<li><a href="../index.html">e.journal</a> : [ <a href="../toc-nf.html">Inhalt</a> ]<br> <li><b>art.site</b> : [ <a href="toc.html">Inhalt</a> | <b>ZEITVEKTOREN - Zeitr&auml;ume II</b> | <a href="crfunk-5.html"> &gt; </a> ]<br> <hr> Die Luftlinie zwischen Wien und Frankfurt betraegt etwa 600 km. Diese Laufzeit verzoegerung zwischen dem Sender und der Ihnen hier sichtbaren Uhren muessen Sie noch miteinbeziehen, ebenso jene von Braunschweig nach Frankfurt. In der Berechnung der Laufzeit zwischen Braunschweig/Frankfurt/ Wien komme ich auf eine Laufzeit von ca. 0,002835295 sec , das liegt also knapp unter der Toleranzschwelle des 100ertstels. Die Gueltigkeit des Funkuhrensystem wird ab Frankfurt mit 1500 km begrenzt. Diese Begrenzung haengt allerdings auch mit der Reichweite des deutschen Zeitzeichensenders DCF 77 (Langwelle 77,5 kHz) zusammen. Eine weitere Begrenzung ist durch die Zeitzonen gegeben.

Das 1000enstel ist laengst keine vernachlaessigbare Groesse mehr. Mit dem Magic Eye kann die Firma Omega sportliche Ergebnisse eben auf diese Genauigkeit hin bei Zieleinlaeufen bestimmen.
Die Zeitmesstechnik ist bereits viel weiter in den Femto-Sekundenbereich vorgedrungen. Mit einem Laserpuls koennen Vorgaenge von einem millionsten Teil einer Milliardstel Sekunde gemessen werden.

Das Funkuhrenensemble ( 7 Funkuhren ).
Elektronisches Signboard. Wechselnde Anzeigen zweier Zahlenwerte auf dem Display: | 0,000000003335640952 sek | (Laufzeit des Lichts fuer einen Meter) und | 0,002835295 sec | (Laufzeit des elektromagnetischen Signals von Braunschweig nach Wien). Mit normalen Digital- bzw. Quarzuhren ist der Gleichlauf schon auf der Sekundenebene kaum bzw. nur zufaellig erreichbar, da ihnen die Synchronisationsebene fehlt.

Reihe

Ich habe hier sieben Funkuhren so aufgestellt, die die gleichzeitige Ueberschaubarkeit der ersten und der letzten Uhr verunmoeglicht.
Um die Synchronizitaet der Funkuhren darzustellen, beduerfte es bloss zweier nebeneinander stehender Uhren, die gleichzeitig im Auge behalten werden koennen, wie Sie es auch hier auf dem einen Monitor sehen.
Hier wird in minimalistischer Weise die Vergaenglichkeit, das Vergehen der Zeit erfahrbar, ergehbar gemacht. Die Wortkonstellation gehen und vergehen zeigt uns schon grundlegend an, dass Zeit nur in Relation zur Bewegung erfahren werden kann. Es ist das Wesen der Zeit, dass sie ablaeuft. Auch in dieser Feststellung ist ein Bewegungsverb im Spiel.
Im Stillstand wuerden wir kein Zeitgefuehl mehr haben. Kontemplative Techniken intentieren diese Aufhebung.
Mit einem Ensemble normal laufender Uhren waere diese Anordnung nicht moeglich, da sie unter dem Minutenbereich chaotisch laufen wuerden und man sich so auf den Zeitpfeil, die Gerichtetheit der Zeit nicht verlassen koennte.

Es ist klar, dass wir mit der verfeinerten Teilung der Zeit, mit den Zeitintervallen unter der Sekunde, unter der Millisekunde, wie sie etwa in der Prozessrechnertechnik angewandt wird, bis hin zur Femto-Sekunde in sinnlicher Erfahrung nichts oder kaum etwas anfangen koennen. Ich habe dass Funkuhrensystem mit seiner Verknuepfung von Lichtgeschwindigkeit einerseits als Parameter fuer den Grossraum und andererseits mit der extremen Unterteilung der Zeit im atomaren Bereich der Caesiumuhr als Modell ins Spiel gebracht , mit dem Denkanregungen sowohl fuer den Mikrokosmischen Massstab wie auch fuer den kosmischen Massstab moeglich sind. So kann man versuchen, mit dem zeitgenoessischen naturwissenschaftlichen Bild der Ausdehnung des Universums und des Mikrokosmos in einen hinweisenden Zusammenhang zu kommen.
Das Funkuhrenensemble steht fuer die Raumzeitmatrix des Phileas Fogg.
Versuchsanordnungen, in denen mittels Atomuhren im Gravitationsfeld der Erde zeitliche Dehnungen, also relativistische Erscheinungen, nachgewiesen worden sind, sind naturgemaess dem alltaeglichen Zugang entzogen.
Es ist jedoch durchaus moeglich, mit den Mitteln der Kunst auf diese ausserhalb unserer Sinne liegenden Vorgaenge hinzuweisen, in dem man Zusammenhaenge freilegt.

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