsachen wahrgenommen werden koennen, die bislang ausserhalb des Blick- und Sichtwinkels lagen. Ohne Marssonde keine Bilder vom Mars, ohne Mars keine Bilder fuer die Sonde und damit keine Bilder fuer die auf der Erde gelegenen Empfangsstationen.

Antoine Augustin Cournot, Mathematiker, Mitbegruender der mathematischen Oekonometrie, dessen Ideen heute nach wie vor die Mikrooekonomie bestimmen, spricht Mitte des 19.Jahrhundert von der Erosion der Leidenschaften, ein schwerer Schlag fuer die Belletristik und diverse Romanzeros und fuer die damals noch in Ohnmacht verfallenden Damen.

Anstelle des betonten Gefuehls tritt die Moderne Rationalitaet. Der Roman an sich verschwimmt und an seine Stelle treten die Zahlen, die Tragoedie von Romeo und Julia ist nur mehr als Ruehrstueck am Theater zu gebrauchen. Die Bretter des Buehnenbodens bedeuten keineswegs mehr die Welt. Was ist schon der Thespiskarren gegen eine Apollorakete oder ein Space Shuttle. Der Mondboden ist vor 44 Jahren zum Buehnenboden des naechsten menschlichen Dramas geworden. Aktuell ist der Mars dran, der von Menschen als erster weiterer Planet betreten werden soll..

Die Wahrnehmung der Neuen Welt fusst auf dem Logischen Positivismus, den man als angewandten Empirismus bezeichnen kann. Das Wissen wird aus Fakten und Zahlen gewonnen und verlangt rigorose Beweisfuehrung. Eine allgemein gueltige Moral lehnt der Positivismus ab. Werte, Ethik, menschliches Verhalten lassen sich nicht auf strenge Logik zurueckfuehren, da sie willkuerliche Verhaltensweisen sind. Dieser Auffassung entspricht auch jene Cournots. In diesem Widerspruch, unter diesen Spannungen und den damit zusammenhaengenden Verformungen spielt sich unsere Existenz ab.

Alain Greenspan X- Chairman der FED: Der Mathematiker in mir stimmte diesem nackten, analytischen Glaubensbekenntnis zu. Das schien mir die angemessene Philosophie fuer das neue Zeitalte zu sein. Ich war der Ansicht, die Welt wuerde besser werden, wenn wir Menschen auf das beschraenkten, was wir tatsaechlich wissen konnten, und genau das behauptet der Logische Positivismus.

Der Tractat der logischen Philosophie, verfasst von Ludwig Wittgenstein aehnelt in seiner Strukturierung dem Hyper Text. Im spaeteren Werk relativierte Wittgenstein seinen rigiden logischen Formalismus in der Abbildung der Welt, die alles ist, was der Fall ist. Der Hypertext bedient sich im Gegensatz zum linearen Text der in Strukturen geordneten Abbildung und Gestaltung. In der Gestaltung meines Admontinischen Universums ( diese Website wurde von den wichtigsten Hochschulen Fachbibliothekswissenschaften inkl. Harvard in ihren Webadressenkanon bereits frueh aufgenommen) habe ich mich von der Struktur des Tractatus Logico-Philosophicus leiten lassen. Es hat funktioniert.

Den Menschen schmerzt, dass so viele seiner lieb geworden Vorstellungen und Phantasien vergaenglich sind und zu Plop Bubbles Ploppers geraten.

Die Dadaisten des Cabarett Voltaire begannen die Sprache zu pulverisieren, die Futuristen entdecken das Geraeusch und den Sprechlaut, den Laut an sich. James Joyce sprengt das hermeneutische Konzept und zwingt die jahrzehntelange Odyssee in den Zeitraum von 24 Stunden, laesst die Bloom seiten & abschnittslang ohne Interpunktion monologisieren, partikularisiert in Finnegans Wake die Sprache und entfaltet dazu Zeitraeume, Sprachquanten in kosmischen Zeitvorstellungen.

