Die Sibyllen waren weissagende, gottbegeisterte Frauen, die verschiedenen Zeiten und verschiedenen Völkern zugeordnet werden. Nach Plutarch war die erste Sibylle eine Tochter des Zeus und der Lamia, einer Tochter des Poseidon. Sie verkündete ihre Weissagungen auf dem delphischen Felsen. Die griechischen Sibyllen stehen in enger Verbindung mit dem weissagenden Gott Apollo und sollen sich bevorzugt an Orten, an denen sich Orkakel dieses Gottes befanden, aufgehalten haben. Sobald sich die Orakelstätten ausbildeten, verschwanden die Sibyllen.
Sie weissagten entweder ohne äussere Erregung, oder versetzten sich durch bestimmte Quellgewässer in Ekstase.
Nach Friedrich Lübkers sind zwölf Bücher sibyllinischer Weissagungen in griechischer Sprache erhalten. Sie enthalten eine Mischung christlicher, jüdischer und heidnischer Anschauungen sowie Erzählungen historischer Ereignisse, Weissagungen über Tempel, Städte, Völker und Reiche, abwechselnd mit Sittensprüchen, Vorschriften und poetischen Schilderungen.
Mittelrotunde der Westseite
- Sibylla Tiburtana
- Sibylla Persica
- Sibylla Delphica
- Sibylla Trojana
Mittelrotunde der Ostseite
- Sibylla Cumana
- Sibylla Samia
- Sibylla Phrygia
- Sibylla Lybica