Bild Codex 37
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Der Codex 37 ist ein lateinischer Bibelfolio aus dem 13.Jahrhundert in zweispaltiger regelmässiger, gotischer Minuskel geschrieben. Zu Beginn jeden Buches stehen Initialen mit Innenbildern in Deckfarben auf Goldgrund. Ausserdem finden sich zahlreiche kleine Initialen mit kalligraphischer Linienverzierung in Rot und Blau. Der Einband ist aus Schweinsleder und mit Metallbuckeln versehen.

Dieser Codex ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine deutsche, sächsische Arbeit aus der zweiten Hälfte des 13.Jahrhunderts.

Die Initiale F des Prologus zieht sich über die Länge des gesamten Schriftfeldes. Der Buchstabe wird von einem blauen und einem rötlich-grauen Band gebildet, durch die sich zwei Drachen schlingen. Im oberen Teil der Initiale sehen wir einen schreibenden bartlosen Mönch mit rotem Nimbus. Die Initiale steht auf Goldgrund, der blau eingerahmt ist.

Der Prolog beinhaltet die Empfehlungen des Heiligen Hieronymus über die zu lesenden Heiligen Schriften und Bücher.

Am Beginn des Kapitels Leviticus steht eine Initiale U mit roten Körper und Innenbild. Der Herr spricht zu Moses. Moses ein weissbärtiger Greis, weicht erschreckt vor der Erscheinung des Herrn zurück. Beide halten Schriftbänder.

Am Beginn des Psalters steht die Initiale B mit dem Bildnis des jugendlichen Davids mit der Harfe.

Figuren und Initialen sind flüchtig, aber sicher gemalt. Die Technik ist einfach. Die Gesichter wurden rötlich-weiss angelegt, dann wurde in flüchtigen schwarzen Stichen die Innenzeichnung eingetragen, drei rote Tupfen auf Wangen und Mund gesetzt und das Augen durch zwei Punkte belebt. Bei den in einfachen Lokalfarben angelegten Gewändern dienen schwarze Linien zur Faltenangabe und Konturierung. Die Buchstaben bestehen aus farbigen Randleisten; Ranken und Blätter sind farbig modelliert und mit Weiss gehöht.

Die illuminierten Handschriften der Steiermark; Paul Buberl; 1911

 
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