Bild Sünden
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An die altestamentarischen Gebote, die in den Neuen Bund übernommen wurden, schliesst sich ein umfangreicher katholischer Sündenkatalog. Die Sünde wird als Verstoss gegen die Vernunft, die Wahrheit und das rechte Gewissen angesehen; sie ist nach dem Katholischen Katechismus eine Verfehlung gegen die wahre Liebe zu Gott und zum Nächsten aufgrund einer abartigen Anhänglichkeit an gewisse Güter. Sie verletzt die Natur des Menschen und die menschliche Solidarität.

Die Heilige Schrift enthält mehrere Sündenregister. Nach dem Galaterbrief sind die "Werke des Fleisches deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage und ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben."(Gal 5, 19-21).

"Aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen. Das ist es, was den Menschen unrein macht." (Mt 15,19).

Paulus schreibt in den Römerbriefen, dass Gott die Menschen, weil sie sich seiner Wahrheit verweigerten, den schmählichen Begierden preisgab. "Denn ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; und ebenso verliessen auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Fraun und entbrannten in ihrer Gier zueinander; Männer treiben an Männern das Schandbare und empfangen den ihrer Verirrung gebührenden Lohn an sich selber.

Und wie sie es verwarfen, Gott in der Erkenntnis zu wahren, so gab Gott sie preis einem verwerflichen Sinn, so dass sie tun, was wider die Ordnung ist, erfüllt von aller Frevelhaftigkeit; Schlechtigkeit, Unzüchtigkeit, Habsucht, Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, Hinterlist, Tücke, übelredend, verleumderisch, gottfeindlich, überheblich, grossprecherisch, prahlsüchtig, findig im Bösen, widersetzlich gegen die die Eltern, unverständig, unbeständig, herzlos und ohne Erbarmen.

Sie kennen gar wohl die Satzung Gottes, dass alle, die solches treiben, den Tod verdienen, doch tun sie es nicht nur selber, sondern spenden auch noch Beifall denen, die es treiben." (Römer 1, 26 - 31).

Insbesondere die rigide Sexualmoral hat der Kirche in diesem Jahrhundert heftige Kritik und den Vorwurf der Lebensfeindlichkeit eingetragen. Auch die Revolten der Renaissance gegen die Kirche und die Reformation waren mit freizügigeren Auffassungen der sexuellen Beziehungen verbunden und es gibt genügend Grund anzunehmen, dass dieser Konfliktstoff auch weiteren Generationen Anlass zu heftigen Auseinandersetzungen geben wird.

Es wird zwischen lässlichen Sünden und Todsünden unterschieden. Die Todsünde zerstört die Liebe im Herzen der Menschen durch einen schweren Verstoss gegen das Gesetz Gottes. In ihr wendet sich der Mensch von Gott, seinem letzten Ziel und seiner Seligkeit, ab und zieht ihm ein minderes Gut vor.

Die lässliche Sünde lässt die Liebe bestehen, verstösst aber gegen sie und verletzt sie.

Zu den Hauptsünden werden der Stolz, die Habsucht, der Neid und der Zorn, die Unkeuschheit, die Unmässigkeit, die Trägheit und der Überdruss gezählt.

 
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