N E U D O R F

Das Industrieviertel heute


© Franz Krahberger





Nimmt man den Band Magie der Industrie > Leben und Arbeiten im Fabrikszeitalter, den Katalog der Niederoesterreichischen Landesausstellung 1989, u.a. mit Beitraegen wie > Das Bild der Fabrik - Industrie als Thema der Malerei sowie Industrie und Bildhauerei - Industrielle Vervielfaeltigung von Skulpturen im 19. Jahrhundert <, ernst, so findet man sich in einem anderen Jahrhundert, im 19. und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wieder. Titel wie Seele und Industrie, Genie und Geschaeft, Fleiss und Leichtsinn reproduzieren die Auffassungen vergangener Zeiten. Kunsthistoriker, Sozialgeschichtler hinken der Vergangenheit hinterher. So wird man die Erfordernisse der Jetztzeit nie verstehen. Industrie Nostalgie pur, meist unter Ausblendung der sozialen Verhaeltnisse und der Produktionsbedingungen. Keine Strukturdarstellungen der Gegenwart und Visionen (in the meaning of the american term) fuer die Zukunft. Sowohl ein Industrial Guide sowie ein Infocenter, dass den heutigen Anspruechen gerecht wird, fehlen.





Auch das Viertelfest Festival NOE 2011 im Industrieviertel mit dem Titel Industrie Utopie zeigte wenig Wegweisendes.



Dieser NOE-MIX aus tradtitionsgebundenen Kuensten und Pseudo Neo Avantgarde im angepassten Softformat wird einfach mit dem Phaenomen einer moderner Industriekultur nicht fertig. Kulturbruch laesst sich nach wie vor erkennen. Eine der entscheidensten Zaesuren der Moderne in den Kuensten ist die Wahl des Traegermediums Elektrizitaet, eine Zaesur, die zur Hochbluete der 1.Industriellen Revolution im 19.Jahrhundert Raum gegriffen hat und unabsehbar vorhaelt. Alles was wir an Neuen Medien kennen, das Telefon, der Film, der Funk in seinem audiellen und audiovisuellen Eindruck, die zeitgemaesse Nutzung des kuenstlichen Lichtes, der Computer und das allumfassenden Internet in seiner Ausformung des WorldWideWeb benutzt die neue uneingeschraenkt vernetzbare Quellenergie Elektizitaet in ihrer gleichfoermigen, nieder - und hochfrequenten Erscheinungsform. Betrachtet man den Katalog der EVN Sammlung, also des wichtigsten Stromproduzenten des Landes, wird man nach dieser fundamentalen Einsicht vergeblich suchen, und so sieht auch dieses Sammlung aus. Eine beliebige Sammlung diverser Objekte und Gegenstaende, mehr ist es nicht. Es mangelt am passenden Konzept.



Der niederoesterreichische Landeshauptmann, der gerne die traditionellen Kuenste um sich versammelt und so etwa am Ruhm des Pianisten Buchbinders partizipiert, hat juengst Niederoesterreich zum High Tech Land erklaert und so eine wenig glaubwuerdige Ettikette in Umlauf gebracht. Noch gibt es wenig zu hoeren von der Best University in Gugging und einer ihrer bemuehten Promotoren Anton Zeilinger zieht eher Traunkrichen am Traunsee vor. Hier waere es niemanden eingefallen Zeilingers Aufbauten zu neuester Quantentechnologie anlaesslich eines Kultur Events zu zeigen. Das blieb der Leiterin der diesjaehrigen documenta vorbehalten.



