Polytechniker & Chef - Koordinator Wilhelm Exner


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HYPER Bogen / fotografiert / ausgewaehlt / gestaltet / getextet 2011 © Franz Krahberger

Alle Verehrung blendet. Der klare Blick entsteht anders / Franz Krahberger

F:K:






Niederoesterreichischer Gewerbeverein







TGM Werkstattordnung

Exner, dreimal gewaehlter Rektor der Hochschule fuer Bodenkultur und Forstwesen, Spezialist fuer Holzbearbeitungstechniken und Materialpruefungen, gruendet 1878 das Technologische Gewerbemuseum, kurz TGM und 1906 das Technische Museum Wien, kurz TMW genannt. In einem Interview , das der 86 jaehrige der RADIOWELT, der illustrierten Wochenschrift fuer Jedermann, dem offiziellen Organ der oesterreichischen Radioamateurvereinigungen und des Versuchsenderverbandes gegeben hat, stellt Holzexner, wie er oft aus gewolltem Unverstand und Missgunst abfaellig genannt worden ist, betonend fest, dass die Hauptschoepfung seines Lebens die Technische Versuchsanstalt ist, die nach entsprechender Vorlage des Gesetzentwurfes 1910 auf gesetzlicher Grundlage errichtet wurde. Erst sechs Jahre danach folgen England und acht Jahre spaeter die USA mit vergleichbaren Einrichtungen.

Die oesterreichische Versuchsanstalt besitzt ein ungemein grosses Ansehen und ihre Taetigkeit war von beispiellosem Erfolg begleitet. Sie braucht den Vergleich mit keinem aehnlichen Institut zu scheuen. Besondere Beruehmtheit erlangten die Versuchs- und Messarbeiten bei Schiffbauten, Kraftfahrzeugen, Edelsteinen, Dampf- und Wasserleitungen usw. usf. Heute arbeiten bei uns in Oesterreich ueber 30 Versuchsanstalten. Waehrend des Krieges wurden die Forschungsarbeiten fuer Muellerei, Baeckerei und andere Gewerbe eingerichtet. Die juengsten nach dem Kriege entstandenen Versuchsanstalten sind die fuer Textilien, Behelfe der Zeitmessung, geodaetische Instrumente und medizinische Apparate und Instrumente. Die bestehenden Anstalten werden weiter ausgebaut. Alle, ohne Ausnahme, sind aktiv.
Die Ersparungskommission wollte ja seinerzeit diese Anstalten aufheben und der damalige Kanzler Ignaz Seipel konnte diese wahnsinnige Idee allein durch den Hinweis beseitigen, dass diese Anstalten sich selbst erhalten. Sie ueben auf die Industrie und das Gewerbe einen sehr nuetzlichen Einfluss aus.
So Exner selbst.

Exner war nicht nur begabter Theoretiker, er war vor allem Praktiker. Er entwarf die Biegemaschinen fuer eines der ersten grossen oesterreichischen Unternehmen im globalen Masstab, den Bugholzmoebel Hersteller Thonet. Er war jedoch nicht nur technischer Entwerfer von Formmaschinen, er war federfuehrend in der Materialpruefung von Papiersorten aller Art und entwickelte daraus ein universelles Verstaendnis fuer Messtechnik in angewandter Technologie im Breitbandspektrum vieler Produkte. Messtechnik war einmal anders als wir sie heute kennen. Mechanisch ausgerichtet auf Waegen, Dehnen bis zum Reisspunkt und visuell analog zu beobachten. Auch das Gehoer tat seine Dienste vor, im Knackpunkt und danach. Heute wird vieles elekronisch, digital, kybernetisch zbsp. unter Zuhilfenahme von Lichtsensorik, Videoaufnahmen und Ablichtungen in digitaler Form gespeichert, mittels elektronischer und digtaler Messdatenermittlung in ein gueltiges Endergebnis uebertragen. Physikalische Vorgaenge bleiben jedoch immer physikalisch. Digitale Simulation macht bloss bedingt Sinn, ist jedoch ein wertvolles ergaenzendes Hilfsmittel. So wird auch in Zukunft auf Wind-und Wasserstroemungskanaele in Realita nicht verzichtet werden koennen, ebenso wenig auf das Drucken, Pressen, Zerren und Reissen wie auf das Aufprallen und Auf- und Einschlagen.

Die Pruefung von unterschiedlichen Papiersorten war fuer Exner ein ausgezeichnetes Erfahrungs- und Lernfeld unter sensiblen Konditionen, die sich auch anderweitig einsetzen und anwenden haben lassen Bis hin zu seiner generellen Leistung zu Beginn des 20.Jahrhunderts, von der er selbst meinte, es waere die wichtigste seines Lebens gewesen, die Einrichtung von Versuchsanstalten fuer alle Sparten und Arten von Produkten, die bereits um die Jahrhunderwende maschinell wie seriell hergesellt werden konnten. In der naechsten Etappe hat er sich die Vereinheitlichung des Industrie Normen Systems vorgenommen und ihm vernuenftige, anwender und praxisnahe Gestalt verliehen.







Exner war Generalist und Universalist. Exner in allen Gassen, Exner an allen Enden, Exner an jedem Vortrags und Brunchtisch... Ein Mann, der keineswegs seine Zeit in den von ihm betreuten bzw.gegruendetn Institutionen vertroedelt hat, der sie etwa als Herr Wichtig anderen als Vorsitzender gestohlen haette. Exner war ein Macher und Beweger erster Guete, der ueber viel Widrigkeiten allgemein dem weiten Feld Neuer Technologien in Oesterreich zum noetigen Erfolg verholfen hat. Er war aber auch ein lebensfreudiger Mann, ein Mensch fuer alle Jahreszeiten. Dass Exner in seiner Studienzeit einer Verbindung angehoert hat, er soll Mitglied der Olympia gewesen sein, kann ihm nicht zum Vorwurf gemacht werden. Er kam aus einfachen Verhaeltnissen, sein Vater war Fahrdienstleiter der k.u.k Eisenbahnen in Gaenserndorf. Mit solcher Herkunft musste man damals in der Studienzeit einer Verbindung beitreten, nur solcher Rueckhalt erlaubte ein angemessenes wie leistungsbewusstes Studium. Tatsaechlich hat ihm diese Olympia Verbindung (ab 1859) viele Beziehungen eroeffnet, die ihm seine Wirkung erst ermoeglicht hat und ihn zu einer oesterreichischen Groesse ersten Ranges, der viel fuer unser Land bewegt und getan hat, werden liess. Doch im Grund war Exner ein unbeugsamer, geradliniger wie unabhaengiger Selfmade Man. A Man for all Seasons, sollte man meinen. Oder doch nur ein herausragender Exponent des Technik Circles ? Die Studentenverbindung Olympia steht allerding in einer Traditionslinie mit jener Burschenschaft Olympia, die aktuell signifikant fuer rechtsextreme oesterreichische Innenpolitik steht und sich in den Zeitlaeufen offensichtlich einschneidend geaendert hat. Solchen Geistes ist jedoch Exner meinen Kenntnissen nach nie gewesen. In jedem Fall war ein aktiver Motor und Inspirator der Industrialisierung Oesterreichs in der 1. und 2. Phase bis hin zur Elektrisierung.

Das Exner anzulasten, macht wenig praktischen Sinn, da in einem Zeitraum von 150 Jahre sich die politische Tektonik derart verschoben hat, dass sich das Heute kaum mit den humanliberalen wie emanzipatorischen Ausrichtungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts gleichsetzen laesst. Der grosse Bogen im Zuge des deutschen Nationalliberalismus und des damit verbundenen Auf-und Abstiegs ist jedoch in jedem Fall gegeben. Doch diese maechtige politische Grundstroemung bewegte sowohl die oesterreichische wie die deutsche Geschichte, fuehrte in die Katastrophen des 1. und 2.Weltkieges, inkludierte den Holocaust. An den Nachwehen leiden wir heute noch und wir muessen alles daran setzen, dass der finstere Anteil dieser Macht so in Zaum und Zuegel gehalten wird, dass sie sich nicht erneut ausbreiten kann.

Dem Geheimen kaiserlichen koeniglichen Rat Exner laesst sich daraus gewiss kein posthumer historischer Strick drehen. Es liegt vielmehr die Vermutung nahe, dass Exner weniger praktizierender Logenbruder, sondern vielmehr aktiv handelnder Freimaurer gewesen ist, der so den international vernetzten technologischen Aufstieg, auf den wir nach wie vor nicht verzichten werden koennen, mit bewegt hat. Seine zutiefst freundschaftlichen Beziehungen zu Wilhelm Ostwald, Nobelpreistraeger fuer Chemie zu Beginn des 20.Jahrhunderts, legen diese Vermutung nahe, die sich in anderer Weise gewiss bestaetigen lassen wird. Eines ist gewiss, ohne die Beruecksichtigung der Leistungen und der Person Wilhelm Franz Exners laesst sich eine relevante Technik- und Wirtschaftsgeschichte der 2.Haelfte des 19. wie des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts nicht verfassen. Ich verstehe allerdings jetzt besser, warum der Mann tabuisiert erscheint, obwohl er die auferlegte Tarnung in keiner Weise noetig gehabt hat.

