Bild Hebräisch, Griechisch, Lateinisch
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Diese Figurengruppe stellt die enge und strikte Bindung des Katholizismus an die drei Sprachen Lateinisch, Griechisch und Hebräisch dar.

Das hebräische ist die ursprüngliche Sprache Gottes und den Propheten und Patriarchen zur unveränderlichen Bewahrung und Weitergabe übermittelt. In der Vorstellung Athanasius Kirchers ist die Nähe zum göttlichen Ursprung - der ”textus verus & genuinus sacrae Scripturare” allein durch das Hebräische gewährleistet. Die hebräische Ursprache ist das Medium in welchem als ”textus verus & genuinus” am stärksten die metaphyischen Wahrheiten ”verborgen” sind.

Neben den hebräischen Texten zählen die griechischen zu den christlichen Urtexten. Die neutestamentlichen Bibeltexte wurden zu aller erst ins griechische übertragen, und etwa 400 Jahre später von Hieronymus und Augustinus ins lateinische gebracht. Alttestamentarische Übertragungen ins Griechische sind etwas älter und vor allem in der Septuaginta zusammengefasst.

Lateinisch wurde zur zentralen Sprache der Kirche. Der Klerus musste lateinisch verstehen, welchem Volke und damit Sprache er auch immer angehörte. Der sacrosancte Text war in lateinisch verfasst, alle Sakramentsformeln wurde in Latein gesprochen und ebenso sollte lateinisch gebetet werden. So der Wille Roms. Erst das zweite vatikanische Konzil brachte in diesem Jahrhundert eine Änderung dieser Haltung.

Die Bibelübersetzungen etwa eines John Wicliff oder eines Martin Luther in deren jeweilige Muttersprache gingen Hand in Hand mit den Revolten wider den römischen Zentralismus und wurden seitens Rom auch nie vollständig anerkannt. Schon Karl der Grosse verkündete, dass Gott in allen Sprachen angebetet werden dürfe. Am strikten Festhalten der römischen Kurie am Lateinischen konnte er jedoch auch er nichts ändern. Erst das 14. und 15.Jahrhundert brachte wiederum ein Interesse an den hebräischen und griechischen Originalen, vor allem durch die philologischen Interessen der Reanaissance.

 
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