Ich habe mich in Wien mehr als 20 Jahre lang geaergert, dass die Stadt keine echte Beziehung zur zeitgemaessen elektronischen Kultur gefunden hat. Linz hat Wien mit der Ars Electronica fruehtzeitig den Rang abgelaufen, obwohl die Connectivity zur passenden Industrie in Wien viel besser gewesen waere. Eine Zeitlang vorher oerientierten sich Wiens Kuenstler an der Kunstspektakel Stadt Graz und an deren pseudoprovokativen Steirischen Herbst. Auch das waren meist farbige Blaetter, unausgegorenes Vorwinter Laub. Letztendlich stoert mich immer der Spektakelcharakter dieser Events, der sie in einer Reihe mit der sogenannten Hochkultur, der Unterhaltungskultur und dem Jahrmarkt zeigt.



Ich bevorzuge nicht das sogenannte Highlight oder den spektakulaeren Event, findet er nun in der Staatsoper oder auf der Donauinsel statt, ich gehe von sogenannter Alltagskultur aus, wie sie etwa dem Dessauer und Weimarer Bauhaus vorgeschwebt hat, wie es sich franzoesische Marxisten und Existentalisten um 1950 vorgestellt haben, wie es Victor Gruen in seiner lebbaren Stadt beschrieben oder Rudi Gernreich in der Gestaltung von Mode gedacht hat. Ich bin kein Verfechter der Elitenkultur und lebe lieber mit aus dem Bauhaus erwachsenen IKEA Moebeln als mit teurer Designermoeblage, aufgepept mit einer Rokoko Garnitur. Beides kann ich mir ohnehin nicht leisten. Ich wohne in einem Haus, das von Kornhaeusl erbaut worden ist. Das gefaellt mir. Ich muss jedoch keineswegs auf die sogenannte Hoch & Massenkunst verzichten. Tu ich nicht. Bing Crosby, Herbert Karajan, Elvis Presley, Glenn Gould, heute Alle, sind die elektronischen Wege gegangen, die sie in jedes Wohn- und Arbeitszimmer gebracht haben. Die Scheiben und die Disc. Hinzugekommen sind BLACK BERRY , iPhone, iPad, GALAXY and so on...Diskus & Diskurs. Google erschliesst uns Bildwelten aller Art. Ausstellungshaeuser besuche ich gerne. Theater- und Konzertauffuehrungen nie, ich bin ein sogenannter Konzerthuster, der vor allem bei leisen Passagen seine Anf aelle bekommt, das liegt an der verbrauchten Luft der Saele. Eigene Lesungen vermeide ich, das liegt am selben Grund. Vortraege selten, die kann man auch via Rundfunk und Fernsehen hoeren und sehen. So ich meine Ruhe und Erbauung haben will, bewege ich mich in der freien Natur, und das ausgedehnt.



Mit dem Cyberraum, terrestrisch und exterrestrisch bin ich von meinem Schreibtisch wie PC Terminal On-Line verbunden. Hin und wieder gibt es Lifeuebertragungen aus der ISS International Space Station. Es wird wieder welche vom Mond geben und zu einem spaeteren Zeitpunkt vom Mars. Da werde ich nicht mehr am Leben sein. Das Internet hat mich zum virtuellen Kosmopoliten und zum Cybernauten gemacht.



Man kann Hermann Nitsch, der ganz in der niederoesterreichischen Bauerntradition von Wein, Brot und Fleisch, mit all der hintergruendigen religioesen Deutunsgmoeglichkeit aufgeht, zur niederoesterreichischen Alltagskultur zaehlen. Man hat ihm in Mistelbach, im Land von Wein, Fleisch und Korn, in dem die Raiffeisen Silos schon seit Jahrzehnten die Kirchtuerme ueberragen, ein Museum eingerichtet.



Ebenso eine Museum bekam der Aktions Manierist Arnulf Rainer. Das Frauenbad in Baden mit hohen Renovierungskosten und hohem jaehrlichen Erhaltungsaufwand. Das peinliche daran, niemand in Baden will Rainer sehen und das Museum hat kaum Besucher. Touristen kommen wegen Rainer nicht nach Baden und die Krankenkassen Kurgaeste gehen lieber zum Heurigen oder wandern im Kurpark und am Kurberg und wissen meist nicht, wer Rainer ist und wo sein Museum, das einsame Rainoleum, zu finden ist.



