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Im modernen Lebensraum ist die Kausalitaet aufgehoben. Die neuen Medien schaffen einen gleichwertigen Raum, der nur mehr in Ausschnitten und nicht in kausalen Zusammenhaengen wahrgenommen wird. Man kann sich das >Globale (elektronische) Dorf< auch als einen quasi Nullzeitraum vorstellen. Jeder ist fuer jeden in allen Richtungen im elektromagnetischen Feld in Sekundenschnelle erreichbar.
Auf diesen ernstzunehmenden Sprung im Verstaendnis von Raum und Zeit weist uns bereits der utopische Schriftsteller Jules Verne in seiner >Reise um die Erde in 80 Tagen< hin. Hier wird Geopolitik durch Chronopolitik ersetzt. Der Reisende Phileas Fogg orientiert sich nicht mehr am Ort sondern an einem Zeitprogramm.
Zeitraster und global flaechendeckende elektrische Mediennetze, in denen die Information mit Lichtgeschwindigkeit bewegt wird, manifestieren den endgueltigen Sieg der Chronosphaere ueber die Geosphaere.
Dazu bedurfte es jedoch der tatsaechlich synchronisierten Zeit. Exakte Synchronizitaet der Zeit gibt es erst seit den 40er Jahren dieses Jahrhunderts. Damals wurde mit der zentralen Steuerung von elektrischen Uhren mittels Impulsen im oeffentlichen Raum auf Plaetzen, Bahnhoefen und Flughaefen begonnen.
Ueberhaupt ist es so, dass die Elektrizitaet massgeblich an der Praezisierung der Zeitmessung beteiligt ist.
Heute wird ein noch genaueres Bezugssystem genutzt. Man setzt zunehmend atomar kalibrierte Funkuhren ein. Die Funkuhren in diesem Raum beziehen ihre Ganggenauigkeit von der mittels Caesium getakteten Atomuhr der Physikalisch- Technischen Bundesanstalt in Braunschweig.

Das entsprechende Funksignal wird von einem Langwellensender bei Frankfurt / Main ausgestrahlt. Das Signal kann in einem Umkreis von 1500 km empfangen werden. Das heisst also, das alle in diesem Umkreis sich befindlichen Funkuhren dieses System praezis snychron innerhalb des 1/100 Bereiches bewegen.Die absolut genaue Zeit waere es bei einer bei einer weiteren Feinteilung um weitere Dekaden natuerlich auch nicht, benoetigt doch das elektromagnetische Signal, das sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, Zeit von Frankfurt bis hier her , so wie das Licht des Displays, das Ihnen in dem hier installierten Funkuhrenensemble diese Zeitdauer anzeigt , Zeit bis zu Ihren Augen braucht, allerdings einen Zeitbruchteil, den Sie sinnlich wahrzunehmen nicht imstande sind.

Der 9 162 631 770 sten Teilung der Sekunde durch die Caesium Uhr, 9 Milliarden mal schwingt das Caesiumatom in der Sekunde, steht auf der anderen Zeit die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Lichts von 0,299 792 458 Milliarden Meter pro Sekunde gegenueber.

Treppe Das enstpricht einer Laufzeit von 0,000000003335640952 sek pro Meter. So lange also braucht das Licht zu ihrem Auge, wenn Sie einem Meter vor dem Display stehen. Diese mathematisch selbstverstaendliche und doch so verblueffende Umkehr hat Stephen W.Hawking in seiner Geschichte der Zeit angewandt.

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