Prora liegt am Meer

Totalitaere Freizeitgestaltung




















Kolossale EX NS-Ferienanlage in Prora wird umgebaut

Die Nationalsozialisten bauten den Koloss von Prora auf Rügen als ersten Komplex einer gigantischen Ferienanlage für 20.000 Menschen. Als Seebad nie in Betrieb genommen, wurde das Gelände zu DDR-Zeiten von der Nationalen Volksarmee genutzt. Jetzt wird es für 16,3 Millionen Euro einer neuen Bestimmung zugeführt. Dazu Entwuerfe des Architekten und Stadtplaners Ralf Schenkenberger.

Die wechselnde Geschichte des ehemaligen "KdF-Seebades" Rügen / Prora koennen Sie auf der Website des Dokumentationszentrum Prora nachvollziehen. wikipedia: Die nationalsozialistische Gemeinschaft "Kraft durch Freude" (KdF) war eine politische Organisation mit der Aufgabe, die Freizeit der deutschen Bevölkerung zu gestalten, zu überwachen und gleichzuschalten. Mit dem Amt für Reisen, Wandern und Urlaub, das Land- und Seereisen veranstaltete, war KdF zugleich der größte Reiseveranstalter im Dritten Reich.

Die Anlage ist so unmoeglich, dass man daran nichts verbessern kann. Wer will sich den in einer Urlaubskaserne erholen. Es reicht gerade zum Mahnmal wider den Faschismus. Dazu ist es duester und groessenwahnsinnig genug. Es belegt nicht nur die Einheitsarchitektur der Nazis, sondern auch ihr Corporate Identity Konzept: Den Einheitsmenschen in der Einheitsrasse, im Einheitsauto mit der Stimme des Diktators im Einheitsrundfunk.

Bereits Caspar David Friedrich erkannte den Reiz der Gegend um Ruegen und dokumentierte die Kreidefelsen in Gemaelden und Skizzen. Da war aber der Koloss von Prora noch nicht gebaut. So kann man eine an sich interessante Landschaft auf alle Zeiten verunstalten.


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