Baden heute ist eine Art Mittelstands Minimundus. Das Kasino Baden und der Wirtschaftsservice versuchen mit Events mehr oder minder Touristen anzulocken. Es ist selektiver Massentourismus, dem da hofiert wird.



Der alte Glanz Badens ist laengst verflogen. An durchdachten Konzepten mangelt es. Am Alten laesst sich schwer anknuepfen, obwohl man es versucht. Einkaufszentren werden generell, wie anderswo auch am Stadtrand angesiedelt. BIPA, SPAR, BILLA und LIBRO haben es in die Innenstadt geschafft. NORDSEE am Hauptplatz wurde juengst fuer immer geschlossen und McDONALD wurde gleich gar nicht in die Stadt gelassen. Frank Stronach wollte die Badener Pferderennbahn haben, man hat sie ihm nicht gegeben und so musste er in Ebreichsdorf seine eigene Rennbahn Racino errichten. Jetzt hat er sich mit der niederoesterreichischen Zentrale seiner neu gegruendeten illusionistischen Partei im neu renovierten Afrika Cafe an der Schwechat eingemietet.



Industrie hat in dieser Unterhaltungs- und Erholungsstadt nie Fuss fassen koennen. Stattdessen gibt es es weite Villenbezirke mit ehemaligen Zweitwohnsitzen begueterter Wiener Familien. Viele von ihnen wurde 1938 enteignet, nach wie vor ein Tabu im Gedaechtnis Badens.



Ein eigenwilliger Politiker will mit Hilfe seiner Buergerliste Baden zur Mercedes Stadt machen. Der Industrielle Jellinek hatte hier in Baden eine Villa und hat das Daimler Auto nach seiner Tochter Mercedes genannt. Diese nette verbal historische Verknuepfung hat nicht ausgereicht, das Stammwerk von Daimler Benz in Stuttgart zu ueberzeugen und so wird aus dieser nobel & nebbich angelegten Idee nichts werden.



Der Salzburger Georg Pappas vertreibt die Marke Mercedes im nahe gelegenen Wiener Neudorf fuer Ostoesterreich und von da an in die osteuropaeischen Laender. The Pappas Group Salzburg on the Road.



Im nah gelegenen Gumpoldskirchen liegt das Stammwerk eines der wenigen High Tech Unternehmen des Industrie Viertels, die international erfolgreiche NOVOMATIC, die elektronische Spielautomaten herstellt, die digital kontrolliert (und manipuliert?) werden koennen. Gino Hahn, jetzt EU Kommissar, war eine Zeitlang Geschaeftsfuherer dieses florierenden und expandierenden Unternehmens.



Man will sich ein serioeses Outfit geben, doch es will nicht gelingen. Der Deutschen Sporthilfe ist das Engagement der NOVOMATIC laestig geworden. Man ist mehrheitlich an der SIM Spielbanken Investitions-, Beteiligungs- und Management GmBH beteiligt, die gemeinsam mit dem Gluecksspielmulti NOVOMATIC Spielbanken in Hessen und Mecklenburg Vorpommern betreibt.



Laut SPIEGEL 49/2012 passt dieses Gluecksspielengagement nicht mehr zum Image der Stiftung (Motto: Leistung, Fairplay, Miteinander). Intern wird geprueft ob die Deutsche Sporthilfe diese Beteiligung abstossen kann. Bill Clinton hat da weniger Beruehrungsaengste. Jedes Jahr anlaesslich des Wiener Lifeballs holt er sich einen 1 Millionen Euro Scheck aus den Haenden des Geschaeftsfuehrers des Unternehmern, Wohlfahrt fuer die afrikanische Aidshilfe ab. Da darf Balldomino Keszler daneben stehen und besonders verschmitzt in die Kamera grinsen. NOVOMATIC in der Kultur- und Eventfoerderung wirkt geschmacklos und katastrophal. Das liegt weniger am Produkt, von dem die Werktaetigen in der Wiener Arbeiterbezirken, im Wiener Prater und in vielen Orten des Industrieviertels zu ihrem Nachteil nicht lassen koennen, sondern an der geistigen Einstellung der Vergabejury, die rein populistisch agiert und bloss auf glitzernde Imagebildung aus ist.



