Bild Engelbert von Admont
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Engelbert von Admont zählt zu den besonders hervorragenden Persönlichkeiten des Benediktinerstiftes Admont. Er wurde etwa um 1250 geboren. Er studierte in Prag und in Padua Philosophie und Theologie. In Padua wurde er mit der aristotelischen Philosophie bekannt gemacht. Padua bot auch Zugänge zu römischen und kanonischen Recht, zu Medizin und Naturphilosophie. So ist auch verständlich, dass er sich zu einem vielseitigen und zu seiner Zeit allseits anerkannten Gelehrten entwickelt hat. 1297 wurde er zum Abt des Stiftes Admont gewählt.

Engelbert hat mehr als 40 gelehrte Abhandlungen verfasst. Zu den wichtigsten und den meistverbreiteten Werken zählt ein umfassendes Kompendium der Marienkunde. Engelbert verfasste ein die gesamte mittelalterliche Musiktheorie zusammenfassendes Standardwerk „De musica“ und er verfasste vor allem mehrere staatsphilosophische Schriften über Ursprung und Ende des römischen Reiches, über das Fürstenregiment. In einem „Speculum virtute“, einem Fürstenspiegel behandelt er vor allem ethische Fragen und beruft sich dabei auf Aristoteles, Cicero und Seneca. Diese Arbeit dezidiert er den Söhnen Albrechts von Österreich. Engelbert steht damit am Beginn einer über Jahrhunderte hinweg andauernden Tätigkeit der Admonter Äbte als kaiserliche Ratgeber. Auch die De regimine principe enthält eine umfassende Ethik. Engelbert stellt damit die Pflichten der Regentschaft in einen humanen und religiösen Kontext.

Er beschreibt die unterschiedlichen Herrschaftsformen und gibt letztendlich der Monarchie den Vorzug.

Nach Aristoteles ist ihm das schöne, selbst sich genügende Leben,das Glück der Menschen der Staatszweck. Der Staat kann und muss dem Einzelnen helfen, dieses Glück durch direkte und indirekte Förderung in Form eines Lebens in Tugend zu erreichen. Der irdische Staatszweck ist für Engelbert vorrangig und von absoluter Berechtigung. Seiner Auffassung nach hat der Staat keine direkten religiösen Aufgaben.

 
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