Bild Skriptorium
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Die mittelalterliche Buchproduktion befand sich im wesentlichen in mönchischen Händen. Die Klöster unterhielten Skriptorien, in denen die Bibel, Bibelkommentare und liturgische Texte hergestellt und vor allem kopiert wurden.

Daraus entwickelte sich eine eigenständige Kunst, die Schrift, bildnerischen und ornamentalen Ausdruck zu einem Buchkunstwerk verband. Dies diente auch der Erhöhung der Heiligen Schrift, die im Mittelalter nicht als Wiedergabe der Offenbarung, sondern vielmehr als die Offenbarung selbst angesehen wurde. Das Schreiben war also ein religiös und rituell bedingtes.

Das Herstellen und Reproduzieren von Büchern war eine kostspielige Angelegenheit. Die Kopisten arbeiteten oft jahrelang an der Abschrift eines Buches. Hinzu kommt die komplizierte und aufwendige Herstellung des Pergaments.

Erst im Spätmittelalter verlagerte sich die Schreibtätigkeit an die Universitäten. Das kontemplative Verhältnis zur Schrift wurde durch Haltungen abgelöst, die sich mehr an geringem materiellen Aufwand und benötigter Zeit orientierten.

Die Bibliothek des Stiftes Admont besitzt 1400 Handschriften, die ausführlich in einem von P.Jakob Wichner im 19.Jahrhundert angelegten handschriftlichen Katalog beschrieben werden.

Die ältesten Handschriften stammen aus dem 8. bis 10.Jahrhundert. Im 12.Jahrhundert finden sich 180 Bände, die grösstenteils im Admonter Skriptorium selbst hergestellt wurden.

Der Admonter Stiftsarchivar und Bibliothekar Johann Tomaschek ortet bereits in dieser Zeit eine Tendenz zur Entwicklung einer Universalbibliothek. In den Admonter Regalen findet sich auch eine bemerkenswerte Anzahl klassischer, also nicht religiöser Autoren. Vor allem Cicero und Seneca genossen hohes Ansehen.

Bereits im 14.Jahrhundert wurde eine systematische, nach Fachgruppen geordnete Aufstellung praktiziert und der Sammelbestand in Katalogen verzeichnet. Der früheste Katalog stammt aus dem Jahr 1376.

 
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