In Gumpoldskirchen konstruieren und produzieren 2500 Mitarbeiter Spielautomaten. Insgesamt verfuegt NOVOMATIC 15000 Mitarbeiter weltweit, aktuell von Chile, quer durch Westeuropa bis den kontinentalen Osten, bis in Ukraine, dem NOVO Network dienen. Man nutzt politische Beziehungen in die EU Kommisions Ebene, ebenso wie zu einem bestimmten Kluengel der Fuehrungsebene oesterreichischer Politik.



Das Glueck liegt nicht auf der Strasse, die Abzocke trifft werktaetige Erwerbstaetige, kleine Angestellte. Man kennt solches laengst aus Japan. Auffaellig ist die Praesenz von ADMIRAL in den Hauptstrassen von Wiens Arbeiterbezirken. Der Ex-Fleischhauer Graf braucht nicht mehr nach Hoeherem zu streben, er hats schon erreicht. Jetzt pflegt der Graf die Tradition und hat sich das alte Sacher im Badener Helental, die Keimzelle des Sachers in Wien, gekauft. Was wird man dort machen ? Essen, trinken, schlafen und spielen !



Mich stoert NOVOMATIC deswegen, weil sie sich ins Kunstsponsoring gemischt haben. Weder die Oper, noch der ORF, auch nicht Turrini, der sich bereits mehrmals mit CEO Wohlfahrt ablichten hat lassen, scheuen Grafens Geldsack, der in Relation zu seiner wahren Finanzkraft bloss Peanuts an die Kunst & Kultur verteilt, um so hofiert zu werden.





Die neue Form von Brot und Spielen: Cash & NOVONAUTIC. Ich traue der sogenannten NOVO culture Jury keine besondere Auswahlfaehigkeit in Angelegenheiten Kunst & Kultur und Neuen Medien zu. Man geht populistisch vor. Ein Glanzprodukt des boomenden Spiele Sektors Neuer Medien produziert NOVOMATIC selbst. Den elektronischen Spielautomaten, der digital manipuliert werden kann.



Westlich von Baden liegt Bad Voeslau. Die Kammgarn Fabrik ist schon lange aufgelassen. Hier befindet sich in der Mayer Gunthof Strasse die sogenannte STARTBAHN, ueber die AMS abhaengige arbeitslose Arbeitskraefte wieder ins Berufsleben eingegliedert werden sollen. Das Procedere ist mit harten Auflagen verbunden.



Sowohl den Wiener Neustaedter Kanal wie die Suedbahnlinie saeumen eine Reihe von Industrieruinen die zum Teil ins 19.Jahrhundert zurueckreichen. So die Fabriksgebaeude des Reifenwerks SEMPERIT, das von Conti Hamburg in Stich gelassen worden ist.



Das Industrieviertel im Wiener Becken: Eisen & und Stahlindustrie im Zuge des Ausbaus des Eisenbahnnetzes im 19. Jahrhundert, Herstellung von Lokomotiven, Waggons, infrastrukturelle Ausruestung etc.



Die folgende Elektroindustrie konzentrierte sich eher im Wiener Raum. Ab 1938 wurde mit grossangelegter Militaerflugzeugs Produktion begonnen, die in der voelligen Niederlage der NS Kriegs-Wirtschaft endete. Vor allem der Neustaedter Raum wurde dadurch zu einem primaeren Angriffsziel der Alliierten. Die Kriegswirtschaft wurde so im Bombenhagel vollkommen ausgeschaltet.