Die Olympia zaehlte einen weiteren interessanten Techniker zu ihren Mitgliedern. Wikipedia weiss >>> Josef Jakob Anton Eitzenberger, geb. 1. Oktober 1905 in Wien; verstorben 24. Jänner 1978 in Salzburg; war ein österreichischer Fernlenk- und Radarspezialist. Eitzenberger war maßgeblich an der Entwicklung der Raketen V1, V2 und des Radars beteiligt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1946 kam er in die sowjetische Militärakademie in Monino bei Moskau, ab 1950 in Tuschino und ab 1955 in Agudserie bei Sochumi am Schwarzen Meer, wo er wissenschaftliche Arbeit für die sowjetische Raketenentwicklung und Fernsteuerung zu leisten hatte . Er war an der Entwicklung der Lenkung von Sputnik 1 und Sputnik 2 beteiligt. 1958 kehrte er in seine Heimat zurück. Von 1958 bis 1968 war er Hauptabteilungsleiter für Elektrotechnik und Elektronik am Battelle-Institut in Frankfurt am Main. Dort bearbeitete er Regierungsaufträge für das Verteidigungsministerium und war an der Entwicklung eines Nachrichtenübermittlungssystems für die NATO beteiligt. 1968 wurde er wegen Verdacht, amerikanische und deutsche Militärgeheimnisse an die Russen verraten zu haben und für den sowjetischen Geheimdienst KGB spioniert zu haben, verhaftet. Nach zweijähriger Untersuchungshaft wurde das Verfahren gegen ihn, wegen dauernder Verhandlungs- und Haftunfähigkeit eingestellt. Josef Eitzenberger starb 1978 in Salzburg..

Durchaus moeglich, dass wir diesem Eitzenberger mittelbar einen Freigegenstand im TGM Unterricht der spaeten 60 er Jahre in der ersten Morgenstunde verdanken. Weltraumtechnologie, von den Anfaengen bis zu den damals aktuellen Fortschritten der NASA. Noch war man nicht am Mond gelandet. Unterrichtet wurde dieser Gegenstand von einem Techniker, der uns auch Statik lehrte und die Schul TV Sendungen zur Physik im ORF TV gestaltete und moderierte.

Das ist heute gewiss anders. Wer heutzutage Verbindungen waehlt, schlaegt bloss den planierten Weg zu einer gewoehnlichen Karriere ein. Aber auch diese Vorfeldinstitutionen sind einem historischen Wandel unterzogen. Heute ist es gewiss wichtiger, gute Beziehungen zu ALUMNI zu pflegen. Weder VSSTOE noch CV, YES schon gar nicht mehr, sind bedingt durch das historische Versagen des jeweils uebergeordneten Parteienapparats bar jeglicher Zukunftsgarantien. Die Studiosi des RFS haben von Beginn an einen Weg eingeschlagen, der direkt ua. in das Desaster etwa der Hypo Alpe Adria Bank gefuehrt hat. Da konnte auch deren Schutzherr felix Ermacora posthum nicht mehr abhelfen, der eher einem Unstern als dem Polstern zugeneigt gewesen ist. ALUMNI fuehrt andererseits in die Abhaengigkeit vom Corporate Identity Verstaendnis der USA. Wie weit innerhalb der Europaeischen Union, der wir de jure angehoeren, gangfaehige Alternativen und brauchbare Wege sich entwickeln lassen, steht angesichts der aktuellen oesterreichischen Bildungs- und Hochschulmisere noch in den Sternenstaub geschrieben.

wikipedia zur Person Wilhelm Franz Exner - Geheimer Rat des Kaisers und entschiedener Diener der I.Republik

Das Wissenschaftsbild des 19.Jahrhunderts ist gepraegt von Universalisten, von Polyhistoren in den Geisteswissenschaften und von Polytechnikern in Theorie in Praxis. Ich nenne unter vielen anderen Alexander und Wilhelm von Humboldt, Johann Josef Prechtl, Stefan Endlicher, Wilhelm Ostwald und Wilhelm Franz Exner. Sie werden jedoch heute kaum mehr ihrer Bedeutung entsprechend wahrgenommen, obwohl sie fuer unser Jahrhundert und in Folge praeformierend gewesen sind.

Ihre Leistungen werden in einem kaschierend angelegten Geschichtsbild ueberlagert von den Imagos des Herrschaftlichen. So gilt immer noch der steirische Erzherzog Johann als Motor der ersten industriellen Revolution. Er ist zwar der kaiserlich koeniglichen Geniedirektion vorgesessen, war er aber doch eher Anreger und nicht allein Beweger. Das gilt ebenso fuer den ungarischen Grafen Istvan Szecheny und in Wien fuer Erzherzog Protektor Karl Ludwig. Johann war Ehrenmitglied des 1840 endgueltig konstituierten, von Colloredo Mannsfeld, Coith, Arthaber, Spoerlin, Hornbostel gegruendeten Niederoesterreichischen Gewerbevereins, dessem erster Sekretaer Jakob Reuter gewesen ist.





Chronologie

Die Industriellenvereinigung wurde erst 24 Jahre danach gegruendet und hat sich bei weitem nie so um Wissenschaft und um Innovation gekuemmert, wie sich der Niederoesterreichische Gewerbeverein bemueht hat, der seit 1921 alljaehrlich die Wilhelm Exner Medaille fuer wissenschaftliche und innovatorische Leistungen vergibt. 2010 wurde die Medaille an die israelische Chemie Nobelpreistraegerin Ada Yonath, die das Ribosom entschluesselt hat, verliehen. Sie steht in einer langen Reihe von Ausgezeichneten von respektablem Format.

1862 wird Wilhelm Franz Exner zur Weltausstellung nach London entsandt. Auf dem Rueckweg ueber Paris lernt er das Conservatoire des arts et mátier in Paris kennen. Daraufhin entwickelt er seine Idee eines technologischen Gewerbemuseums und wird von den Funktionaeren des Gewerbevereins unterstuetzt.

Die Herrschaft uebertuencht alles und ueberlebt als Legende die wahren Macher, die wiederum meist nur wissenden Insidern bekannt sind. Das Massenpublikum begnuegt sich mit vorgeschobenen Ikonen, obwohl sie bereits laengst in neuen gesellschaftlichen Strukturen leben, die von den Machern in deren Grundlagen in Szene gesetzt worden sind. So hat der Deutschlehrer Renisch in seinem 1999 vom TGM herausgegebenen Band viel zu sehr die gesellschaftlichen Verbindlichkeiten sowie die oeffentlichen Aemter und Ehrungen Exners betont. Die wahre funktionale wie effektiv wirksame Person Exners wird so verschattet, obwohl sie Reinisch nicht auslassen kann. Es ist bezeichnend, dass Otto Habsburg, der schoen laengere Zeit seinen Starr- wie Stursinn nicht verbergen konnte, fuer die Abfassung der Text- und Bild Mischkulanz, die in keiner Weise stringenten Aufbau zeigt, eine Gruss- und Dankadresse an Renisch gerichtet hat. Wahrscheinlich hat ihm der Deutschlehrer in Verehrung ein Ansichts - Exemplar nach Bocking in Niederbayern gesendet. Eine nuetzliche Fundgrube fuer brauchbare Dokumente ist die Arbeit von Renisch denn doch.

Im konkreten Fall von Wilhelm Franz Exner ist es das fachkundige Wissen und das Engagement in humaner wie liberaler Politik keineswegs orientiert am deutschen Nationalismus, sondern an den Faehigkeiten der deutschsprachigen Community, die damals auch weite Teile Boehmens mit eingeschlossen hat. Das ist kein Widerspruch, auch die boehmischen und maehrischen Juden haben sich wesentlich der deutschen Sprachgemeinde verpflichtet und zugehoerig gefuehlt. Zu erwaehnen ist unter anderen Franz Kafka und Sigmund Freud. Exner war nie Antisemit, er hatte gute Beziehungen zu Personen der juedischen Community, ua. war er befreundet mit Felix Salten, Autor von Bambi und der Mutzenbachein sowie des interessanten Bandes 5 Minuten Amerika, mit dem Salten sowohl technischen wie oekonomischen Verstand beweist.