Hannah Hoech, Entwurfszeichnerin im Ullstein Verlag praesentiert anlaesslich der Ersten Internationalen Dada Messe, u.a. gemeinsam mit Raoul Hausmann eine grossformatige Collage, in der erstmals eine Titelseite der Berliner Illustrirten Zeitung , das Albert Einstein zeigt, eingearbeitet ist. Sie stellt es dem ueberholten wilhelminischen Zeitalter, das den komischen Zug verpasst hat, gegenueber, und nennt es Schnitt mit dem Kuechenmesser Dada durch die letzte weimarer Bierbauchkulturepoche Deutschlands .... Das Oktoberfest...

Das neue physikalische Weltbild, dass das Universum in erkenntnisfaehiger Weise beruecksichtigt und inkludiert, hat alle vorhergegangen Modelle Newtons, Kants u.a. erfolgreich in Frage gestellt und ausser Kraft gesetzt.

Am verlassenen Ufer stand der Physiker Gehrcke, der Einstein zu widerlegen versuchte. Der Mann montierte eine grosse Menge Zeitungsausschnitte chronologisch, um zu zeigen wie Albert Einstein angeblich die Koepfe und so die Massen verwirrte. Gehrcke erkannte nicht, dass er es war, der sich irrte. Er montierte Zeitungstexte, seine Gegenspielerin Hannah Hoech Bilder. Sie war auf der Seite der Neuen Zeit. Formal sind beide vergleichbar. Da Collage, dort fortlaufende Montage. Eine fruehe Form des CUT AND PASTE, das fuer kuenstlerische wie archivarische Synopsen, so man es synaptisch zu gestalten weiss, nuetzlich wie entwicklungsfaehig ist. Jene Typen aus unserer Zeit, die cut and paste zur methodischen Erstellung ihrer Dissertationen aus dem Fundus des Web Contents angewandt haben, kann man allerdings nicht ernst nehmen. Letztendlich sind die Copierer an der Unerbittlichkeit des Web KOMPARATIVS gescheitert.

Die Wiener Gruppe entdeckt die poetische Macht des Slang, Konrad Bayer nimmt die moderne Physik beim Wort und formt den Sechsten Sinn. HC Artmann artikuliert den poetischen Akt, der nicht alltaegliche Haltung als V-Effekt in den Alltag einflechet. und so auch eine bestimmte aktionistische Komponente beinhaltet. Angewandter Surrealismus und nicht Phantastischer Realismus. Der Sprach&Sprech Artist Ernst Jandl uebersetzt den von John Cage den 1961 verfassten Text SILENCE . Friederike Mayrocker verzichtet auf den Plot und floatet Textcluster.

In Frankreich entsteht etwa zur selben Zeit der Noveau Roman und zerpflueckt die Raum und Zeitvorstellungen. Der Noveau Roman hat allerdings bereits 1926 mit Aragons Pariser Bauern einen ausgeformten Vorlaeufer, der erst 70 Jahre danach in die deutsche Sprache uebertragen wird. Luis Aragon:La femme est l'avenir de l'homme (Die Frau ist die Zukunft des Mannes/Menschen).

Tatsaechlich zeigt das WorldWideWeb in gekonnter Nutzung surrealistische Qualitaeten, die die bisherigen Darstellungsformen der Moderne bei weitem uebertreffen koennen, jedoch noch zuwenig in dynamischer Aesthetik genutzt und gestaltet werden. Die von William Burroughs in der Nutzung von Texte aller Art angewandte Cut Up Methode liesse sich so in die Bilderwelt drehen.

William Occams RAZOR hingegen bleibt auf dem Boden der realen Erkenntnis, und das ist gut so. wikipedia zitiert Occam. Aussagen mit unnoetigen Deutungsfrachten (Redundanzen) sind zu vermeiden.

Das kennzeichnet wohl in anderer Weise den Unterschied zwischen rationaler Natur- und Erkenntniswissenschaft und freifloatender Poesie. Beides ist moeglich und laesst moegliche wechselseitige Befruchtung zu. Wirklich gute Poesie verdichtet ohne Redundanzen. Die Sprache laesst es zu, so man ihre Metaebenen kennt.