Im oesterreichischen Wiederaufbau nach 1945 wurde eine Menge Stahl benoetigt, der in niederoesterreichischen Werken produziert worden ist. Das Semperit Autoreifenwerk galt lange als erfolgreicher Vorzeigebetrieb, konnte jedoch im internationalen Konkurrenzkampf nicht wirklich mitmischen und wurde schliesslich von Conti Hamburg aufgekauft und schlussendlich liquidiert. Interessant ist, das Semperit waehrend der Nazizeit im Besitz von Conti gewesen ist. Ein aufschlussreiches Beispiel dafuer, wie deutsche Wirtschaftsinteressen vor 1945 jenen Verhaeltnissen aehneln, sich Jahrzehnte danach wieder eingestellt haben. Exemplarisch zu nennen in diesem Kontext: Semperit / Conti; SIEMENS Wien, vormals im Mehrheitsbesitz der Republik, aktuell BILLA in Wiener Neudorf, heute REWE, und anderes mehr.



Wiener Neudorf, Industriezentrum-Niederösterreich Süd bietet vor allem Platz fuer die Lager grosser Lebensmittelkonzerne, Billa, Rewe, Penny, PKW und LKW Hersteller Mercedes, Isovolta, Balfour Beatty Rail GmbH, Werkzeugmaschinenhersteller ua.

IGM Schweissroboter / In jedem Sektor der Schweiß- und Schneideindustrie finden sich Anwendungen der igm Robotersysteme Den Ruf von igm als Spezialist für die schweren Brocken begründete seit den 80er Jahren eine lange Reihe von Großaufträgen aus der Schwermaschinenindustrie. Gerade auf die Bedürfnisse dieser Branche sind die Anlagenmodule für Fahrbahnsysteme mit bis zu 100 m Länge in besonderem Maße zugeschnitten. Teile, die über die Standardabmessungen hinausgehen, wie dies beispielsweise im Brücken- und Schiffbau der Fall ist, werden mit Portalanlagen gefertigt, die Werkstücke bis 25 m Breite und 8 m Höhe abdecken können. Die Robotersysteme werden u. a. für die Bagger- und Radlagerfertigung, für den Waggon- und Lokomotivbau, die Kesselfertigung, die Schweißung von Turmkränen, Mobilkränen und Gabelstaplern sowie für den Brücken- und Schiffbau eingesetzt.






Koenig&Bauer in Moedling stellen hochwertige Druckmaschinen fuer den Banknotendruck, sowie Knorr, die die Bremsen und dazu gehoerige Software fuer ICEs designen.



Ein Wirtschaftsglanzstueck mit ungeheurem Umsatz und Gewinnen ist zweifellos die Shoping-City Sued, die das gesamte Wiener Becken, Wien und das Einzugsgebiet Wien Nord mit Markenwaren versorgt.







Weiters zu nennen das Industriezentrum Brunn am Gebirge und die Firmen links und rechts der Autobahn- Suedeinfahrt Wiens, Palmers, Schrack und andere.



Das einsam in der Landschaft stehende Palmers Hochhaus hat eine interessante Vorgeschichte. Urspruenglich war es das Verwaltungs- und Entwicklungsgebaeude des Kameraherstellers EUMIG. 1981 stellte die Laenderbank die weitere Finanzierung des Unternehmens ein, obwohl EUMIG Produkte hohe Qualitaet besassen und in den USA mit Awards ob ihres hochqualitativen Funktionsumfanges bedacht worden sind. CANON kaufte das EUMIG Patent fuer Makro Objektiv Systeme. Das Werk Fohnsdorf, in dem sich die Werkstaetten und die Leiterplattenherstellung befanden, musste guenstig an Austria Technologie & Systemtechnik verkauft werden. Kurz AT & S genannt, Eigentuemer Hannes Androsch.