Auch Exners hoechster Foerderer Franz Josef I, war kein Antisemit.Im Gegenteil, er hat die boehmischen und maehrischen Juden wiederum nach Wien geholt, nachdem sie bereits im 15.Jahrhundert aus Inneroesterreich in die umliegenden Kronlaender vertrieben worden sind, aber dort konsequent ihre Tuechtigkeit bewiesen haben. Ohne sie waere die Gruenderzeit nicht denkbar. Dass ihnen ihre Emanzipation im 20.Jahrhundert zum Verhaengnis geworden ist, im Holocaust, ist eines der groessten Dramen und eine der grossen Katastrophen der europaeischen Geschichte. Franz Josef hatte eine besondere Neigung zum TGM gefasst. In seiner Regierungszeit besuchte er es achtmal. Ebenso von Bedeutung fuer Exner war die freundschaftliche Beziehung zu Pauline Metternich Sándor, die ueber ausgezeichnete gesellschaftliche Beziehungen verfuegte und bis in ihr hohes Alter ein offenes Ohr fuer Exners Wuensche und Probleme hatte. Mindestens ebenso wichtig waren die Beziehungen Exners zu seinen Kollegen aus den unterschiedlichsten Sparten, mit denen ihn sachliche Konzeptionen und der generelle Wunsch nach Effektivitaet verbunden haben. Es mag uebertrieben wirken, doch draengt sich mir der Vergleich Exners mit Vannevar Bush auf. Vannevar Bush hatte die Aufgaben in Forschung und Produktion im Zuge von World War II bis hin zum Manhattan Projekt zu organisieren und zu leiten. Es mag durchaus stimmen, dass das Volumen der Aufgaben, die Vannevar Bush zu stukturieren hatte, groesser und umfangreicher waren als die von Exner. In der Intensitaet, in der Praezision und in der Disziplin lassen sich beide unterschiedlichen Persoenlichkeiten durchaus vergleichen. Immerhin, Exner war damals Exponent eines grossen Landes, des heute unsichtbar gewordenen Kontinents. In seiner spaetesten Arbeit, Wiederaufbau 1918 -1928, musste Exner feststellen, dass der Wirtschaftsraum der K.u.K. Monarchie, die kurz vor ihrer Zerschlagung 1918 noch 55,6 Millionen Einwohner umfasste (diese Zahl nennt der Historiker Herinrich Benedikt in seinem Band aeiou), auf 12,5 Prozent zu Restoesterreich geschrumpft war, das anteilsmaessig kleine Deutsch-Oesterreich, mit noch kleineren Sprachminoritaeten aus Slowenen und Kroaten. Die USA zaehlten um 1900 76 Millionen Einwohner. 1917 hatten sie bereits fast doppelt soviel Einwohner als der Donau- und Alpenraum der k.u.k Monarchie. Der Aufstieg der USA zur Weltmacht war unaufhaltsam. Aktuell wird er durch die Grossmachtstellung Rot Chinas in Frage gestellt.


Der Vergleich mit Vannebar Bush meint konkret die organisatorischen Aufgabenstellungen in allgemeiner Auffassung, da Wilhelm Exner im Gegensatz zu Bush ein ueberzeugter Pazifist gewesen ist, der bis in seines hohes Alter fuer den Weltfrieden eingetreten ist und den ersten Weltkrieg als eine sinnlose Handlung angesehen hat, der ein tausendmaschiges Verbindungsnetz von heute auf morgen zerrissen hat. Vannevar Bush muss man zugute halten, dass er organisatorisch mit effektiven Technologien einen Verteidigungskrieg gegen die deutschen Nazis zu begleiten hatte, die die Welt zerschlagen wollten. Die Unterjochung konnte durch Worldwar II verhindert werden, und das ist zweifellos eine demokratische Leistung gewesen. Das die USA in Folge selbst repressive Zuege angenommen haben und im kalten Krieg nicht auf das Buendnis in der NATO mit prominenten Nazis verzichtet haben, kann man, sollte man oder muss man als tragische Entwicklung ansehen, die uns bis heute beschaeftigt und mit Missmut erfuellt.

Exner war sich voellig im klaren darueber, dass er seine Vorstellungen der technischen Revolution in erster und zweiter Welle nur umsetzen konnte, in dem er maechtige Protektoren am kaiserlichen Hof von seinen Zielen ueberzeugte Er betrieb selbst einen gruendlichen wie engagierten Lobbyismus. Gemeinsam mit Otto Wagner forcierte er den Bau der Wiener Stadtbahn und setzte den auch mittels parlamentarischen Beschlusses durch.

In der Festschrift des Technischen Museums Wien zum 100 jaehrigen Bestand wird Exner von Helmut Lackner als Multifunktionaer und Sammler hingestellt . Der Begriff Multifunktionaer, der eher auf einfallslosen Parteiapparatschik und Museumszampanonisten der Postmoderne zutrifft, erfasst das weite wie vielfaeltig strukturierte Spectrum Exners keineswegs, erfasst nicht seine Befaehigung zum Zirkelschlag und zum kreisenden Lot, dass das Labyrinth im Innenraum der Kugel durcheilt, ohne anzuecken. >>> Exner an allen Enden: Selbstz diese Rollenzuschreibung wird dem Mann nicht gerecht, laesst eher an Herrn Wichtig & Umtriebsam denken. Exner war ein polytechnischer Generalist, dem die Praesentationsshow in Form von Industriemessen und technischen muesalen Einrichtungen als informatives PublicRelation Instrumentarium und nicht als unterhaltsame Show diente. Exner folgte und wirkte mit in einem Generalplan der Industriealisierung, die den Globus zu umfassen begann.

Er hatte ausgezeichnet internationale Kontakte. Eine Umsetzung des Konzeptes waere ohne diese nicht moeglich gewesen. Die Technologisierung uebersprang und durchbrach alle nationalen Grenzziehungen, so wie sich auch die Natur nicht an Grenzbalken haelt. Grenzbalken sind immer Zeichen der Einschraenkung durch Herrschaft, eng verbunden dem Zollwesen und der oekonomischen Autonomie eines Nationalstaates. Diesem Widerspruch war auch Exner ausgesetzt: Im wesentlichen beschraenkte er sich denn doch auf ein grossdeutsches Konzept, auf ein ueberschaubares Feld der Produktiv Kraefte

Die Polytechnische Stroemung erfasste damals den ganzen Westen, auch der Osten musste da in seiner Weise mithalten. Man war sich bewusst, dass die technische Revolution, die eng an die Entfaltung der Naturwissenschaften gebunden war, nur durch die Ausbildung von Fachkraeften und gelernten Arbeitern ( Frauen, so sie nicht ohnehin Hilfsarbeiten erbringen mussten, kamen spaeter hinzu) gelingen konnte. Der normative, beliebige multiplizierbare und beliebig geclonte Typus, der noch heute zu den wesentlichen Charakteren der technoiden Welt zaehlt, wurde in Szene gesetzt. Konsument, Arbeiter, Hersteller in einem, voellig entsprechend den soziologischen Vorstellungen von Henry Ford, die in Abwandlungen auch fuer die fortschrittlichen Diktaturen in diversen Abwandlungen und Verzerrungen massgeblich geworden sind. Henry Fords Wirtschafts- und Produktions - Modell ist historisch gesehen nicht neu. Insbesondere die Einbindung der Arbeiterschaft war vergleichbar den Unternehmen Krupp in Essen und jenes seines Bruders im niederoesterreichischen Berndorf. Hitler schaetzte besonders den bekennenden Antisemiten Ford, der durch seine Gegnerschaft gegenueber dem Juedischen Kapital, die sich in seinem Buch in zwei Baenden Der internationale Jude abzeichnet, Unglueck mit in die Welt gebracht. In den 20 Jahren liess Hitler verdiente Parteigenossen und interessierte Wirtschaftsfuehrer in der Muenchner Zentrale der NSDAP mit der Ford Schrift beschenken. Ford hat seine Schrift weniger primitiv und keinseswegs so hasserfuellt und mit entschieden mehr Sachkenntnis verfasst, als es Hitler in sein Kampf getan hat, verfasst. Hitler diente Fords Schrift wesentlich der Legitimation seiner propagandistischen Vorstellungen von juedischer Weltverschwoerung und Weltherrschaft.

US GIs zeigten sich hoechst erstaunt, als ihnen bei der Einnahme Frankfurts in der Naehe des Hauptgebaeudes der IG Farben neue Ford- Lastkraftwaegen entgegen kamen. Anders lackiert und mit reichsdeutschen Hoheitszeichen versehen. Ford hatte also seine Handelsbeziehungen zu Deutschland auch waehrend des Krieges nicht eingestellt. Tatsaechlich gab es genuegend Exponenten des US Kapitals, die den Nazis mit Sympathie gegenueber standen. Meist WHASPs, White Anglo Saxon Protestants. Die USA scheuten sich nach dem Krieg nicht, den Super V2 Waffengeneral Wernherr von Braun in die USA zu holen und ihm die NASA und das Mondlande Programm anzuvertrauen. 1969 wars dann soweit: Ein kleiner Schritt fuer den Menschen, ein grosser Schritt fuer die Menschheit. Brauns Luftverbrechen, begangen mittels der V2 in London wurden vertuscht. Auch die Briten haben sich ruhig gehalten. Die NATO, und in ihr die USA, ist zu maechtig gewesen.

