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Demokrit

(460 - 360 v.Chr.)

Griechischer Philosoph aus Addera in Thrakien, der grösste Naturforscher des Altertums, mit Leukippos Begründer der Atomistik. Das einheitliche Prinzip seiner Naturerklärung ist die mechanische Notwendigkeit: alles Geschehen ist Mechanik der Atome, die ewig, verschieden an Gestalt und Grösse, Lage und Anordnung, sich in ewiger Bewegung befinden und durch ihre Verbindung und Trennung die Dinge und Welten entstehen und vergehen lassen. Nichts geschieht von ungefähr, zufällig, sondern alles aus einem Grunde und mit Notwendigkeit.

Die Seele, identisch mit dem Feuer-Element, besteht aus kleinsten, glatten und runden Atomen, die durch den ganzen Leib verbreitet sind, aber das Organ des Denkens ist das Gehirn.

Die Empfindungen der Seele werden dadurch erzeugt, dass von den Dingen ausgehende Ausflüsse, sich loslösende "Abbilder" in unsere Sinnesorgane eindringen und die Seelenatome in Bewegung versetzen. Aber nicht durch die Wahrnehmung, sondern durch das Denken wird die Wahrheit erkannt. Und ebenso wie der Wert unseres Erkennens ist auch der unseres Lebens durch die Erhebung über die Sinnlichkeit bedingt.

Das höchste Gut ist die Glückseligkeit (Eudämonie); aber "die Eudämonie und Kakodämonie der Seele wohnt nicht in Gold noch in Herden, sondern die Seele ist der Wohnsitz des Dämons".

Die Glückseligkeit besteht wesentlich in der Ruhe und Heiterkeit der Seele, die am sichersten durch Mässigung der Begierden und Gleichmass des Lebens zu erreichen ist. Die höchste Befriedigung gewährt die Erkenntnis.

Heinrich Schmidt

 
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