Das Weinanbaugebiet mit Gumpoldskirchen, Baden , Soos, Voeslau sorgt fuer die passende Heurigenstimmung. Etwas unbeholfen wirkt die Kur- und Wellnesstadt Baden, wie jede groessere Gemeinde hochverschuldet und im Tourismusgeschaeft konzeptlos. Viel Laerm um wenig, trotz Casino Austria Baden, oder gerade deswegen, eine Mittelstadt mit Potemkinischen Zuegen.



Es wird an ernsthaften Projekten im Wiener Becken gearbeitet. So bei Schoeller Bleckmann in Ternitz, die ein spezielles und weltweit begehrtes Stahlrohrsystem fuer die Erdoelgewinnung entwickelt haben und produzieren. Schoeller Bleckmann Oil Field Equipment ist zweifellos das bedeutenste High Tech Unternehmen Niederoesterreichs.





Oilfield Supplies & Services / Schoeller-Bleckmann bietet vor Ort in der Nähe aller bedeutenden Öl- und Gaszentren Produkte und Leistungen an, die direkt im Ölfeld benötigt werden. Das Angebot deckt ein breites Spektrum der Kundenansprüche ab: von amagnetischen Bohrstrang-Komponenten (Non-Magnetic Drill-Collars NMDC) über Bohrmotoren und Oil Tools bis hin zu Reparatur und Service / Oil Tools / Oil Tools sind diverse Spezialwerkzeuge, die im Bohrstrang zum Einsatz kommen, wie z.B. Reamer, Hole Opener oder Stabilizer / High Precision MWD/LWD Components / Die von Schoeller-Bleckmann hergestellten Collars werden als "High-Tech-Gehäuse" für spezielle Messgeräte, Sensoren, Antennen und Generatoren genutzt. SBO liefert auch jene Hochpräzisionsteile (Internals), an denen elektronische Komponenten und andere Teile für Messung und Analyse befestigt sind. / Durch spezielle metallurgische Prozesse werden besonders hohe mechanische Eigenschaften und eine ausgezeichnete Korrosionsresistenz des Materials erreicht. Die ständige Weiterentwicklung von Fertigungstechnologien verschafft SBO einen wesentlichen Vorsprung gegenüber Konkurrenten. / "Gunhole-Drilling" ermöglicht beispielsweise Hochpräzisionsbohrungen mit kleinen Durchmessern und großen Tiefen. Beim "Laser-Welding" wird mit Hilfe eines Laserstrahls eine Verschleißschicht aufgebracht. Durch den Einsatz des Laserstrahls können präzisere Ergebnisse als mit herkömmlichen Verfahren erzielt werden /




Ebenso ernst zu nehmen ist der Campus Technopol : Technologie und Forschungszentrum, TFZ Wiener Neustadt Viktor-Kaplan, mit einer integrierten Fachhochschule.



Bestens ausgebaut ist die verkehrstechnische Infrastruktur desVerkehrsverbundes OST mit seinen Eckpunkten Bratislava (Pressburg), Sopron (Oedenburg), St.Poelten, Wiener Neustadt mit Wien im Zentrum. Schnellbahnzuege und WIESEL Regionalschnellzuege sorgen fuer gute Verbindungen und rasche Fahrzeiten, die von vielen Pendlern nach Wien und von Wien genutzt werden.



Die Architekturprojekte entlang der Donau zwischen Wien und Bratislava sind darauf ausgelegt, beide Staedte einander raeumlich und physisch anzunaehern.



Die Anbindung des Wiener Zentralbahnhofs an die internationalen Verkehrslinien nach West und Ost, Nord und Sued potenziert die Verbindungsmoeglichkeiten. Der grosszuegig angelegte Verschubbahnhof Kleddering, wird eine wichtige Rolle im Ost West Gueter Verkehr einnehmen.