Die wirtschaftlichen Beziehungen Oesterreichs im 19.Jahrhundert zu Deutschland waren ebensowenig zu uebersehen. Grosse Industrielle, die in der Donaumonarchie zu grossem Erfolg gekommen sind, etwa die Schoellers, kamen ursprunglich aus Deutschland. Da muss man anmerken, dass Oesterreich im Umgang mit guenstigen Angeboten als sicherer wie in der Arbeiterschaft disziplinierter Wirtschaftsstandort immer schon geschickt umgegangen ist, abgesehen von jenen Katastrophen, in das das Land aus genau diesen Gruenden mithinein gezogen worden ist. Das Kapital kennt kein Erbarmen, vor allem dann nicht, wenn es nach ueberzogenem Wachstum an Terrain zu verlieren beginnt.

Siehe dazu Franz Krahberger Der verlorene Kontinent

Bekannt wie eng waren die Beziehungen von Krupp Essen und Krupp Berndorf. Den Bruedern Alfred und Hermann war klar geworden, dass sie beide zu autoritaere Anlagen hatten, um ein Unternehmen zu leiten. So ging Hermann Krupp nach Oesterreich, um in Berndorf in der Naehe von Baden ein Unternehmen zu gruenden, waehrend der spaetere europaeische Stahlkanonen Koenig, des wahninnigen Hitlers Vorbild fuer dessen Devise fuer eine ganze Generation unerbittlich programmierter Killer Hart wie Kruppstahl, zaeh wie Leder und flink wie Windhunde, im Stammhaus in Essen geblieben ist. Essen hielt jedoch an Berndorf all die Zeiten lang einen Kapitalanteil von 30 Prozent. Als Arthur Krupp im April 1938 in Berndorf verstarb und zu Grabe getragen worden ist, standen am Kopfende des Sarges zur Rechten des Leichnams Vertreter der SA und Vertreter der SS, waehrend sich die linke Seite der Kameradschaftsbund und die Jaegerschaft teilten.

Bereits 1850 traeumte Fuerst Schwarzenberg, damals Staatskanzler, von einem gemeinsamem Wirtschaftsraum aller deutschsprachigen Laender. Ein entsprechende grosse Landkarte findet man nach wie im heeresgeschichtlichen Museum im Arsenal in Wien. Erreicht hat man um 1850 wenig, der angebahnte Zusammenschluss scheiterte, eine Zoll-und Handelseinigung kamen nicht zustande, noch wurde der Handel und Verkehr zwischen dem neuen deutschen Staatenbund, der aus der Paulskirche hervorgangen ist, befoertert. Zustande kam allein unter Anleitung des Handelsministers Bruck ein Deutsch-Oesterreichischer Postverein, in dem die Porto Gebuehren vereinheitlicht worden sind.

Man darf mit Gewissheit annehmen, dass Exner diesen Traum vom grossen mittel- und zentraleuropaeischen Wirtschaftskontinent mitgetragen hat. Doch Exner war weder Rassist noch Nationalist. Ihm war die Perspektive der globalen Technologisierung bereits bekannt. Als es dann mit den NAZIS soweit gewesen ist, da war Exner nicht mehr unter den Lebenden, und das Dritte Reich, auf tausend Jahre hochgerechnet, dauerte knappe 12 Jahre, bis es auf Dauer zerbrochen worden ist.

Tatsaechlich verbindet die polytechnische Bewegung und Basisstruktur bereits frueh den transatlantischen Aufschwung. Es ist keineswegs vermessen oder daneben das TGM (1879 - ) und das TMW (1908 - ) mit dem MIT (1861- ) in Boston, mit dem Smithonian (1846 - ) mit dem britischen Polytechnischen Institut London in Marlborough Hall in der Regentstreet, mit aehnlichen polytechnischen Einrichtungen in Deutschland und dem Conservatoire national des Arts et Métiers (1794- ) in Paris zu vergleichen. Die franzoesische Intelligenz und die damit verbundenen Enterpreneurs waren in der Entwicklung des 19.Jahrhunderts, und nicht nur da, federfuehrend.

Der Eiffelturm ist Ausdruck dieses Leading Ships. Die Freiheitsstatue, die unverwechselbare Ikone der New Yorker Hafeneinfahrt, errichtet 1886, war ein Geschenk Frankreichs an die USA. Die globalen Beziehungen der Polytechniker, aus denen die Technokratie hervorgegangen ist, waren jedoch nicht eindimensional oder hierarchisch geordnet, sie waren und sind wechselseitig, flexibel und dynamisch.

Das 19. Jahrhundert war insgesamt das Jahrhundert der Aufklaerung, des universellen Denkens, des Humanismus und der Polytechnologie. Die Paedagogik nahm einen ungeheuren Aufschwung. Zu erwaehnen ist das Universitaetswesen humboldtianischer Praegung und unter anderem die humanistischen Strategien etwa eines Johann Heinrich Pestalozzi, ein Mann der Aufklaerung und Education, der bereits im ersten Drittel des 18.Jahrhunderts nachhaltige Auswirkungen im Schulwesen anregte und durchzusetzen begann.

Wer in der juengeren Zeit nach vergleichbaren Stroemungen sucht, wird auf das BAUHAUS stossen, stilbildend in der Architektur und im Umgang mit Neuen Medien. Der grosse globale Erfolg des Bauhauses im 20.Jahrhundert kam eigentlich erst ueber der Umweg der Emigration in die USA zustande.

Wilhelm Friedrich Exner setzte auf parlamentarischer Ebene den Patent- Muster und Markenschutz durch und sorgte so fuer die Voraussetzungen fuer die notwendigen internationalen Vereinbarungen. Nach seiner Pensionierung beschaeftigte sich der Rektor, Gruender, Direktor des TGM und des TMW, Messengestalter, Abgeordneter zum Herrenhaus und Sektionschef, Koordinator und Technologie Navigator u.a. mit dem Normwesen, Voraussetzung allen industriellen Planens und von Bausteinkombatibilitaeten aller Art. 1920 erschienen die ersten Mitteilungen des oesterreichischen Normenausschusses fuer Industrie und Gewerbe OENIG.

Exner sorgte sich nicht nur um die Theorie in / s t a t e / o f / t h e / a r t / und die praktische Umsetzung des Plans, er hatte allergroesstes Verstaendnis fuer die Beduerfnisse der Arbeiter und Werktaetigen, den humanoiden Produktionskraeften und half, noch gegen den Widerstand der aufstrebenden Sozialdemokratie, die Arbeiterkammer Wien zu gruenden.

Das TGM verfuegte ueber eine Reihe ausgezeichneter Lehrkraefte, die in engem Kontakt mit der Industrie und deren Erfordernissen gestanden haben. Einer ist mir besonders in Erinnerung geblieben, allerdings nicht nur er allein. Siegbert Stenzel, der in der ersten Klasse technisches Entwurfszeichnen unterrichtete und uns den Zugang zur Kunst eroeffnete, in dem er mit uns wichtige Ausstellungen, unter anderem in der Wiener Secession besuchte.. Heute weiss ich, dass er viele Beispiele aus der Schule des Bauhauses, aus der Struktur und Formenlehre Kandinsky ( Das Geistige in der Kunst > Punkt / Linie / Flaeche ), selbst aus dem Suprematismus gebracht hat, ohne kunstgeschichtliche Quellenangaben, um uns nicht zu langweilen. Von ihm hoerten wir bereits 1963 einiges ueber den Strukturalismus im Formenwesen: structure, pattern und texture. Er liebte vor allem Disteln und da im besonderen Kugeldisteln, die er den Donauufern der Umgebung von Wien sammelte.Eines Tages zeigte er am Katheder den U-Bahn Plan der Londoner Untergrundbahn vor, er war ein paar Tage in London gewesen und sagte dazu: So muesst ihr das machen: klar, praezise und auf einen Blick erfassbar und ueberschaubar. Auch meine Kollegen aus dem Jahrgang N68 b, Abteilung fuer Nachrichten-, Radio- und Elektronische Technologien haben Stenzel in bester Erinnerung.

Stenzel stellte uns eines Tages eine visuelle Metapher vor. Er forderte uns auf, sich einen Kreis vorzustellen und uns selbst als einen individuellen Pfeil, der von der Randbegrenzung in den Kreisraum einzudringen beginnt. Je naeher wir sich dem Zentrum zu bewegen, umso naeher wuerden wir uns kommen, je mehr haetten wir voneinander zu wissen und von unserem Fachwissen zu teilen. Die Metapher zeigte den grundsaetzlichen ethischen Auftrag , den Exner seiner Gruendung mit auf den Weg gegeben hat. Den der wechselseitigen Unterstuetzung, angewandter freier Solidaritaet und dem Teilen von Fachwissen im Dienste der Sache. Alles Merkmale einer humanen und libertaeren Auffassung des Lebens, die mit den Ellbogentechniken des Neoliberalismus in Manchestertradition nichts gemein hat.