QUARK NEWS Was sind Quarks ? Quarks nannte Murray Gell_Mann die Elementarbausteine der Materie: Up, Down, Charm, Strange, Top, Bottom.

Quark Nachrichten im e-journal bedeuten einen Mix aus Gross und Klein, definier- und undefinierbarem. Ein flexibler String Cristall Swing zwischen Mikro und Makrokosmos. Jeder und jede darf wahrnehmen, was gefaellt. As you like it... Quark News im Electronic Journal Literatur Primaer kommen eher dem nahe, wie es James Joyce in Finnagans Wake notiert hat, immerhin hat er Gell_Mann dazu angeregt, die damals noch nicht verifizierten, also im empirischen Versuch noch nicht nachgewiesenen Elementarbausteine nach dem Joyceschen Dreizeiler zu benennen.

Three Quarks for Muster Mark ! / Sure he has not got much of a bark / And sure any he has it's all beside the mark / James Joyce /

Teilhard de Chardins OMEGA Punkt&Sphaere: Ich muss meinem Gott folgen, wie der Magier seinem Stern. Die CERN Crew hat bewiesen, dass sich das OMEGA Ziel treffen laesst und so in ersten Ansaetzen sichtbar gemacht. Zuerst klaerten sie die Eigenheiten und Eigenschaften der Quarks, nun haben sie ein Gottesteilchen erwischt. Best Idea, Mr Higgs ! Aber aufpassen, Gott wuerfelt nicht, so Albert Einsteins Statement.

Die von Norbert Wiener begruendete KYBERNETIK ist die Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen, lebenden Organismen und sozialen Organisationen. Soziale Organisationen im kybernetischen Kontext gesteuert, sind anfaellig fuer Manipulationen aller Art. Die Manipulation an sich wird zum Organisation und Gestaltunsgmittel, wie der Neffe Sigmund Freuds Edward Bernays in seinem 1928 in den USA erschienenen Buch Propaganda - Die Kunst der Public Relations mitteilt. Bernays war der Mann, der die Frauen zum Rauchen gebracht hat. Strukturierte Manipulation ist die eigentliche Grundlage moderner Marketingkonzepte, in denen das Leben von der Ware, bzw. der Vielfalt bestimmt wird, die zu konsumieren ist. Kybernetik und Bahaviorismus bedingen einander. Sie sind utilaristisch und der Grenznutzen bestimmt die Freiheitsgrade.

Unser Betrachtungsproblem entzuendet sich viel weniger an den Maschinen, die lassen sich in ihren Funktionen gut erfassen. Sie entsprechen logischen wie physikalischen Grundsaetzen. Das Problem ensteht im Kontext mit sozialen Organisationen. Etwa die Verflachung der Kommunikation im Rahmen von Zuckerbergs FACEBOOK und anderen Plattformen, auf denen letztendlich an wirkender Information bloss Mega Hypes des Trivialen wahrgenommen werden und zum Zug kommen.

Die andere bedrohliche Form, neben dem machtvollen Einfluss des digitalen Mainstream Boulevard des Westens, sind die Zensur Begierden des Ostens, die nach wie vor die Totalitaet dieser Gesellschaften kennzeichnet.

Ein wunderbares Beispiel fuer kybernetisch eingebundene Interaktivitaet Real Time im Netz bietet ROLEX auf ihrer Website in der Bewerbung des Modells Yachtmaster II. Die Seite wird aufgerufen, eine bestimmte Software wird geladen, auf dem linken Monitorseite erscheint ein Abbild der Yachtmaster II, die eben mehr als ein zweidimensionales Bild ist. Die statische Zeit ist generell auf 10h11 gestellt. Doch siehe da, die Zeiger der Uhr beginnen sich zu bewegen, die Uhr synchonisiert sich auf REALTIME, der grosse Sekundenzeiger und der im kleinen Sekundenkreis beginnen zu laufen, Minuten und Stundenzeiger bewegen sich mit. siehe Electronic Journal Literatur Primaer > Rubrik actuell >>> modern times. Eine faszinierende Sache und ein sehr aussagekraeftiges Beispiel fuer kuenftige Entwicklungen in unserer digital vernetzten Cybersphaere, so man die Schlichtheit der ROLEX Botschaft in ihrer komplexen kybernetischen Dimension zu deuten weiss und so versteht.