Die Perspektive stimmt mich nachdenklich, haengt sie doch ab von der wirtschaftlichen Entwicklung der Europaeischen Union. Im Sommer des Jahres las ich in einer Tageszeitung, dass sich die beiden Landeshauptleute Haeupl und Proell fuer das Wiener Becken und die Ostregion in den naechsten 10 Jahren einen Zuzug von 450.000 Personen erwarten. Das waere etwa ein fuenfzehntel der aktuellen Bevoelkerungszahl. Traiskirchner Immigranten werden das wohl nicht sein. Es muessen durchaus qualifizierte Arbeits- und Fachkraefte sein. Das ist unabdingbare Voraussetzung. Fragt sich schliesslich doch, ob die Ostregion ein derartig wirtschaftliches Wachstum hervorbringt, in dem diese Personen auch gebraucht und eingesetzt werden koennen. Die Lebensqualiatet in der Ostregion ist zweifellos hoch und sie hat nach dem Wegfall des Eisernen Vorhangs entschieden mehr Chancen als der oesterreichische Westen und die AlpeAdriaArbeitsgemeinschaft , die von Zagreb bis Muenchen in Korruption untergehen zu droht. Diese Lebensqualitaet muss jedoch in einem ausgewogenen Leistungsverhaeltnis erhalten bleiben, und das laeuft nur mit konkreten wirtschaftlichen Perspektiven.



Wien und die Ostregion koennte so zum Vorbild einer sinnvollenn Kohaesions - wirtschaftspolitik werden, die die im europaeischen Zusammenschluss obsolet gewordenen Grenzen wirtschaftlich sinnvoll substituiert und erweitert. Peripherie und Neuer Regionalismus gewaenne so eine andere Beziehung zu den klassischen Zentren des europaeischen Kontinents, indem er die neuen europaeischen Verhaeltnisse stabilisieren hilft. Das Europa der konkurenzierenden Nationen muss eine neue Gestalt suchen, um als Ganzes sinnvoll in die Zukunft hineinwachsen zu koennen. Die Ostregion mit ihren direkten Beziehungen zu Tschechien, zur Slowakei, zu Ungarn und zu Kroatien waere eine grosse Chance, die man nicht im ueberholten Masstab der alten zerfallenen K&K Monarchie abhandeln darf. Das war einer der groessten Fehler der allgemeinen oesterreichischen Politik der 80er und 90er Jahre, deren voller Preis im yugoslawischen Secessionskrieg bezahlt worden ist. Die daraus gewachsene Korruption zieht die ganze AlpeAdria AG in Mitleidenschaft. Franz Josef Strauss war der Vordenker und Konzeptionist. Seine Nachfolger muessen die Scherben der wahren Amigo Affaire aufsammeln und den Boomerang ertragen. Das Projekt Slowenien ist ebenso missraten.



Ich wage keine Prognosen. Angesichts des fatal ueberzogenen Engagements oesterreichischer Banken in Osteuropa, dem mangelhaften Wirtschafts- und Produktivitaetszuwachses des Ostens, ob der fatalen inneroesterreichischen Entwicklung, zwei Laender gehen dem Bankrott zu, angesichts der europaeischen und globalen Finanzkrise, die die Exportwirtschaft hemmen, ob man nun gutes Produkt anbietet, ist mangels Kaeufer irrelevant, moechte ich kein potemkinisches Utopia aufbauen, dass bloss befristete Placebowirkung haette.



Die Region hat eine Chance, die durch passende Gremien unter Beteiligung der umliegenden Regionen, erarbeitet, gestaltet und durchgezogen werden muesste.



Ich kann nicht beurteilen, welche Vorarbeiten in dieser Angelegenheit bereits geleistet worden sind und wie in Zukunft fortgesetzt werden kann. Die Karten sind verdeckt und man weiss nicht zu sagen, warum sie verdeckt gehalten werden. Man muesste mehr ueber die uebergeordneten und auesseren Einfluesse wissen, welche Konzerne da tatsaechlich ihr Spiel treiben. So wie man nicht weiss, wo die Gueter hergestellt werden, die zum Beipiel aus den Lagern des Industriezentrums Niederoesterreich Sued an den Endverbraucher gehen.



Medienbaustein



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