Doch Wilhelm Exner ueberragte in seiner Effizienz alle, ohne ueberheblich zu agieren oder so zu wirken. Er liess sich aber auch nie in die Enge treiben oder gar in der Ecke abstellen und wehrte sich immer erfolgreich. Unser Fachvorstand Walter Brandstaetter, der nachmalige und letzte Direktor des TGMS in der Waehringerstrasse war noch ein aus diesem Holz: Seine Devise: Schnaps ist Schnaps, Arbeit ist Arbeit. Achtet darauf, nichts durcheinander zu bringen Man soll Aepfel, Sauerkraut, Kohl, Birnen, Rosinen, Brennessel, Rueben, Fisolen und ungarische Paprikoschka wahrlich nicht in einem Topf vermanschen wollen. Wenn ueberhaupt ist noetigten Fach- und Sachkenntnis von noeten, um Symbiosen und damit verbundene Synergien zu knuepfen.

Zeit seines Lebens hatte Exner mit dem Problem zu kaempfen, dass an entscheidenden Positionen nicht kompetente Technologen bevorzugt worden sind, die in Verantwortung imstande gewesen waeren, Technikfolgen und Risken abzuschaetzen, sondern Juristen, Oekonomen und Personen mit geistesgeschichtlichem Back Up die ersten Reihen der Nomenklatura gefuellt haben, in denen das Kompetenzgerangel entsprechend heftig gewesen ist. Exner war allerdings einer der ersten, die durch ein hohes Mass an Interdisziplinaritaet imstande gewesen sind, diese Huerden und Abgruende zwischen rueckstaendigen Terrains zu ueberwinden und neu zu versammeln, mit der eindeutig erkennbaren Schwaeche, dass seine Bemuehungen mehrheitlich auf den deutschsprachigen Raum konzentriert geblieben sind. Das entsprach durchaus jenem Ungleichgewicht, dass die Donaumonarchie letztendlich zu Fall gebracht hat.

Heute stehen wir voellig anderen Situationen gegenueber, etwa einer Hochschul- und Schulmisere, die der Traeger der Exner Medaille Hans Suenkel nicht einmal ansatzweise loesen wird koennen. Das bemuehte Weltausstellungsprojekt Wien Budapest aus den 1980 er Jahren ist, mit bedingt durch die veraenderten politischen Verhaeltnisse im globalen Masstab, klaeglich wie unwiederholbar gescheitert. Ich sehe abgesehen, vom uebermaessigen wie mit schwerem Risiko belasteten Involvement oesterreichischer Banken im Osten, keinerlei Kraefte, die imstande waeren, den Wirtschafts- und Wissenschaftsraum der neuen Donaulaender zukunftsorientiert zu koordinieren.

Ungarn kommt nicht einmal ansatzweise mit einer Neuordnung der Produktiv- und Wirtschaftskraefte zurecht und verliert, obwohl sie gerade jetzt den Geschicken der Europaeischen Union vorstehen (bloss noch 3 Monate, dann ist der Spukvorsitz hoffentlich vorbei) zunehmend an demokratischer Glaubwuerdigkeit. Die Strategien Orbans & Vonas, gerichtet wider Presse- und Meinungsfreiheit verbunden mit der Einschraenkung der Buegerrechte sind unverzeihlich, koennen und duerfen nicht zum Masstab der Europaeischen Union werden. Gerade jetzt, in der lybischen Auseinandersetzung, die klare Entscheidungen wider Gaddafi fordert, sind die Ungarn eine den Westen weiter schwaechende Fehlbesetzung.

Aussenminister Schwarzenbergs Tschechien aktuell schwaechelt ohnehin und wird so nicht in den EURO Geld-Verbund aufgenommen werden. In Ungarn profitiert vor allem die Neue Rechte von der Misere. Auch das hat Tradition, dass die militanten Grossmauler die Gunst der Misere und den Volksunmut zu nutzen wissen, sie entsprechen dem abgesunkenen Niveau des Landes.

Graf Trotta, ist, nachdem es ihm nach dem Zusammenbruch 1918 nicht gelungen ist, wie er vorgehabt hat, sich im Wienerwald zu erschiessen, ins Irrenhaus gewandert und sitzt nun da, mit verschieden farbigen Stofflappen auf den Knien und murmelt staendig Ich krieg den Fleckerlteppich nicht mehr zusammen, wie einer der wenigen Besucher Trottas im Wiener Steinhof in der Josef Roth Verfilmung von Johannes Schaaf 1971 zu berichten wusste.

Wilhelm Franz Exner ist ein Medley aus Logos, Phantom und Disziplin, aus unbeugsamen Willen und ungebrochenem Selbstbewusstsein. Es kommt nicht von ungefaehr, dass die heutige Exnergasse in Wien Waehring, bevor sie umbenannt worden ist, Eisengasse geheissen hat, und er es noch zu Lebezeiten gewuenscht hat, dass diese Gasse nach ihm benannt werden soll, was dann auch geschehen soll. Exner ist kein angeketteter Lichtbringer wie Promotheus, den die Goetter an den Felsen schmieden haben lassen, bloss weil er ihnen das Feuer geraubt und es den Menschen gebracht hat, um ihn taeglich virtuell vom mystischen Adler fuer alle Zeiten quaelen zu lassen. Wilhelm Franz Exner und Zeitgenossen haben den Goettern das Licht endgueltig geraubt und entwunden. Trotzdem, Menschen bleiben Wesen in Ambivalenz und Hybris, ueber der Menschheit schwebt nicht der Heilige Geist, zuendet nicht der Blitz des Zeus, sondern der Stein des Kronos, der unerbittliche Vektor Zeit. Unsere Gegenwart ist ungewiss und die Zukunft nicht fassbar.





Hochschule fuer Bodenkultur

Institut für Risikoforschung / Sicherheits und Risikowissenschaften (Boku)



Selbst Definition





Erzherzog Protektor Karl Ludwig


Oesterreichischer Gewerbeverein / Interessensvertretung fuer Industrie, Gewerbe, Handel und freie Berufe
Unabhaengig seit 1839. Mit Sitz im Palais Eschenbach >>> OEGV


































Pauline Metternich Sándor




Aktuell hat sich die Hoehere Schule fuer Mode Michelbeuern in der Severingasse zusaetzliches Terrain gesichert. 2011 wurden die Abendkleider fuer die Tanzlehrerinen die Abendkleider von einem Damen-und Herrenschneidermeister, Absolvent der Modeschule Michelbeuern, entworfen. Im Haupthaus auf der Waehringerstrasse hat sich das WUK, das Werkstaetten- und Kulturhaus, eingemietet. Selbstverstaendlich auf Kosten der Gemeinde Wien, die fuer populaere wie alternative Kunstformen immer schon populistisches Gespuer gehabt. So findet alles wiederum eine neue Bestimmung.


Konstituierende Versammlung des Vereins Technisches Museum fuer Industrie und Gewerbe Dezember 1912 im Sitzungssaal des Wiener Rathauses, in Anwesenheit von Arthur Krupp und Wilhelm Exner (Burschenschaft Olympia seit 1859). Exner wird doch hin und wieder seine Fahne nach dem Wind richten haben muessen. Ein Krupp aus dem Haus der 3 Ringe war nicht ohne und kam nie allein und ohne das Stammhaus in Essen gewiss nicht aus.

Frauen hatten lange Zeit keinen oder kaum Zugang zum Technik Studium und es war nicht leicht fuer sie Hoehere Technische Lehranstalten, wie das TGM eine ist, zu besuchen. Als ich in die N68 b eingetreten bin, waren unter 1200 Jungen 3 Maedchen zu finden. Eine davon war Kitty Kino, die die Abteilung fuer Elektrotechnik und Anlagenbau besuchte und ihr Studium abgeschlossen hat. Wir nahmen sie oefter mit ins Volksopern Cafe. Die Wirtin hat ihr jedoch untersagt mit uns am gruenen Tisch Billard zu spielen. In Revanche und als Retourkutsche fuer eine fruehe weibliche Demuetigung hat sie spaeter ihren Film Karambolage mit Marie Colbin in der Hauptrolle gedreht. Wir haetten sie mitspielen lassen, doch die Besitzerin der Volksopern Klitsche hat njet gesagt... gegen die kamen wir auch nicht an.