Siehe Funkuhrenensemble Zeitvektoren Zeitraeume II Franz Krahberger 1993

FUNKUHREN ENSEMBLE

und ich gehe hin und ziehe den vorhang zur seite und da trifft mich gleich der sonnenstrahl mit zirka 300000 km pro sekunde ins auge und da drehe ich mich um und leg mich wieder ins bett
konrad bayer >der sechste sinn > roman > rowohlt 1969, posthum erschienen





Mit Funkuhren laesst sich der Seh-Raum des Augenblicks feststellen. Der Augenblick ist eine ueberkommene sprachlich Raumzeiteinheit, in der wir uns verlieben, in dem sich Abwendung oder Zuneigung entscheidet. Verweilt Faust einen Augenblick zu lange und findet den auch noch schoen, darf ihn der Teufel holen. So hat ers mit ihm vereinbart und Faust kann so nie gluecklich werden. Das ist die Strafe, die ihm der Teufel auf Erden antut. Im Himmel hat der Teufel nichts mehr zu reden. Ich habe 7 Funkuhren in einer Reihe angeordnet, jeweils in Abstaenden von 73 cm. Das ist etwa der Grenzwert, in dem die Sekunden gesteuert von der Atomfunkuhr in Frankfurt am Main synchron ablaufen. Der Funkwirkkreis der Fankfurter Uhr betraegt etwa 1500 km . Rueckt man die Uhren weiter als 73 cm auseinander, wird die augenscheinliche Wahnehmung verzerrt und der angezeigte Sekundentakt verschiebt sich asynchron. Das ist eine Versuchsanordnung, die sich jeder und jede selbst aufbauen kann. Fuer mich treffen die 73 cm Abstand zu, das muss nicht fuer alle gleich sein, es ist intersubjektive Wahrnehmung, in der man bloss einen Mittelwert herstellen kann. Legen wir zwei Funkuhren auf gleicher Hoehe auf den Scanner, zeigen sie sich synchron. Stellen wir sie uebereinander, differieren sie zwischen 3 und 4 Sekunden. Das ist die Laufzeit, die der Scanner fuer die Abtastung von 2/3 A4 etwa braucht.















BM Wissenschaft / Forschung BRD Albert Einstein - Wissenschaftler und Visionär

Der Einfluss des großen Physikers auf das Leben von heute . Wie würde die Welt ohne Einsteins Formeln und Werke aussehen? :

Die Welt ohne Fernsehen / Die Welt ohne Atomstrom / Die Welt ohne Kunststoff / Die Welt ohne GPS / Die Welt ohne Solarenergie / Die Welt ohne Laser / Die Welt ohne Quantencomputer /

Die Cornell University, die wesentliche Forschungsbeitraege zur Digitalisieung leistet, zeigt eine interessante Interneteintragung.

/ Author H. J. Kimble / (Submitted on 25 Jun 2008)/ The Quantum Internet







Abstract: Quantum networks offer a unifying set of opportunities and challenges across exciting intellectual and technical frontiers, including for quantum computation, communication, and metrology. The realization of quantum networks composed of many nodes and channels requires new scientific capabilities for the generation and characterization of quantum coherence and entanglement. Fundamental to this endeavor are quantum interconnects that convert quantum states from one physical system to those of another in a reversible fashion. Such quantum connectivity for networks can be achieved by optical interactions of single photons and atoms, thereby enabling entanglement distribution and quantum teleportation between nodes.

Comments: 15 pages, 6 figures Higher resolution versions of the figures can be downloaded from the following link: this http URL
Subjects: Quantum Physics (quant-ph)
Journal reference: Editorially revised version published as Nature, vol. 453, pp. 1023-1030 (2008)
DOI: 10.1038/nature07127
Cite as: arXiv:0806.4195 [quant-ph] (or arXiv:0806.4195v1 [quant-ph] for this version)



Medienbaustein


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