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Parcelsus zählt in seiner Definition den Bäcker, der aus Korn Brot bäckt und den Winzer, der aus Trauben Wein erzeugt, ebenso zu den Alchemisten. Damit gelingt ihm eine pragmatische und nicht esoterische Definition des Begriffes bzw. der verallgemeinerten Tätigkeit, die etwa als angewandte Naturwissenschaft angesehen werden kann.
Die ältere medizinische Schule (die Salerniatische) hatte vor allem auf Hippokrates, auf Galenus und Avicenna geschworen, bis im 16. Jahrhundert Paracelsus die alten Fesseln der Facultäts-Dressur abschüttelte.
Er wies den Blick der Ärzte auf die geheimen Kräfte der Natur und ermöglichte damit die Anwendung der Chemie in den Heilmitteln.
Die Hauptgruppe dieses Freskos zeigt einen Mediziner, der von den Gerätschaften des Alchimisten umgeben ist. Wir sehen den Athanor mit dem Destillierkolben, den Mörser und ein zugehöriges Pflanzenfachbuch.
Und tatsächlich sind die Alchemistenküchen die Vorgänger der modernen Labors.
Die Benediktiner haben ihre medizinische Tradition auf die antike Schule der Pflanzenheilkunde von Edessa gegründet und was liegt näher, als dass sie aus den Säften und Kräften der Natur mit den bekannten alchemischen Methoden heilende und nützliche Medizin gewannen.
In der Geschichte des Benediktinerordens treten immer wieder originelle Ärzte auf, die manchmal mit kuriosen Methoden zu Ergebnissen kamen.
So etwa schreibt steirische Arzt und Schriftsteller Doctor Adam von Lebenwaldt, der im 17.Jahrhundert admontischer Stiftsarzt gewesen ist, von der Kraft und der Tugend der Gemsenkugel. Er war drauf gekommen, dass die Gemsen eine Kugel ausschieden, die aus Wurzelwerk und bestimmten Kräuter bestand. Offensichtlich nahmen die Tiere diese Mischung zu sich, um ihre Verdauung zu fördern. Lebenwaldt schätzte sie als unübertreffliches Heilmittel bei Haupt-, Herz-, Magen- und Gedärmkrankheiten.
Lebenwaldt verfasste auch ein "Land- Stadt- und Hausarzneibuch" und wurde im Laufe seines Lebens von Kaiser Leopold mit der Würde eines Pfalz- und Hofgrafen und für sein schriftstellerndes Werk mit der Lorbeerkrone eines kaiserlichen Poeten ausgezeichnet. Der Papst erhob ihn zum öffentlichen apostolischen Notar. Von den Kollegen hielt der zusätzlich auch noch komponierende Poëta laureatus caesarius wenig.
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