Heute hat sich das Bild zum besseren gewendet und es hat ein ehrlicher Paradigmenwechsel zugunsten der Frauen stattgefunden. Frauen koennen in keinem Studium und an keiner Schule, ausser an katholischen Priesterseminaren, mehr abgewiesen werden. Es mangelt ihnen keineswegs an Verstand und Leistungsfaehigkeit, wie zur Abwehr haeufig behauptet worden ist. Die Mehrheit der Angestellten der Exner Gruendung TMW wird von Frauen gestellt, auch in leitenden Gremien und Stellen. Die Direktion hat eine Frau, Gabriele Zuna Kratky, inne. Das wirkt entschieden aufrichtiger als die rein quantative Quotenloesung, die nicht immer sachlich orientiert ist.

Ueber lange Jahrzehnte, Jahrhunderte durften Frauen Galionsfiguren auf dem Steven von ozeanischen und atlantischen Drei- und Viermastern abgeben, als Nummerngirls in allen denkbaren Positionen in vorbestimmter Erotik sich praesentieren, als huebsche Tippmammsels und willige Stenografinen an- und auftreten oder sich zum unendlichen grossen Heer der ungelernten Arbeiterinnen in Wirtschaft, Industrie und in den eigenen vier Waenden zaehlen. Viele Maenner fuerchten heute noch um ihre Macht und ihren Einfluss, wenn der auch noch so gering sein mag und dem entsprechend radikalisiert wie betroffen gehen Frauen mit solchen Waschlappen um. Sie wollen Augenhoehe und Verstand, und dem soll auch entsprochen werden. Faule und pralle wie schmale Weiber greifen aber doch heute noch zu faulen Tricks und wissen ganz genau wie man Wuensche und den dazugehoerigen Mann im Hamsterrad am Schwanz packt, frei nach dem einzigen Theaterstueck von Pablo Picasso, dass ua. erstmals von Simone Beauvoir in den 40 er Jahren in einer Wohnzimmerauffuehrung mit vorgelesen worden ist. Doch solchen ins Hamsterradlern ist ohenhin nicht zu helfen. Sie gehen an der Tretmuehle und an ihren ungerechten Vorstellungen von Frau zugrunde und bilden zwangslaeufig in der folgenden Pension die grosse Mehrheit der Thekenhaenger. Und weil das nicht so sein sollte, schaetze ich mehr die Esther Vilar als die links gedrillte Black Sister Alice, made in Germany. Die Vilar plaediert fuer freie Menschen. Die andere hingegen, in typisch deutscher Verkehrung, die ihrer eingeschraenkten Vorstellungskraft gemaess ist, agitiert fuer Dominanzen, das Auswechselstueck zum Machisto Typen,dessen Vorbild schon immer der deutschen Herrenreiter und Damengeleiter gewesen ist. Danke, kein weiterer Bedarf, alles schon gehabt... es ist langweilig wie nervend. Homo Faber von Max Frisch war schon eine schiefe Type, jetzt ist der endgueltig mit seinem Autor pass&eeacute;.. Doch eines wird gewiss nicht am Ende sei: techne, Technologie und Polytechnik. Das sind weder Domaenen von Mann oder Frau, sie gehoeren einfach schlicht zum Menschen, ob nun weiblich oder maennlich. Alles andere waere Schwachsinn.

Revolutionaere Marxisten forderten in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Diktatur des Proletariats und sind mit ihrem Konzept und ihrer Strategie historisch gescheitert. Radikale Feministinen fordern das Weltdiktat der Frauen > Elfriede Jelineks Parole Alle Macht den Frauen, auch sie werden scheitern. Alles was zum Totalitarismus draengt, geht am unhaltbaren Universalanspruch zu Grunde. Pius IX verfuegte in Antwort auf Freimaurer und Kommunisten 1870 das Dogma ueber die Unfehlbarkeit der Paepstlichkeit in allen Fragen und begruendete so die Schule der Diktatoren, die die Welt im 20.Jahrhundert ins vollendete Unglueck gestuerzt haben. Frauen von Heute sollten das bedenken. Anderenseits wuerde man sie alsbald weder wuerdigen koennen noch ernst nehmen.

Was, solls, gerecht ist diese Welt schon lange nicht mehr. War sie es jemals ? Es geht ums Cash, wenn das auch in einem oder anderen Fall mit linken Schlagwoertern, Zeilen und ukltrafeministischen Nonsens, der die Auflagenzahlen der hysterisierten Leser- sprich Frauenschaft erhoeht, erworben ist. Das Geld kann man mit Begeisterung bei BIPA und in der schicken Boutique im Punkymode eintauschen, oder in Mod Rhytm ausgeben. Auch Psychoterror von Frauen ist Gewalt und ueberschreitet so die Regeln einer zivil lebbaren Gesellschaft. Money is not a Skunk, so denken es sich die Utilitaristen, weiblich oder maennlich, und handeln danach, bis sie alle Welt verspielt und die Landschaft verschissen haben. Das macht aber das Kraut der AMS Geholfenen und der Hartz 4 Empfaenger nicht fetter. Doch je mehr diese werden, umso tiefer wird die Wirtschaft sinken, die den Sozialstaatstaat und die damit verknuepfte Sozialpartnerschaft laengst ausgeklinkt hat. Darueber kann die etablierte Linke mit der Phraseologie ueber die zukurz Gekommenen, die dann meist fuer den rechten Rand votiern und zusaetzlich den selektiven Druck im interpersonellen Mobbing erhoehen, noch hinwegtaeuschen. Aus einer kultivierten sozialen und zivil humanen Gesellschaft ist eine unappetitliche Rempelgesellschaft geworden, unter deren verstoerten wie irritierenden Oberflaeche sich gefaehrliche Buergerkonflikte zusammen brauen, die jederzeit ausbrechen koennen. Die Zukunftsangst in Arbeitsplatz Perspektive und die berechtigte Sorge in oekologischen Fragen tragen das ihre dazu bei. Die Kuendigung der Solidar Gesellschaft mittels Hartz 4 hat Schroeders SPD mit zu verantworten. Jetzt ist er Putins Gaskassier, mault nur mehr selten und teilt sich das Geschaeft mit Joschka Fischer, Konsulent der OEMV Nabucco Oil Line.

Allen Ernstes, Frauen sollten so im trivialisierten Emma und Co. Format als Partnerinnen nicht akzeptiert werden und sind wegen Unzuverlaessigkeit als politische Buendnispartner nicht brauchbar. Ich habe sehr selten im Tante Emma Laden eingekauft, und wenn, mit stetigem Unbehagen. SPAR und BILLA sind guenstiger und wirken serioser. Tante EMMA riecht in ihrer politischen Pseudo - Korrektheit, hinter der Keppeline lauert, nicht nach CLEVER, sondern nach biederer Schichtseife. Ebensowenig ist den Sirenengesaengen der Produkten und vor allem der Imagewerbung, die voellig absurde Corporate Identity auf die Bildflaeche zaubert, zu trauen. Beides ist schlecht, pruede puritanische Enthaltsamkeit ebenso wie uebersteigerte und beschleunigte Genussucht, beides endet in ausweglosen Sackgassen.

Doch das gilt auch fuer die meisten Maenner, fuer das Unternehmen RUECKGRATLOS, SOFTanGEPASST und Co. Man kann sich nur auf wenige verlassen. Die meisten haengen im Hamsterrad oder sind auf purem Egotrip, und jammern vom Sachzwang. Gehuepft wie gesprungen. Alles ist aus dem Gleichgewicht geraten, Harmonie erscheint perdu...

Tatsaechlich stehen wir nicht einem gesellschaftlich oder gar genetisch generierten Problem gegenueber, sondern der formalisierten Logik des Handlings des maschinell industriellen Komplexes. Das Diktat der Maschine, insbesondere die EDV und Informationstechnologie fuehrt zwangslaeufig in die interpersonelle Vereinzelung und in die Isolation. Die Misere deutet nicht auf eine biologische Verwandlung oder gar Mutation, sondern ist mit Psychosen, Hysterien, Spiel- und Online-Computersucht, digitalen Fata Morganen, Nervenschaeden und Burnouts behaftet. Es ist die zwanghafte Adaption der spielerischen und emotional sich verhaltenden Natur des Menschen, die viel eher nit der Fuzzylogik verwandt ist, an das formallogische Korsett der IT und der ueberbordenden Information die aus dem Netz via Monitor auf uns ueberquillt. Fuer Schnelleser und Blitzbild Gneisser kein Problem, fuer die Mehrheit der Menschen irritierend, obwohl sie es nie zugeben werden, um ihre Computer Illiteraritaet zu verbergen.

Es ist sowohl die dynamisch strukturierte Konditionierung bedingt durch das Handling der Programme > Gegenueber Computern kann man nicht argumentieren hat Isaac Asimov festgestellt
, wie auch die ueberbordende Information, die zum Gefuehl der Verloren im Cyberspace fuehr, so man nicht eine stringente analoge Begriffskombinatorik anzuwenden versteht, die staendig zu guten und auch zu ueberraschenden Ergebnissen fuehren soll, fernab des Cybermuells wertloser Information, der bloss als gefaerbtes Rausches am Schirm wie ein grelles, doch semantisch truebes Gewaesser vorbeizieht.

