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Das musikalische Leben zur Zeit des Bibliotheksbaus wird etwa ab 1760 von Joseph Haydn und etwa ab 1770 vom jungen Mozart bestimmt. Beide arbeiten an der Entwicklung der klassischen Musikvorstellung.

Carl Philip Emanuel Bach übt einen grossen Einfluss auf das zeitgenössische Musikgeschehen aus.

Mozart setzt sich mit einzelnen europäischen Musikstilen auseinander, während Haydn als erster versucht die barocke Form der Fuge in das Streichquartett einzubauen. Die frühklassische Zeit ist, von Haydn und Mozart aus gesehen eine Zeit der Vorbereitung, Sammlung, des Zusammentragens, Aufgreifens und Ausschöpfens.

Persönlich verbinde ich mit den Inhalten der Admonter Bibliotheksausstattung am ehesten Haydns Oratorium "Die Schöpfung" und die Jupiter Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart. Beide Werke sind jedoch später entstanden und dieser mögliche Kontext entspringt selbstverständlich meiner subjektiven Vorstellung.

Im Bereich der katholischen Kichenmusik dürfte am ehesten der steirische Komponist Johann Joseph Fux (1660-1741) Hofkomponist und Hofkapellmeister zu nennen sein. Dieser verfasste ein zu seiner Zeit berühmtes und geschätztes Lehrbuch des Kontrapunktes "Gradus et Parnassum", das in viele Sprachen übertragen wurde. Er komponierte 50 Messen, 3 Requieme, 10 Oratorien, 57 Vespern und Psalmen sowie 18 Opern und 29 Partiten. Fux verkörperte vor allem das italienische Element des Barock in seiner Musik.

Das Stift Admont verfügte über eine umfangreiche Orgelliteratur, die allerdings beim Brand der Stiftskiche im Jahr 1865 völlig vernichtet wurde.

Die Tradition der Musikpflege des Stiftes geht weit zurück. Der Admonter Abt Engelbert Pötsch, der ein umfassender Gelehrter seiner Zeit war, verfasste im 13.Jahrhundert ein Standardwerk "De musica", das die gesamte mittelalterliche Musiktheorie zusammenfasste.

 
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