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Das Benediktinerstift Admont hat immer wieder interessante Historiker hervorgebracht. Einer davon ist Albert Muchar. Er wurde am 22. November 1786 in Lienz geboren. 1803 begann er seine philologischen Studien Graz. 1805 trat er als Novize in das Benediktinerstift Admont ein. Das Ordensgelübde legte er 1808 ab, zum Priester wurde er im Jahr darauf geweiht. In diesem Jahr wurde Muchar an der "Theologischen Anstalt"im Stift als Professor für das gesamte Bibelstudium eingesetzt und nach der Wiedererrichtung der "Philosophischen Lehranstalt" in Admont 1810 auch als Professor für griechische Philologie. Muchar hatte ausgezeichnete Beziehungen zum Gründer der österreichischen Akademie der Wissenschaften und grossen Orientalisten Joseph Freiherr von Hammer Purgstall sowie zum Historiker Joseph Freiherrn von Hormayr zu Hortenburg.

1823 erhielt er eine Berufung an das Lyceum in Graz, gleichzeitig übte er das Amt des admontischen Hofmeisters in der Grazer Depandance aus. 1835 wurde er zum ordentlichen Universitätsprofessor ernannt und 1842/43 zum Rektor der Universität Graz gewählt.

Muchar war einer der Männer im Kreis um Erzherzog Johann, die den "Historischen Verein für Innerösterreich" bzw. den "Historischen Verein für Steiermark" ins Leben riefen.

In den Jahren 1844 - 1849 arbeitete er an seinem Hauptwerk, der umfassenden "Geschichte des Herzogtums Steiermark". Der zuletzt von ihm selbst vorgelegte 8.Band endete mit dem Jahr 1557. Muchar hatte ursprünglich die Verfassung der Geschichte seines Ordenshauses beabsichtigt. Dieses Vorhaben gedieh jedoch nicht über Vorwort und Quellennachweis hinaus.

Diese Aufgabe wurde dann von Pater Jakob Wichner, dem sachkundigen Stiftsarchivar und Bibliothekar der Jahre 1870 bis 1903 gelöst. Pater Jakob legte eine vierbändige Geschichte des Stiftes vor. Wichner war in einem gewissen Sinne auch der letzte Schreibermönch dieses Stifts. Von ihm gibt es einen umfangreichen und mit detallierten Inhaltsangaben versehenen Inkunabelnkatalog, der heute noch im Bibliothekswesen des Stiftes beste Dienste leistet. Wichners Arbeiten sind auch zuverlässige Quellen der stiftischen Geschichte.

Die historische Tradition wurde im weiteren von dem 1819 in Graz geborenen Pater Dr.Richard Peinlich, der ab 1854 Direktor des ersten kaiserlich königlichen Staatsgymnasiums in Graz war, das von den Admonter Benediktiner geführte, war, fortgesetzt. Von ihm stammt eine umfangreiche Geschichte der Pest in der Steiermark, sowie eine Geschichte der Leibeigenschaft und Hörigkeit. Weiters liegt eine interessante Studie zur Geschichte des Buchdrucks, der Bücherzensur und des Buchhandels zu Graz im 16.Jahrhundert vor. Drei kleinere Arbeiten widmete er der Biograph von Johannes Kepler, der über längere Zeit hinweg steirischer Landschaftsmathematiker gewesen war. Er schrieb über 300 Ausätze zunächst religiösen und historischen Inhalts zur Verfassungs-, Rechts-, Kirchen- und Schulgeschiche der Steiermark.

 
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