Wir laufen alle im virtuellen Hamsterrad und sitzen an denselben Monitoren und bedienen diverse Computer und Steuerungsmaschinen, eingefangen in die Vorstellung von Arbeit, wie sie Ernst Juenger in seinem Buch Der Arbeiter beschreibt. Die Auffassung von Juenger ist jedoch keineswegs zwingend, die Wirklichkeit muesste nicht danach sein. Der Ernst Juenger Verehrung, des Stahlwetterers, des Feuer und Blut Beschwoerers und Kriegstagebuchschreibers 1914 - 1918, die in der Regierungszeit Helmut Kohls ihren Anfang genommen hat, habe ich nie zustimmen koennen. Es muss anders werden und anders gedeihen, als sich das der aalglatte Pour le Merite Ordenstraeger Juenger, der gerne Insekten aller Art aufspiesste, eine Rueckstaendler besonderer Art, vorgestellt hat ! Aktuell Literaturmuseum der Moderne in Marbach bei Stuttgart mit der Ausstellung Arbeiter am Abgrund, die alsbald zu Ende geht und am 27.Maerz 2011 schliessen wird. Der Titel der Ausstellung ist mehr als deutlich. Helmut Kohl, Gerhard Schroeder, Joschka Fischer und Hartz 4 bilden den realen Buehnenhorizont.

Analogien zwischen kapitalistischer Arbeitsformen und der Gestaltung im realen Kommunismus waren immer schon gegeben und sind unuebersehbar. Was denen einen der Industriefaschismus war, ist den anderen die straffe Welt der Helden der Arbeit, der Subotnik. In beiden Faellen unterliegen die arbeitenden Massen Klassenherrschaften, auf der einen Seite der des Kapitals und der Technokratie und auf der anderen Seite der Neuen Klasse aus Politik im Buendnis mit den Wissenschaften. Den Arbeitenden wird weder Nachhaltigkeit noch Zukunft geboten. Erst die oekologische Krise beginnt die Systeme aus dem Gleichgewicht zu bringen und zu zerstoeren. Systeme sind gegenueber vernuenftigen Menschen nicht mehr argumentierbar, wenn sie den Keim des Todes sichtbar und erfassbar in sich tragen. Gaia pfeift auf uns und auf unsere vermessene Hybris.

Als Tschernobyl passierte, musste eine Hunderschaft von Arbeitern in die innerste Gefahrenzone des Reaktors, um das schlimmste zu verhindern. Alle duerften an den Verstrahlungen umgekommen sein. Das Moskauer Fernsehen berichtete. Die Maenner, die da unbezahlbare Arbeit leisteten, die deswegen elend verstrahlt zu Grunde gegangen sind, die man eigentlich zu Helden der Arbeit erklaeren haette muessen, wurden im Moskauer TV abwertend als Bio- Roboter bezeichnet. Das machte einmal mehr deutlich, dass das materialistisch kommunistische System alle ethischen Bindungen gekappt hatte. Die Sowjetunion ging nicht nur an der Ruestungsspirale zugrunde. Das System zeigte offen seine moralischen Maengel und jenes Defizit, an dem der Sozialismus immer schon gelitten hat. Und er hat mehr Mitleidende hervorgebracht, als aufrechte Menschen.

Ernst Juenger hat sein Buch anfangs der 30 er Jahre des 20.Jahrhunderts verfasst. Juenger kann man als einen Art freiwilligen Chefideologen der Deutschen Arbeitsfront ansehen, die DAF, die den Krupps, den Thyssens, den Flicks, der NSDAP und vielen anderen zu dienen hatte. Nach 1945 wollte der schlaue und flinke Wendekaefer, der mit dem hoechsten deutschen Militaerorden im Weltkrieg I ausgezeichnet worden ist, von seiner massiven Schrift nichts mehr wissen. Erst die Strategien von Schwarz Blau, der Bartensteins, der Joergerln und der Mascherlskis haben solch Modell wieder ins Schaufenster zu stellen versucht. Noch ist der Aberwitz nicht ausgestanden und noch ist der Wahnwitz nicht vorbei.

So kann man Juenger polemisch abfertigen und im Eck abstellen. Doch abgesehen von den unverzeihlichen Uebergriffen und masslosen Begierden in der weiteren Entwicklung, etwa der totalen Mobilmachung oder dem Staatsplan von imperialen Rang, den Hitler und NSDAP alsbald in Form des, Gott sei Dank, fehlgeschlagenen Blitzkrieges WK II, der Welt aufzwingen wollte, zeichnet er ein bezeichnendes Modell der Arbeitswelt, das auch unseren realen Erfahrungen in der Gegenwart und fuer die weitere Zukunft entspricht. Er hat eine extrem leistungsbezogene und pur utilitaristische Vorstellung vom Begriff und Wirklichkeit der Arbeit seiner Gegenwart und der kuenftigen Welt, die durchaus mit den Ansichten von Henry Ford vergleichbar sind, ueber die Felix Salten in seinem Text 5 Minuten Amerika berichtet.

Juengers Arbeit klaert aber auch, warum Arbeiter- und Arbeiterinnen anfaellig sind fuer Totalitarismen in ihrer rechten wie linken Auspraegung. Das ist die eigentliche Angst der Roten und Schwarzen in Oesterreich vor den Blauen und ihrer orangen Abspaltung: die rot blaue Drehtuere, die in jedem Gemeindebau funktioniert. Cap soll ja mit Strache nicht nur Spargelessen gehen. Dazu ein revolutionaerer ARBEITER Sozi mit Erfahrungen aus 1934 im Hotel Schiff im Interview:Wir sind international sozial, die anderen sind national, wenn wir zusammengehen, sind wir halt nationalsozial ... . Dieses illegale Buendnis zwischen lechz und rinks, wie es Ernst Jandl kurz gefasst auf den Punkt gebracht hat, bewahrte Bruno Kreisky davor, in den Faengen der GESTAPO in Wien haengen zu bleiben. Nach dem Sozialistenprozess 1936 gegen die RS teilte er die Zelle mit einem Mann der ebenso illegalen Nazipartei. Der hat ihm spaeter, 1939, den Weg ins schwedische Exil geebnet. Das ist nur wenigen Genossen so gelungen. Der Filmemacher der Nouvelle Vague Luis Malles hat in seinem Film Lucien Lacombe , der in den 70 er Jahren zum Szenekultfilm geworden ist, sagen lassen, der rechte und der linke Terror seien die Backen des selben Arsches.

Karl Marx hat ebenso grundlegende Wahrheiten aufgezeigt, allerdings weniger an Arbeitsvorstellungen und Modellen der Zukunft gearbeitet. Sein Faible war die Real Politik, historische Gesellschaftsszenarienund die damit verbundene Auseinandersetzung der Klassen, abgesehen von KAPITAL, in dem er seine Auffassung von Ausbeutung verdeutlicht hat. Die Entwicklung der Arbeitswelt, deren Wirklichkeit und Modellvorstellungen dazu ueberliess er Friedrich Engels, der ein erfahrener Unternehmer gewesen ist und so imstande gewesen ist, eine Art moderne Soziologie zu entwerfen. Nicht alles in der Arbeitswelt fusst auf Ausbeutung pur, auf dem Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital. Die Arbeitswelt, die organisierte Arbeiterschaft und ihre Leiter und Unternehmer, eigentlich vergleichbar dem erfolgreichen MAGNA Modell von lets be frank Stronach, der keine linken Gewerkschaften geduldet hat, folgt eigenen Kraeften wie emanzipatorischen Kriterien. Das ist die wesentliche Botschaft Ernst Juengers, an der man nicht vorbei oder darueber hinweg sehen sollte. Juenger setzt auch kein Vertrauen in die liberal buergerliche Demokratie. Diese zerfaellt regelmaessig, und verwandelt sich entweder in ein rechtes oder in ein linkes Monster. Juenger hat sein Buch ARBEIT kurz vor dem Ende der Weimarer Republik verfasst. CDU Kohl hat ihm, dem Mann, der 100 Jahre alt geworden ist, in den 90 er Jahren wiederum zu groesster Wuerdigung und zu Altersansehen verholfen. Tatsaechlich ist der Juenger ein Giftschwammerl der besonderen Art. Abschliessend skizziert er in seinem BUCH DER ARBEIT einen Stamm von Beamten, Offizieren, Kapitaenen und sonstigen Funktionaeren von Grund auf zu schaffen, der alle Kennzeichen eines Ordens traegt, wie er einheitlicher und geformter nicht gedacht werden kann.. Unschwer laesst sich in solchem Orden die SS erkennen, die im Zuge der Ermordung der Leitungsebene der SA durch Hitler himself im Deutschen Reich zur absoluten Zentralmacht aufgestiegen ist. Der unerbittliche Schwarze Orden des Todes, der den Juden den Holocaust bescherrte und die Deutschen in Katastrophe des 2. Weltkrieges gehetzt hat. Juenger weiter ueber den bereits wachsenden Orden, dem die Artamanen vorangegangen sind: Dies, und nicht etwa die Verpflanzung von Grossstaedtern, ist der sicherste Weg, auf dem eine zuverlaessige Reserve von Siedlern und ihren Gefaehrtinnen zum Ansatze innerhalb und ausserhalb ! des Landes heranzuziehen ist..

Da grinst ploetzlich Hans Grimms Volk ohne Raum hoehnisch hervor, da wird deutlich, warum die SS und die Wehrmacht in der Ukraine Hungersnoete, die Millionen Menschen das Leben gekostet haben, ausgeloest. Man brauchte Raum fuer den Neuen Menschen in SS Fason. Der Krieg der Deutschen und der Oesterreicher und all ihrer anderen Verbuendeten ist insgesamt als schweres, anbefohlenes wie propagiertes Kriegsverbrechen anzusehen. Es gab keine saubere Kriegsfuehrung, es gab bloss rassistisch motivierten Raumgewinn, die Wehrmacht war genaus dreckig wie der Totenkopf, die sogenannte Schutzstaffel und Juneger, dieser zweimalige und unverbesserlich Kriegstreiber und Schreibtischtaeter hat diesen Orden des Todes waermstens empfohlen. Wer noch immer glaubt, diese skrupellose Verbrecherbande waere eine Elite im Fortschritt der Menschheit gewesen, gehoert heute noch vor Gericht gestellt und empfindlich verurteilt. Das ist der wesentliche Grund, warum die Straf Gesetze zur Wiederbetaetigung, die nichts anderes als dem barbarischen Mordunwesen Vorschub leisten, niemals aufgehoben werden duerfen, obwohl dies der HJ Strache vor 1 Milllion ORF SeherInnen sich zu fordern gewagt hat, wohl bemerkt, ungestraft. Der Mann ist untragbar ! Dagegen helfen ihm auch nicht seine 26 Prozent SympathisantInnen und Waehleranteil in Oesterreich.

Darin kann man einen Auftakt zu schwarz blau erkennen, so man will, denn deutsche Entscheidungen gehen an Oesterreich nie spurlos vorbei. Es gab einen Topmanager von BMW Bayern, gebuertig aus Wien, der vor mehr ungefaehr 20 festgestellt hat, Wien waere bloss ein Vorort von Muenchen. Das hat den Steirer Lorenz, jetzt Leiter der Abteilung Unterhaltung des ORF TV ( wer unterhaelt, wer bezahlt wen), vorher Intendant des Steirischen Herbstes in Schwarz/Blauen Maschkeranza Zeiten dazu verfuehrt, auf der Westfassade des Wiener Suedbahnhofes ein riesiges Transparent aufspannen zu lassen. Darauf stand Wien ist ein Vorort von Graz. Die Zentrale ist ohnehin immer Muenchsen geblieben, fuer Wien Simmering wie fuer Graz, die Stadt der Bewegung. Das sich das Rabiat ORFerl Lorenz mit dem Generalmanager der Oesterreichischen Bundestheater, dem roten Springer gut versteht, scheint kein Zufall zu sein.

Die Entwicklung in der Arbeitswelt ist nicht stehen geblieben und hat zu faszinierenden neuen Wegen gefunden. Etwa die DEC Digital Equipment Corporation, mit ihrer sozialen GALAXY, einer besonders flachen Hierarchie, die keinesfall mehr dem Stabliniensystem folgte, sondern den interdisziplinaeren und interkomunikativen Weg gegangen ist. Ob diese besondere Unternehmenskultur von HP, dem neuen Eigentuemer beibehalten worden ist, kann ich ich derzeit nicht sagen. BELL ELECTRIC, ein Unternehmen, in dem es grundsaetzlich moeglich gewesen ist , bei entsprechender Leistung vom Blue Collar Worker bis in die Vorstand aufzusteigen. U.a. gab es Mitbestimmungsmodelle in Deutschland, etwa Foto Porst und den Porzellanhersteller Lilienthal. Alles Strukturen, die die orthodoxe Linke nicht verstehen wollte oder ignorant oder schlicht und einfach zu bloed dazu uebersehen hat. Heute wird kaum mehr ueber die Arbeitswelt an sich gesprochen. Hartz 4 und die Verwaltung der Arbeitslosigkeit steht da als unuebersehbare Drohgebaerde des ebenso einfallslosen Kapitals aller notwendigen Debatte dagegen. Eines unfaehigen Kapitals, das von einem Finanzkrach zum anderen stolpert, von einem Loch ins naechste, bis es im Abgrund auf nimmer Wiedersehen verschwinden wird.

Die noch bestehende Kauflust und der Konsum, ebenso eine Erscheinungsform der Arbeitswelt, die alle buergerlichen Modelle und Modellvorstellungen des 19.Jahrhunderts laengst ausser Kraft gesetzt hat, verhindert im Moment noch die konstruktive Debatte zur Neugestaltung der Arbeitswelt, derer naechste Sanierung absehbar und ohnehin unausweichlich ist.

Wilhelm Friedrich Exner hingehen hat mit seinem Polytechnikum TGM die Voraussetzungen fuer die Erziehung und die Lehre brauchbarer Fachkraefte in leitender wie in ausfuehrender Position geschaffen. Darueber hinaus war er der Promoter der Industrialisierung und ihrer Ausweitung mih all ihren Verflechtungen. Exner war eben Lehrer und nicht Unternehmer, doch arbeitete er eng mit der Wirtschaft zusammen, denn die von ihm Auszubildenden mussten den Vorstellungen der Industrie und der Visionen entsprechen.


















































In the Year 2050, when men is still alone...

eLearning an der HLMW9

WUK








BIPANORM






Aus diesem Artikel geht hervor, dass Exner fuer sein groesste Lebensleistung die Einrichtung der technischen Versuchs- und Pruefanstalten haelt, die von Anbeginn eng mit der Entwicklung des TGM zusammengehangen haben. Die Pruefung technischer Produktion, und damit deren Belastbarkeit, ein wesentliches Kriterium der Produktensicherheit, sowie deren Lebensdauer, die Erkenntnis ueber die Brauchbarkeit von Grundstoffen unterschiedlichster Art, setzen grosse messtechnische Kenntnisse und messtechnischen Erfindungsgeist voraus. Damit zeigt sich eine weitere bedeutende Facette des technologischen Genius Wilhelm Exner.

Dem Rundfunk an sich schreibt er eine grosse erzieherische wie kultivierende Bedeutung zu, die der ORF jedoch mehr als 80 Jahre spaeter aus Qoutengier und dem damit verbundenen Hang zum Trivialen bis hin zum Primitiven bis hin zur Unkenntlichkeit verspielt. Das ist jedoch eine Entwicklung, die schon laengere Zeit vorhaelt.




Rundspruch > Rundfunk > N68 b

ORF



OENORM

Kategorie


Austrian Standards Institute



Margarete Schütte-Lihotzky > Frankfurter Kueche 1926

MAK




Museum fuer Kunst und Industrie > heute MAK






Conservatoire des Arts et Métiers CNAM Paris

wikipedia

CNAM




Marlborough Hall > Polytechnisches Institut London > heute Westminster University



Die Rotunde im Wiener Prater / Weltausstellung 1873


Messebogen ITnt 2009 im Wiener Messepalast



Internationale Elektrische Ausstellung Wien 1883


Schaltplan der Uebertragung aus der k.u.k. Hofoper in die Rotunde


Die Entwicklung der Naturwissenschaften und der Technik > aufsteigend











Neue Medien / Alte Medien : im TMW

TMW > das Technische Museum Wien 100

TMW

Als ich in den 60 er Jahren des TGM besuchte, waren unter 1300 maennlichen Schuelern drei Maedchen zu finden. Heute sind im TMW wahrscheinlich mehr Frauen als Maenner beschaeftigt. Man findet viele Frauen unter den Besuchern und viele Frauen streben heute technologische Berufe und deren passende Ausbildungsstaetten an.



wikipedia Smithsonian Institution > Washington DC






MIT Massachusetts Institut of Technology / Boston

wikipedia MIT


W3C > World Wide Web Consortium


MIT Europe Conference 2011 WKO Wien



Wilhelm Ostwald > Nobelpreis 1909 fuer Chemie





TGM

wikipedia Technologisches Gewerbemuseum






















TGM & TMW & OEGV collagiert und scanoiert /
in Hypertext & Bild & Text umgesetzt sowie neu interpretiert von Franz Krahberger

ETH Technikgeschichte Vitrine 21

ETH Zuerich Technikgeschichte

Medienbaustein


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